ostfriese hat geschrieben:Die Indizienlage spricht dafür, bestimmte Theorien vorläufig für wahr zu halten und die mit ihnen unvereinbaren Aussagen für falsch. Darüber hinaus gebieten Occams Razor und die Forderung nach Kritisierbarkeit, gewisse Hypothesen gar nicht erst in Betracht zu ziehen und sie aus dem rationalen Diskurs heraus zu halten.
die Indizienlage zeigt eindeutig, dass eine Evolution abgelaufen ist und abläuft. Die Mechanismen werden erforscht.
Und nun stellt sich die Frage, ob das rein naturalistisch verlief. Du glaubst daran, ich glaube daran, aber wenn jemand nicht daran glaubt, bist Du darauf angewiesen, so zu argumentieren, wie Du das machst, wenn Du mir den Atheismus schmackhaft machen möchtest. Intellektuelle Redlichkeit absprechen, anzudeuten, dass mir das Quäntchen Intelligenz fehle und so weiter.
Gibt Dir das nicht zu denken?
Nur für den Fall, dass es Dich interesssiert, wie man diese Diskurse konkret beurteilen kann, vielleicht mal den Artikel, den ich hier besprochen habe, lesen, und über die Punkte 1 bis 6 nachdenken.
Über Punkt 7 sind wir uns einig. Mit einem Christen und gegen ID-ler.
Die vernichtendste Argumentation gegen ID wäre, denen konkret zu zeigen, wie bestimmte Strukturen naturalistisch entstanden sein könnten, und zwar auf so konkrete Art und Weise, wie das bei den Strukturen, derer naturalistische Entstehung ID-ler anerkennen (zum Beispiel das Wirbeltier-Auge) der Fall ist. Sobald wir das können, werde ich meine Argumentation hinsichtlich Naturalismus in der Evolutionsdiskussion von leicht skeptisch in affirmativ ändern. Denn wenn das erfolgt ist, gibt es keinerlei rationale Möglichkeit, in einem rationalen Diskurs über naturwissenschaftliche Sachverhalte auf einem Designer zu bestehen. Das sieht Behe so, das sieht Reinhard Junker so, und das sind nun wirklich keine Leichtgewichte in der ID-Diskussion.
Zurzeit ist das zwar auch nicht mehr möglich, wenn man einen bestimmten Designer (beispielsweise einen, der alle Grundtypen innerhalb einer Schöpfungswoche, genauer an einem Tag, erschaffen hat) vertritt, aber wenn man hinreichend nebulös bleibt, kann man so einem Menschen nur noch methodologisch entgegnen, und das hat immer ein G'schmäckle. Denn in diesem Bereich schließt man aus den Regeln des rationalen Diskurses auf ontische Gegebenheiten. Bisher konnte noch niemand zeigen, dass das mehr als eine hervorragende Heuristik ist. Der Pferdefuß an der Geschichte ist, dass sich das Sein nach unseren Erkenntnismöglichkeiten richten würde. Die Evolutionäre Erkenntnistheorie versucht zwar, so etwas plausibel zu machen, aber aus 'Passen' auf 'Stimmen' (Beides tt) zu schließen machen selbst diese Menschen nicht.