ostfriese hat geschrieben:Es spielt keine Rolle, ob Dawkins z.B. die Evolution des Auges in den Christmas Lectures naturhistorisch korrekt rekonstruiert hat, so lange seine Zuhörer die Einsicht gewinnen, dass an der Evolution nicht nur "etwas dran sein könnte", sondern dass sie einen Schöpfer in der Tat obsolet machen würde.
ostfriese hat geschrieben:Quatsch!
Es ist doch völlig klar, dass für kein einziges Organ jemals eine vollständige Rekonstruierbarkeit aller Phasen der Evolution möglich sein wird. Und daher muss ebenso klar sein, dass man das Fehlen solchen Detailwissens nicht gegen die Idee der Evolution als ganze ins Feld führen kann.
So lange keine Daten aus Fossilienfunden vorliegen, die Vorstellungen, wie es gewesen sein könnte, widersprechen, so lange sind solche Spekulationen im Rahmen der ET-Idee völlig legitim -- und im von mir oben beschriebenen Sinne auch lehrreich: Sie zeigen schlicht und ergreifend, dass die Evolution z.B. das Auge so oder anders hervorgebracht haben könnte und dass also ein Designer in keinem Fall erforderlich ist.
El Schwalmo hat geschrieben:mein Punkt war, dass die Struktur Deiner Argumentation entlarvend ist. Lies das mal mit den Augen eines Evolutionsgegners. Dann steht dort im Klartext: egal, ob die Darstellung korrekt ist oder nicht, Hauptsache beim Zuhörer kommt an: wir brauchen keinen Gott.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:mein Punkt war, dass die Struktur Deiner Argumentation entlarvend ist. Lies das mal mit den Augen eines Evolutionsgegners. Dann steht dort im Klartext: egal, ob die Darstellung korrekt ist oder nicht, Hauptsache beim Zuhörer kommt an: wir brauchen keinen Gott.
Nein, das steht da gewiss nicht. Ich sprach von naturhistorischer Korrektheit, und über die können wir eben bis zu einem bestimmten Grad nur spekulieren.
so lange seine Zuhörer die Einsicht gewinnen, dass an der Evolution nicht nur "etwas dran sein könnte", sondern dass sie einen Schöpfer in der Tat obsolet machen würde.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo, als Lehrer müsstest Du doch eigentlich wissen, dass die effektivste Aufklärung nicht durch den höchsten Grad an Genauigkeit erreichbar ist.
ostfriese hat geschrieben:Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf Vollmers erhellenden Aufsatz und Vortrag "Darf man Falsches lehren?"
ostfriese hat geschrieben:Wir liefern uns den ID-lern nicht durch fehlende Genauigkeit ans Messer, sondern indem wir vergessen, dem Publikum zu vermitteln, dass sie für den Vergleich der Ideen in diesem Fall nicht entscheidend ist!!
El Schwalmo hat geschrieben:Wie gesagt, es geht nicht darum, ob man etwas Falsches lehren darf, sondern ob man das darf, um seine Weltanschauung zu befördern. Das ist ein Unterschied.
El Schwalmo hat geschrieben:Du hast nicht geschrieben, dass es um Evolution oder deren Korrektheit ginge, sondern um deren Bezug zum Atheismus. Das sind zwei Paar Stiefel.
pinkwoolf hat geschrieben:Mir ist bislang noch kein Evolutionsgegner zu Gesicht gekommen, der sich in die Details evolutionsbiologischer Grenzprobleme vertieft hätte.
ostfriese hat geschrieben:Und es wäre auch geradezu absurd, die Legitimation von Dawkins' Vorträgen und Büchern daran zu messen, ob er nun Biologie popularisieren oder den Atheismus propagieren will.
sondern dass man sie aus dem weltanschaulichen HickHack heraushalten soll. Eben weil die Evolutionsgegner das nicht tun.
El Schwalmo hat geschrieben:ostfriese hat geschrieben:Und es wäre auch geradezu absurd, die Legitimation von Dawkins' Vorträgen und Büchern daran zu messen, ob er nun Biologie popularisieren oder den Atheismus propagieren will.
das ist nicht absurd, sondern intellektuell redlich.
El Schwalmo hat geschrieben:Man lastet sich auch eine Verantwortung auf. Je mehr man Evolution vor den weltanschaulichen Karren spannt, desto größer ist die Gefahr, dasselbe zu machen wie die Menschen, gegen die man polemisiert.
ostfriese hat geschrieben:Edit: Ich denke, wir sind uns einig, dass die biologischen Argumente aus dem ID-Lager allesamt nicht taugen, den kreationistischen Karren auch nur einen Millimeter vom Fleck zu bewegen. Sie dienen allenfalls dazu, den Karren der Naturalisten vorübergehend an der Weiterfahrt zu hindern.
so lange seine Zuhörer die Einsicht gewinnen, dass an der Evolution nicht nur "etwas dran sein könnte", sondern dass sie einen Schöpfer in der Tat obsolet machen würde.
El Schwalmo hat geschrieben:Mein Thread war, dass Evolutionsbiologie vor den Karren gespannt wird. Nur das ist unredlich. Auch die Evolutionstheorie hat dahin zu gehen, 'wherever the evidence goes'.
ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Mein Thread war, dass Evolutionsbiologie vor den Karren gespannt wird. Nur das ist unredlich. Auch die Evolutionstheorie hat dahin zu gehen, 'wherever the evidence goes'.
So lange Dawkins Forschung betreibt, hat er "dahin zu gehen, 'wherever the evidence goes' ".
Aber wenn er Volksaufklärung betreibt, muss er aus didaktischen Gründen einerseits über den Tellerrand seiner Disziplin hinaus blicken (Weltbild und Weltanschauung sind allenfalls mit intellektueller Gewalt voneinander zu trennen) und andererseits von der Frontlinie wissenschaftlicher Evidenz etliche Schritte zurück treten.
so lange seine Zuhörer die Einsicht gewinnen, dass an der Evolution nicht nur "etwas dran sein könnte", sondern dass sie einen Schöpfer in der Tat obsolet machen würde.
ostfriese hat geschrieben:Allgemeinbildung (als Tätigkeit) unterscheidet sich fundamental von Forschung, und leider gibt es immer noch zu wenige Wissenschaftler, die sich jener ehrenwerten Kunst widmen.
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