Wo ist Gott gewesen

Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon Mittelklug » Di 27. Nov 2007, 13:41

Du formulierst so schön und überlegt, Max. :blush2:
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon gerhard » Di 27. Nov 2007, 20:23

Hallo Max und andere Brights
die bereit sind über ihr Weltbild nachzudenken, nicht einfach den Unsinn aufaddieren wollen, der im Name eines inhaltlich völlig entleeren, unaufgeklärten und unnatürlichen Glaubens geschieht.

In der allgemeinen Diskussionsrunde, das Leben, das Universum..., wo darüber nachgedacht wurde "Was macht ein Bright zu Weihnachten" habe ich versucht auf auf Deine Fragen bzw. Einwände Antwort zu geben.

Was ehemals im griechisch-philosophischen Weltbild als sinngebenden und später von glaubenaufklärenden Juden-Griechen (christlich) als offenbarender "Logos" wahrgenommen wurde, ist kein geheimnisvolles Gebilde oder gar eine göttliche Gestalt. Es ist die Logik, die im Fluss allen naturwissenschaftlich gedeutens Werdens sichtbar ist. Es geht letztlich um den Grund des naturalistischen Denkens. Dieser Logik kann ich keine Taten, Fähigkeiten oder Eigenschaften im üblichen Sinne unterstellen. Und sie ist auch nicht meine persönliche Erfindung bzw. mein Ideal. Auch wenn ich sie in neuer Weise sehe, mehr als im rein materialistischen Weltbild vermutet. Da ich In ihr den wahren Grund urchristlichen Glaubens an den einen Schöpfer vermute, hoffe ich auch heute auf eine aufgeklärte, freien, forschrittliche Begeisterung für eine höhere Bestimmung, die sich dann aus der Biologik bzw. Kosmologig ergibt.

Wo dieser Logos das Denken über den Schöpfer bestimmt, gibt es keinen Hokuspokus, keine geheimisvollen Wunder mehr, kann nichts übernatürliches mehr vorkommen. In einem Christentum, das sich auf den Logos besinnt, kann nichts außerhalb der Evolution entstehen, weil genau deren Mechanismen den Logos in neuer Weise deutlich machen. Geister haben ausgedient. Vielmehr wird von einer ganz natürlichen Vernunft/Logik ausgegangen, die nicht mit menschlicher Sinnsetzung zu verwechseln und daher auch nicht im menschlichen Sinne zu verurteilen ist.



Und weder
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Mi 28. Nov 2007, 08:41

gerhard hat geschrieben:Da ich In ihr den wahren Grund urchristlichen Glaubens an den einen Schöpfer vermute, hoffe ich auch heute auf eine aufgeklärte, freien, forschrittliche Begeisterung für eine höhere Bestimmung, die sich dann aus der Biologik bzw. Kosmologig ergibt.

Wo dieser Logos das Denken über den Schöpfer bestimmt, gibt es keinen Hokuspokus, keine geheimisvollen Wunder mehr, kann nichts übernatürliches mehr vorkommen. In einem Christentum, das sich auf den Logos besinnt, kann nichts außerhalb der Evolution entstehen, weil genau deren Mechanismen den Logos in neuer Weise deutlich machen. Geister haben ausgedient. Vielmehr wird von einer ganz natürlichen Vernunft/Logik ausgegangen, die nicht mit menschlicher Sinnsetzung zu verwechseln und daher auch nicht im menschlichen Sinne zu verurteilen ist.


Hallo gerhard,
hier stimme ich dir völlig zu.
:2thumbs:

LG stine
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon JustFrank » Mi 28. Nov 2007, 10:07

Gerhard, Stine:

zwei Empfehlungen:

1. Hört auf, dieses Zeug zu nehmen.

2. Macht eure Augen auf und schaut euch die Wirklichkeit an.

Das könnte helfen Euch von euren völlig absurden Annahmen zu befreien.

Haut rein, die Wirklichkeit wartet,
Frank
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Mi 28. Nov 2007, 13:44

Lieber JustFrank,

war gerade, Dank deiner Homepage, im Weltraum spazieren. Hat richtig Spaß gemacht!

Es ist nur so, dass der Blick auf das große Ganze, oder was wir zeitgemäß und geistesgegenwärtig dafür halten, oft den Blick dafür verstellt, was um uns herum ist. Der Mensch, gerade dabei sich zu entdecken, braucht Grenzen innerhalb derer er sich sicher fühlen kann. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit unserer Gattung, sich aufgrund der Größe eines Weltalls, unseres "Heimatstäubchens" im All (gefällt mir, ist das von dir?), sich keine Sorgen mehr machen wird, was sie Morgen essen werden, in welche Schule sie ihre Kinder schicken sollen, wieviel Geld im Rentenalter ankommt und welche Schuhe zu welcher Hose getragen werden sollen.
Sooo sieht´s doch aus!
Und wenn ich Hoffnung und Veränderung unter die Menschen bringen möchte, muß ich den Weg dort beginnen, wo diese Menschen im Augenblick stehen. Und die stehen gerade da, wo sie sich über "Gott und die Welt" Gedanken machen.
Deshalb finde ich, wer sich selbst erklären kann, was für ihn "Gott und die Welt" bedeutet, ist schon viel weiter, als mancher denkt.

LG stine
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon Max » Mi 28. Nov 2007, 14:53

Dieser Logos ist das veränderte Überbleibsel eines alten Weltbildes. Er hat an sich keinen Erklärungswert und ist somit funktionslos. Daher gibt es auch keinen Grund, an ihm fest zu halten oder ihn in Betracht zu ziehen. Genauso gibt es heute keinen Grund mehr, den Äther oder mysthische Gehirnflüssigkeiten als wahr anzusehen. Diese Substanzen sind zwar nicht direkt widerlegt, jedoch hat sich der Rahmen, in dem diese Substanzen einst standen, inzwischen als falsch herausgestellt. Mit dem Theorierahmen, in denen diese Seinsheiten Erklärungswert besaßen und es daher Sinn hatte, sie als real anzusehen, sind sie gefallen. Ebenso verhällt es sich bei diesem Logos. Der Rahmen, in dem er Sinn ergab und Erklärungswert hatte, und damit ein einsehbarer Grund existierte, ihn als wahr zu betrachten, hat sich mittlerweile als falsch herausgestellt und es gibt heute keinen Grund mehr einen Logos in Betracht ziehen.
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon JustFrank » Mi 28. Nov 2007, 19:55

stine hat geschrieben:Es ist nur so, dass der Blick auf das große Ganze, oder was wir zeitgemäß und geistesgegenwärtig dafür halten, oft den Blick dafür verstellt, was um uns herum ist. Der Mensch, gerade dabei sich zu entdecken, braucht Grenzen innerhalb derer er sich sicher fühlen kann. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit unserer Gattung, sich aufgrund der Größe eines Weltalls, unseres "Heimatstäubchens" im All (gefällt mir, ist das von dir?), sich keine Sorgen mehr machen wird, was sie Morgen essen werden, in welche Schule sie ihre Kinder schicken sollen, wieviel Geld im Rentenalter ankommt und welche Schuhe zu welcher Hose getragen werden sollen.
Sooo sieht´s doch aus!
Und wenn ich Hoffnung und Veränderung unter die Menschen bringen möchte, muß ich den Weg dort beginnen, wo diese Menschen im Augenblick stehen. Und die stehen gerade da, wo sie sich über "Gott und die Welt" Gedanken machen.
Deshalb finde ich, wer sich selbst erklären kann, was für ihn "Gott und die Welt" bedeutet, ist schon viel weiter, als mancher denkt.


Hallo Stine,

schön, wenn's dir gefallen hat.

Nun ist es aber mitnichten so, dass Leute die sich mit Astronomie beschäftigen, keinen Blick mehr für's Alltägliche hätten. Sie wissen vielleicht nur ein wenig besser, in welchen Maßstäben es anzusiedeln ist.

Dazu kommt, dass die Betrachtung des Weltalls erfordert, dass man bei den allerkleinsten Dingen (den Bausteinen der Materie) damit anfängt, es zu betrachten. Sonst will sich einfach kein Sinn ergeben.

Ob das "Heimatstäubchen" von mir ist, kann ich dir gar nicht genau sagen. Bis jetzt habe ich diesen Begriff jedenfalls nirgendwo sonst gelesen, also wird er wohl von mir sein.

Gott und die Welt zu betrachten ist Unsinn. Das heisst ja, dass man bei den ersten 50% der Betrachtung ins Leere blickt.:yes:

Grüßchen
Frank
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 08:23

JustFrank hat geschrieben:Nun ist es aber mitnichten so, dass Leute die sich mit Astronomie beschäftigen, keinen Blick mehr für's Alltägliche hätten. Sie wissen vielleicht nur ein wenig besser, in welchen Maßstäben es anzusiedeln ist.

Das kann schon sein.
Bei meiner Aussage dachte ich eher daran, dass Menschen die das "Ganze" wahrnehmen, leicht vergessen, dass die meisten Menschen eben nur ihre Welt bis zur Nasenspitze erkennen können. Sie sehen eben nicht weiter.

Unsereiner denkt immer, es wäre "normal" die Dinge im Überblick zu haben. Das ist es aber nicht. "Normal" ist, sich mit Alltäglichkeiten und sich selbst zu beschäftigen. Als Kind bekommt man sehr schnell mit, wenn man anders ist. Da ergeben sich selten längerfristige Freundschaften, weil man für die anderen viel zu "anstrengend" ist, weil man eine andere Sprache spricht und weil man nicht "mitreden" kann, wenn die anderen ihre "wichtigen" Dinge besprechen.
Ich kenne einen jetzt 14jährigen Jungen, der am Gymnasium die 6., die 8. und die 10. Klasse übersprungen hat, bereits ein 100seitiges Referat über die Teilchenbeschleunigung schrieb und jetzt bereits einen festen Platz an der UNI hat und nebenbei sein Abitur schreibt.
Er drohte schon im Kindergarten mit Selbstmord, weil er keine Freunde fand, mit denen er "vernünftig" reden konnte. Natürlich denkt auch er, er wäre "normal" und er weiß nicht, dass er nur einer von ganz wenigen ist, denen es vergönnt ist, weiter zu denken.

Ich will damit sagen, dass die meisten Menschen noch nicht reif dafür sind, die enggesteckten, religiösen Grenzen aufzugeben. Sie brauchen diesen Halt immer noch. Für sie ist heute noch eine andere, allgemein verständliche Sprache notwendig. Über den Tellerrand blicken können leider nur die wenigsten. Dabei will ich gar nicht sagen, dass es falsch ist, das nicht zu können. Sie sind in vielen Situationen wahrscheinlich schneller zufrieden und glücklicher, als mancher, der die Welt von außen sehen kann.

Es ist also nicht gut, einen Gott zu negieren, sondern eher sollte man das religiöse Geflecht der Machthaber entlarven und ein neues, freieres Denken in die Religionen bringen.
Aber vielleicht sind die Brights dafür doch nicht die richtige Adresse.

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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon Pip » Do 29. Nov 2007, 10:04

stine hat geschrieben:Es ist also nicht gut, einen Gott zu negieren, sondern eher sollte man das religiöse Geflecht der Machthaber entlarven und ein neues, freieres Denken in die Religionen bringen.
Aber vielleicht sind die Brights dafür doch nicht die richtige Adresse.


Wieso "doch nicht"?
Ging es hier nicht von anfang an darum, durch neues und freies Denken Religiösität als das zu entlarven, was sie ist: vollkommen lächerlich?
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon hikanio » Do 29. Nov 2007, 10:06

stine hat geschrieben:...
Ich will damit sagen, dass die meisten Menschen noch nicht reif dafür sind, die enggesteckten, religiösen Grenzen aufzugeben. Sie brauchen diesen Halt immer noch. Für sie ist heute noch eine andere, allgemein verständliche Sprache notwendig. Über den Tellerrand blicken können leider nur die wenigsten. Dabei will ich gar nicht sagen, dass es falsch ist, das nicht zu können. Sie sind in vielen Situationen wahrscheinlich schneller zufrieden und glücklicher, als mancher, der die Welt von außen sehen kann.
...
[/quote]


An dieser Stelle muss ich stines Einschätzung durchaus Ernst nehmen. Viele, wenn nicht sogar eine Mehrheit der Menschen braucht eine abstrakte und übernatürliche sowie manchmal personifizierte Wahrheit. Dann gibt es zwei Kategorien dieser Menschen: 1. Diejenigen, die irgendwelchen Priestern solcher "Wahrheiten" hinterher laufen oder, durchaus intelligente Menschen, die sich ihre Hirnwindungen zu einem Logos verknoten und genau das dann predigen und damit die Menschen der Kat. 1 wieder einsammeln.

Es stellt sich wirklich die Frage was passiert, wenn man diese Menschen gegen ihren Willen aufklärt. Überwiegen wirklich die Vorteile oder treibt man sprichwörtlich den Gott mit dem Logos aus und schafft nur leeren Raum den diese Menschen wieder mit abstrusem Glaubenstheorien füllen?

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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 13:51

hikanio hat geschrieben:Es stellt sich wirklich die Frage was passiert, wenn man diese Menschen gegen ihren Willen aufklärt. Überwiegen wirklich die Vorteile oder treibt man sprichwörtlich den Gott mit dem Logos aus und schafft nur leeren Raum den diese Menschen wieder mit abstrusem Glaubenstheorien füllen?


Danke Hikanio, so genau meine ich das!

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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon Pip » Do 29. Nov 2007, 15:57

hikanio hat geschrieben:Es stellt sich wirklich die Frage was passiert, wenn man diese Menschen gegen ihren Willen aufklärt. Überwiegen wirklich die Vorteile oder treibt man sprichwörtlich den Gott mit dem Logos aus und schafft nur leeren Raum den diese Menschen wieder mit abstrusem Glaubenstheorien füllen?


Also erstens kann man wohl kaum jemanden gegen seinen Willen aufklären, und zweitens schafft Aufklärung keinen leeren Raum, sie befreit dich nur von unnötigem Ballast. Und wenn man dann mal aufgeklärt ist, besteht wirklich nur eine winzige Gefahr, wieder religiös zu werden. Was passiert, wenn du die Religion wegnimmst, und keine Aufklärung hinterherschickst, siehst du an den ganzen Esoterikspinnern, die glauben nicht mehr oder nur sehr begrenzt an Gott, dafür an allenmöglichen anderen Kappes. Von daher ist deine Sorge da überflüssig.
Pip
 

Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon hikanio » Do 29. Nov 2007, 16:27

Pip hat geschrieben:
hikanio hat geschrieben:Es stellt sich wirklich die Frage was passiert, wenn man diese Menschen gegen ihren Willen aufklärt. Überwiegen wirklich die Vorteile oder treibt man sprichwörtlich den Gott mit dem Logos aus und schafft nur leeren Raum den diese Menschen wieder mit abstrusem Glaubenstheorien füllen?


Also erstens kann man wohl kaum jemanden gegen seinen Willen aufklären, und zweitens schafft Aufklärung keinen leeren Raum, sie befreit dich nur von unnötigem Ballast. Und wenn man dann mal aufgeklärt ist, besteht wirklich nur eine winzige Gefahr, wieder religiös zu werden. Was passiert, wenn du die Religion wegnimmst, und keine Aufklärung hinterherschickst, siehst du an den ganzen Esoterikspinnern, die glauben nicht mehr oder nur sehr begrenzt an Gott, dafür an allenmöglichen anderen Kappes. Von daher ist deine Sorge da überflüssig.


Hallo pip,

ich habe persönlich die Erfahrung machen müssen, dass manche Menschen tatsächlich Aufklärung ablehnen. Diese Menschen haben eine, für mich nicht nachvollziehbare, Affinität zur Erklärung bestimmter eigener Erfahrungen oder Vorstellungen durch übersinnliche Phänomene. Diese Menschen empfinden ein rationales Weltbild als farblos und frustrierend. Somit ensteht für diese Menschen durchaus ein leerer Raum, der durch irgendeine neue Fantasterei wieder gefüllt wird. Dann gibt es noch den Typus, der sich gegen jede Aufklärung mit aller Macht zur Wehr setzt und die Wahrheit regelrecht ignoriert oder sogar bekämpft weil er sie schlichtweg nicht haben will.

Gruß

Hikanio
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon emporda » Do 29. Nov 2007, 19:02

hikanio hat geschrieben:ich habe persönlich die Erfahrung machen müssen, dass manche Menschen tatsächlich Aufklärung ablehnen. Diese Menschen haben eine, für mich nicht nachvollziehbare, Affinität zur Erklärung bestimmter eigener Erfahrungen oder Vorstellungen durch übersinnliche Phänomene. Diese Menschen empfinden ein rationales Weltbild als farblos und frustrierend. Somit ensteht für diese Menschen durchaus ein leerer Raum, der durch irgendeine neue Fantasterei wieder gefüllt wird. Dann gibt es noch den Typus, der sich gegen jede Aufklärung mit aller Macht zur Wehr setzt und die Wahrheit regelrecht ignoriert oder sogar bekämpft weil er sie schlichtweg nicht haben will.Hikanio

Nicht daß ich unbeding trecht haben will, ich habe heute in einem anderen posting die Gläubigen in 4 Gruppen eingeteil, die zwei mittleren sind wie folgt
-----------------------------
2) Die Gruppe mit den manipulierten grauen Zellen, bei denen im Kopf fabrizierte Erinnerungen und Phantasien zur nicht existenten Realität werden, indem es zwischen dem für Gefühl zuständigen frontparietalen Region und dem fürs tatsächliche Erkennen zuständigen medialen Temporallappen (MTL) zu Überlagerungen kommt. In leichten Fällen gibt es nur die "deja vue" Erlebnisse, das eben Erlebte gab es doch früher schon einmal - natürlich nicht es wurde jeweils nur an verschiednen Orten 2 Mal gespeichert.
Diese Menschen glauben wirklich an das was sie reden und agieren als sei es Realität, sie sind durch keine logischen Gründe davon abzubringen. Medizinisch gesehen liegt hier ein psychopathologischer Wahn vor, der in extremen Fällen für eine geschlossene Anstalt oder eine Klosterzelle reicht, wo man dann nach den Worten des Vatikans spirituell erneuert wird. Diese Runderneuerung geschieht mit Tausenden von schwulen und pädophilen Priestern, die so dumm oder triebhaft waren sich erwischen zu lassen. Homosexualität ist nach theistischer Wissenschaft nur eine falsche Einstellung und keine genetische Veranlagung - also ein persönlicher Defekt und sündige Verfaßtheit (Generalvikar Monsignore Josef Heigl im Fall des pädophilen Priesters Josef Hoch)
--------------------
3) Die Gruppe denen das ganze religiöse Brim-Bram-Brorium suspekt ist, die aber nicht über ihren Schatten springen können. Die Vorprogrammierung in der Kindheit vom Gute-Nacht-Gebet, der frommen Kindergartentante, die beeindruckenden Geschichten im Religionsunterricht, der heiligen Kommunion bis hin zum Druck des gesellschaftlichen Umfeldes ist zusammen so stark, das man innerlich kapituliert - Religion ist ja nichts Schlechtes. Die Absurditäten und Verbrechen weren komplett ausgeblendet. Diese für die Superfrommen durch Schwund hochgefährdete Gruppe wird von der betenden Mumie in Rom wie folgt klassifiziert:
Wer nicht die unfehlbaren Inhalte des christlichen Glaubens ohne Zweifel, ohne Kritik und Vorbehalte annimt, der hat nach der katholischen Glaubenskongreation einen persönlichen Defekt, ein ungenügend gebildetes Gewissen, eine sündige Verfaßtheit und huldigt der Untreue gegen den Heiligen Geist. (Ratzinger Mai 1990 als Großinquisitor). Angst, Verteufelung und Druck der Gemeinschaft motivieren und diziplinieren.
------------------
JustFrank hat geschrieben:Hört auf, dieses Zeug zu nehmen.
Macht eure Augen auf und schaut euch die Wirklichkeit an.
Das könnte helfen Euch von euren völlig absurden Annahmen zu befreien.

Es ist leider so, das die Menschen der Gruppe 2 in ihren Kopf sich aus Phantasien und sonstigen Eindrücken eine eigene "Relalität" schaffen, die es nie wirklich gab und nur aus Einbildung besteht. Nur wird ihnen das nicht bewußt und sie wollen es unter keinen Umständen erkennen, dann wären sie ja krank im Kopf. Die Menschen nehmen kein Zeug und machen auch bewußt keine absurden Annahmen, es läuft nur etwas sehr schief im Kopf. So ähnlich passiert es auch, wenn schnell ablaufend ein Verkehrsunfall passiert. Bei 20 Zeugenaussagen hatte das Auto 10 verschiedene Farben und die Person hinterm Steuer war exakt zwischen 15 bis 85 Jahre alt usw.. Wir sind als Homo damit offensichtlich ein Opfer der Evolution geworden, als das Gehirnvolumen verdreifacht wurde und Speicher intensive Aufgaben des Denkapparates parallel auf alte und neue Bereiche aufgeteilt wurden. Das ist nur spekuliert von einem Informatiker und Ingenieur.

Man kann zu dieser Gruppe all die Menschen zählen, die Heiligenerscheinungen haben, persönlich mit Christus oder Gott reden, die Gott in einem Dornbusch sehen, die meinen das alles kann nicht existieren ohne eine höhere Tranzendens und dergleichen Unsinn mehr.
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 20:00

Wie gut, lieber emporda, dass du alles sooo genau weißt, wie jeder tickt und wo die ganz großen Probleme eigentlich zu suchen sind und wer spinnt und wer nicht.
Kann man dich ja immer fragen, wenn man mal was wissen möchte. :handy:

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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon JustFrank » Do 29. Nov 2007, 20:22

stine hat geschrieben:
Ich will damit sagen, dass die meisten Menschen noch nicht reif dafür sind, die enggesteckten, religiösen Grenzen aufzugeben.
LG stine


Lese ich das richtig? Du willst ernsthaft behaupten, ein Instrumentarium welches Menschen systematisch verdummt sei notwendig, damit sie einen Halt haben??????

Ohne verblödende Religionen müssten gar nicht so viele Menschen haltsuchend durchs Leben irren. Denn was sie haltlos macht ist, dass man von ihnen verlangt an etwas zu glauben, das nicht existiert. Das sie verhement auffordert die Realität zu ignorieren. Und wenn Menschen mit einer ständigen Lücke zwischen Weltbild und Wirklichkeit leben müssen, macht sie das haltlos. Religion ist also nichts, was in irgendeiner Form gebraucht wird, sondern etwas, dass wir schnellstmöglich in die Tonne hauen sollten.

Fangen wir endlich an, uns an der Welt zu orientieren, in der wir leben und nicht an völlig abstrusen Legenden!

:brights:
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon stine » Do 29. Nov 2007, 20:58

JustFrank hat geschrieben:Lese ich das richtig? Du willst ernsthaft behaupten, ein Instrumentarium welches Menschen systematisch verdummt sei notwendig, damit sie einen Halt haben??????


Ja, der Meinung bin ich. Die wenigsten Menschen kommen mit einer, rational, physikalisch plausibel heruntergekürzten Welt zurecht. Der Glaube an einen Gott, auch wenn es nur ein sekundärer Gedanke im Hinterkopf ist, hat viel mit Halt und Vision zu tun. Das muß unter euresgleichen keine Zustimmung haben und doch ist es so.
Und dann ist einer offenen Glaubensgemeinschaft, gegenüber einer radikal fungierenden, absolut der Vorzug zu geben.

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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon gerhard » Do 29. Nov 2007, 21:13

Was ist wahre Aufklärung?

Nur zu wissen, dass es nicht der Klapperstorch war bzw. den kreationistisch-buchstäblichen Schwachsinn oder die Suche nach einem Intelligenten Designer abzulehnen, der sich das alles ausgedacht und dann hingezaubert hat, kann noch nicht die Aufklärung sein.

Doch ist es Aufklärung, wenn man die Entstehung der Welt im modernen Monismus allein auf Mutter Materie zurückführt?

Und ist es Aufklärung, wenn man die geistige Grundlage der christlichen Welt allein in propagandistich-religiöser Rede einer Mutter Kirche begründet, die ihre Macht erhalten, die Welt konservativ moralisieren und manipulieren will?

Wahre Aufklärung kann sich meines Erachtens nicht darin erschöpfen, den Unsinn aufzuaddieren, der im Namen eines selbst gesetzten Gottes - nicht des natürlichen Schöpfers - geschieht, gleichzeit jeden, der über seine Abstammung allein aus der "Mutter" nach einem "Vater": einer geistig zeugenden Schöpfungsmacht hinter allem natürlichen Werden sucht, als Gestrig oder voll von "Zeug" abqualifiziert.

Wer die nicht die Augen vor der Wirklichkeit, auch der geistigen Grundlage des christlichen Glaubens vom Anfang verschließt, muss bereit sein, in neuer Form über den urchristlichen Monotheismus nachzudenken, der das neue griechisch aufgeklärte Weltverständnis erst zur Blüte brachte.

Mir geht es nicht darum, dem Logos, der im griechischen Denken eine zentrale Bedeutung hatte hinterherzuhinken, ihn als Überbleibsel eines veralteten Weltbildes bzw. in der spekulativen Form der Antike wieder aufleben zu lassen. Das würde nur dazu führen, heute die Hirnwindungen zu verknoten.

Wer jedoch darüber nachdenkt, wie unser rationales Weltbild, unser Wissen um das kausale natürliche Werden nur eine Weiterentwicklung des griechischen Denkens mit den uns inzwischen gegebenen Möglichkeiten ist und wie die damals noch recht spekulativ angenommenen logischen Prinzipien des Flusses allen Werdens und kosmischen Zusammenspieles inzwischen als selbstverständlich gesehen werden, erkennt in der Logik des naturalistischen Weltbildes den alten Logos.

Und genau dieser Logos, das Licht des kausalen natürlichen Werdens und logischen Denkes,

ist das, was m.E. an Weihnachten in menschlicher Form zur Welt gebracht bzw. den Menschen als Offenbarung und wahre schöpferische Wegweisung vermittelbar gemacht wurde.

Die Juden-Griechen, die sich für den Monotheismus begeisterten, diesen in einem völlig neuen, nicht auf Mythen und Dogmen bauenden, sondern in natürlicher komsicher Ordnung begründeten Bewusstsein reformierten (sie sprachen von einem neuen Bund) waren helle. Sie wussten, dass sich Mensch nicht allein aufgrund menschlicher Rhetorik bzw. philosophischer Erkenntnis (heute hoffen wir auf humanistische oder ökologische Ideologien) als vernünftiges Glied der Gesamtheit verhält. Nicht nur bei Sokrates und Platon, auch in der Stoa, die dort gelehrt wurde, wo Jesus (der Logos in Menschengestalt) erwachsen ist, versuchten sie einem höheren Gesetz/einer übergeordneten Weltvernunft gerecht zu werden.

Als geistbegabtes Wesen benötigt der Mensch die zeitgerechte - heute freie, rationale, aufgeklärte - schöpferische Bestimmung. Und genau diese ganz natürliche und gleichzeitig schöpferisch Be-stimmung, die dann auf Grundlage all unseres Wissens in menschlich-humaner Weise zu verwirklichen ist, ergibt sich heute bei einem Neuverständnis unserer geistigen Wurzeln.
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon pinkwoolf » Do 29. Nov 2007, 22:23

religio – Rückbezug; Verknüpfung mit etwas Vorausgehendem; Bindung an etwas Vorausgehendes

In diesem etymologischen Sinne bin ich unbedingt dafür, mich mit Religiösem zu beschäftigen, dem Ursprung immer näher zu kommen.

Die Frage ist eben nur, ob dort irgendwo (ein) Gott lauert. Beziehungsweise: nein, für mich ist das keine Frage, denn Götter/Gott sind erst sehr, sehr spät von ratlosen Stein- und Bronzezeitmenschen ins Spiel gebracht worden, als sie sich nicht erklären konnten, wo der Donner herkommt.

Brauchen wir sie/ihn für die Moral? Warum fressen sich denn Wölfe nicht gegenseitig auf? Sie sind doch erklärtermaßen nicht nach göttlichem Bilde geschaffen.

Oder vielleicht doch? Warum nicht das Gottesbild wieder einmal anpassen? Vielleicht entsprechen auch die Qualle und der HIV-Virus dem Ebenbild Gottes? Letzterer, um den Menschen ihre Sündhaftigkeit um die Ohren zu hauen.

Eigentlich soll man sich ja sowieso kein Bild von Ihm machen; aber warum war Er dann so unvorsichtig, den Menschen nach Seinem Bilde zu schaffen? Vielleicht einfach nur, um uns aufs Glatteis zu führen; auch ein Gott will schließlich seinen Spaß haben?

Oder es könnte eben sein, dass ein paar Menschen sich die ganze Chose ausgedacht haben? Menschen, die im Rahmen ihrer Zeit sicherlich die Avantgarde menschlichen Denkens bildeten. Dieser fortschrittliche Gedankensprung, oder Glaubenssprung, sei ihnen unbenommen.

Für mich bedeutet ein Sprung in diese Richtung aber einen Salto rückwärts.

:rofl:

Es gibt jedoch einen Punkt, in dem ich mir mit den Neuen Atheisten auch noch nicht ins Reine gekommen bin. Hikanio hat das Problem angesprochen, und Stine hat es bekräftigt:

Wenn wir diesen ganzen, ich sage einmal despektierlich: Mumpitz abschaffen, was für einen Quark werden sich unsere Mitbürger dann als Ersatz auf die Fahnen schreiben? Und würden sie sich gegenseitig die Fahnen nicht genauso verbrennen?

Die Religion als Wurzel allen Übels kann mich deshalb nicht überzeugen. Mumpitz: ja; harmlos: nein; aber Stolperstein für eine bessere Welt: ebenfalls nein.

Bin ich mit dieser Ansicht eigentlich noch ein Bright oder schon ein Half-Light oder gar ein Dim?

In jedem Fall sehe ich mich erhaben über alle jene Half-Wits und Full-Dims, die nicht leben können, ohne sich die absolute Erkenntnis der Wahrheit auf Fahnen, Wimpel und sonstige Textilien zu schreiben. Kurz gesagt: ein arroganter Primat.
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Re: Wo ist Gott gewesen

Beitragvon emporda » Fr 30. Nov 2007, 00:10

stine hat geschrieben:Wie gut, lieber emporda, dass du alles sooo genau weißt, wie jeder tickt und wo die ganz großen Probleme eigentlich zu suchen sind und wer spinnt und wer nicht. Kann man dich ja immer fragen, wenn man mal was wissen möchte. LG stine

Das kann man alles bestens nachlesen, google mal mit "Temporallappen"

Neurale Korrelate von richtigen und falschen Erinnerungen werden unterschiedlich verarbeitet und so eindeutig entlarvt. Ist die mit Vertrautheit und Gefühl korrelierte frontparietale Region oberhalb der Stirn aktiviert, sind fabrizierte Erinnerungen und produzierte Erkenntnisse zu erwarten. Sind die mit tatsächlichem Wiedererkennen korrelierten medialen Temporallappen (MTL) seitlich unten bei den Ohren aktiviert, sind reale Erlebnisse und Bilder zu erwarten. Bei komplexen Gedächtnisleistungen werden beide Bereiche aktiviert, Täuschung, Selbstbetrug und fabrizierte Erinnerungen werden so leicht zur Realität.

Da unsere entfernten Vettern (Schimpansen) noch keine erweiterte Groß'hirnrinde mit gefühlsgesteuerten Temporrallappen haben, kennen sie auch keine Religion. Die ist zu uns Menschen gekommen als eine Art Betriebsunfall der Evolution. Mit der Fähigkeit Gefühle und Emotionen kombiniert mit komplexer Wiedererkennung zu verarbeiten, erhielten wie die Fähigkeit uns selber zu täuschen, zu manipulieren sowie falsche Erinnerungen und Wissen zu fabrizieren - all das nennt man schlicht auch Religion.

Deswegen sage ich immer wieder, Gläubige haben eine Macke.
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