ostfriese hat geschrieben:Mehr kriegen wir nicht, mehr brauchen wir auch nicht.
Ich finde, dieser einfache Satz ist eine sehr gute Zusammenfassung rationaler Erkenntnistheorie.

ostfriese hat geschrieben:Mehr kriegen wir nicht, mehr brauchen wir auch nicht.
dvrvm hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:und ob man den Begriff 'tatsächliches Wissen' verwenden sollte, wenn das naivere Menschen dazu bringt, selbiges mit 'wahren Aussagen' zu verwechseln.
Mein Punkt ist gerade, dass man diesen Begriff eben doch verwenden sollte. Grund? "Naivere" Menschen setzen sich mit deinen bzw. unseren philosophischen Unterscheidungen dieser Konzepte gar nicht auseinander. Du kannst mit ihnen nicht von "zeitkernig diskursiv einlösbaren Geltungen" sprechen im Unterschied zu "Wahrheit" oder "Wissen". Für Menschen, die sich eben genau nicht für den Unterschied interessieren, sehe ich es nicht als Problem, unser wissenschaftliches Wissen als "tatsächliches Wissen" zu präsentieren. Wir verhalten uns nämlich im Alltag so, als ob unser Wissen tatsächliches Wissen wäre. Jeder, der sich genauer dafür interessiert, wird den Unterschied sowieso selber erkennen...
El Schwalmo hat geschrieben:Nur die Begründungen sind besser diskursiv einlösbar.
hier ging meine Denke als Naturwissenschaftler mit mir durch. In diesem Bereich sind Aussagen eher prüfbar, weil sie an der Erfahrung scheitern können.ostfriese hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Nur die Begründungen sind besser diskursiv einlösbar.
Wie kommt es denn, dass sie "besser diskursiv einlösbar" sind? Liegt es nicht an ihrer externen Konsistenz, also daran, dass sie nicht in Widerspruch geraten mit dem, was wir intersubjektiv hypothetisch als wahr akzeptiert haben, unserem Hintergrundwissen?
El Schwalmo hat geschrieben:Kival hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Wenn Du Gott widerlegen kannst, gebe ich meinen Agnostizismus auf.
Hier musst Du aber zeigen, warum die Widerlegung Gottes notwendig ist für einen schwachen Atheismus: Ich glaube nicht, dass es Gott gibt, weil es keinen Grund dafür gibt, an ihn zu glauben*. Ich bin also hypothetischer Atheist - wenn mir jemand Gott beweisen kann, gebe ich meinen Atheismus auf.
Agnostizismus ist eine epistemische Postion, Du schilderst eine pragmatische.
[/quote]Kival hat geschrieben:*Und weil ich immer noch nicht weiß, was das Wort Gott eigentlich bedeuten soll - um das, was Du einen negativen Gottesbeweis nennen willst, noch zu nennen.
Sag einfach 'Urgrund des Seins'. Könnte sein, dass diese(s) Wesen das Universum geschaffen hat. Kann sein, dass es seine Hand ab und an im Bereich der Evolution im Spiel hat. Ich gehe nicht davon aus, dass es so ein Wesen gibt, aber mir fällt kein Argument dagegen ein, dass es existieren könnte.
Ich kenne viele Theologen, deren Kenntnisse in Wissenschaftstheorie viel besser sind als die vieler Menschen, die als Wissenschaftler ihr Geld verdienen.
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