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Der Affe in uns: Artikel über Schimpansen (Evolution)

BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2007, 08:04
von Sisyphos
Bei einem Gespräch mit einem meiner Kollegen (ein italienischer Missionar, der bei uns Religion, Latein und Italienisch unterrichtet), tauchte wiederholt das Argument auf, dass der Mensch während der Evolution einen gigantischen Qualitätssprung gemacht hätte, der sich ohne Gottes Zutun nicht vollzogen haben kann. Meine Einwände dagegen, nämlich, dass wir es mit vielen mehr oder weniger kleinen Schritten zu tun haben, die zu einem großen Teil auch belegt werden können, ließ mein Kollege nicht gelten.

Vor dem Hintergrund dieses Gesprächs kamen mir verschiedene Texte über Schimpansen in den Sinn, die ich in den letzten Monaten hier und da gelesen hatte. Überall werden bei unseren nächsten Verwandten menschenähnliche Eigenschaften und Verhaltenweisen beobachtet - natürlich längst nicht so stark ausgeprägt. Darauf kommt es mir aber an: es lassen sich Zwischenschritte beobachten, die einen einmaligen Qualitätssprung widerlegen, wenn anzunehmen ist, dass sich von der Evolution des Schimpansen auf frühere Schritte der Evolution des Menschen schließen lässt.

Zudem machen die Erkenntnisse auch noch einmal deutlich, dass der Mensch nicht als "Krone der Schöpfung" von einem Schöpfergott oder Designer priviligiert ist.

Ich würde gerne diese Sachen zusammen mit euch zusammentragen und einen Artikel formulieren. Hier sind die Aspekte, die mir dabei in den Sinn kamen, leider weiß ich nicht mehr in jedem Fall, wo ich es her habe.

(a) Kooperation: Schimpansen können die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Artgenossen erkennen und solidarisch reagieren / Ursprünge der Entwicklung erster primitiver Ethiken bei Menschen (Kitcher, ZEIT)

(b) Werkzeuge/Waffen: Schimpansen können Spere herstellen und zur Jagd verwenden (eine Internetquelle?)

(c) Kommunikation: Schimpansen können Zeichensprache erlernen und sich sogar mit Menschen verständigen (Watzlawick)

(d) Ökonomie: Schimpansen können den Umgang mit einer Währung erlernen und ökonomisch handeln: Einkaufen, Sparen, ja sogar Sex für Geld kaufen (irgendein Wissenschaftsmagazin, neuere Ausgabe)

(e) Autorität: Verhalten gegenüber Alphamännchen / Analogie zu imaginären Alphamännchen (PDF bei GBS oder fowid?)

Fallen euch weitere Punkte ein? Kennt ihr gute Quellen, die wir verwerten können?

BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2007, 09:55
von Klaus
moralisches Handeln, z. Beispiel bei den Bonobos, Beilegung von Gewalt durch Sex.
Pääbo auf dem Blog, Unterschiede im Genom Schimpansen und Menschen, im Durchschnitt 1,2%, Decodierung des Genoms vom Neanderthaler, Dr. Jane Goodell, bei mir auf dem Blog, als Movie, oder bei TED.

BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2007, 11:13
von ostfriese
Ja, gerade der Schritt von den Schimpansen zu den Bonobos (die ja ein wesentlich friedfertigeres Sozialverhalten pflegen) ist spannend.

Übrigens wären Sprünge in der Natur keine Bestätigung der Hypothese des Missionars. In komplexen Systemen, zu denen Organismen zweifellos zählen, können bekanntlich kleine Ursachen große Wirkungen entfalten. Es können "emergente Eigenschaften" auftreten, die ein nur minimal reduziertes System nicht hätte. Genetisch sind wir ja mit Mäusen weitgehend identisch...

BeitragVerfasst: Sa 5. Mai 2007, 11:22
von Klaus
Letztlich ist dieser sogenannte "Qualitätssprung" auch nur ein Mysterium und findet sich in allen möglichen Mysterien wieder, die Christen sehen die Hand Gottes, die anderen Panspermie, oder den Gasaustasuch der Venus mit der Erdatmosphäre und lassen dann Manna vom Himmel fallen. Siehe die Theorie von Velikovsky.

BeitragVerfasst: So 6. Mai 2007, 19:54
von Sisyphos
Klaus hat geschrieben:Letztlich ist dieser sogenannte "Qualitätssprung" auch nur ein Mysterium und findet sich in allen möglichen Mysterien wieder, die Christen sehen die Hand Gottes, die anderen Panspermie, oder den Gasaustasuch der Venus mit der Erdatmosphäre und lassen dann Manna vom Himmel fallen. Siehe die Theorie von Velikovsky.


Panspermie wurde sogar einmal in Star Trek aufgegriffen, um zu erklären, warum fast alle auftretenden Rassen so menschlich aussehen: Klingonen, Romulaner, Menschen etc. ... alle stammen sie von einer Art ab, die ihre DNA auf die Planeten verteilt hat. :explodieren:

BeitragVerfasst: So 6. Mai 2007, 20:03
von Klaus
@Sisyphos, ich übersetze gerade einen großen Beitrag über New Age und seine "Theorien", ein ganz sachlicher Astrophysiker, ziemlich bekannt, auf die Frage, wie denn DNA von anderen System zu uns kommen kann, Antort:" Mit dem Auto". Alles andere würde DNA nicht überstehen.
Die Borg sind schon auf der Erde angekommen, es gibt Kreise im Internet die bezeichnen Microsoft damit. :^^:

BeitragVerfasst: Mo 7. Mai 2007, 19:22
von Sisyphos
Na dann versuche ich mal ein paar Zeilen....

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Der Affe in uns widerlegt den göttlich angeordneten Qualitätssprung

Einer der häufigsten Einwände gegen die Theorie der Evolution ist die Behauptung des göttlich angeordneten Qualitätssprungs. Der Mensch, der aus christlicher Perspektive als "Krone der Schöpfung" gilt, weise Eigenschaften und Fähigkeiten auf, die ihn besonders hervorheben und von der animalischen Welt der Tiere absondern. Abgesehen davon, dass der Natur des Menschen Eigenschaften und Verhaltensweisen eigen sind, die wir auch bei vielen Tieren beobachten (z.B. das Sexualverhalten inkl. der Homosexualität), der Mensch die Welt der Tiere also nicht verlassen haben kann, finden wir auch bei Tieren, insbesondere bei Primaten, Eigenschaften und Verhaltensweisen, die denen des Menschen vergleichbar sind. Sie sind nicht in der selben Qualität ausgeprägt. Genau darauf kommt es aber an: Es lassen sich Zwischenschritte beobachten, die einen einmaligen Qualitätssprung widerlegen. Wir können uns bei unseren biologisch nächsten Verwandten über unsere eigene Vergangenheit informieren. Die Evolution erfolgt in mehr oder weniger kleinen Schritten. Es stellt sich außerdem die spannende Frage nach dem Erwägungen eines Gottes, den Menschen zwar als Krone seiner Schöpfung hervorzuheben, den Schimpansen aber mit einem ähnlichen biologischen Inventar auszustatten.

(a) Kooperation:

Eine der schönsten Eigenschaften des Menschen ist seine Fähigkeit, permanent in Gruppen zusammenzuleben und mit anderen zum Zwecke des Überlebens zu kooperieren. Grundlage der Kooperation ist, sich in andere hineinzuversetzen und auf ihre Wünsche zu reagieren. Diese Empathiefähigkeit und solidarisches Verhalten ist in begrenzter Form auch bei Schimpansen zu beobachten. Philip Kitcher (14.9.2006) vergleicht in der ZEIT (http://zeus.zeit.de/text/2006/38/Ethik-Religion) unsere Vorfahren mit heutigen Schimpansenhorden:

"[...] Vor fünfzigtausend Jahren lebten unsere Vorfahren, wie es Schimpansen bis heute tun, in gemischten Gruppen von etwa dreißig Mitgliedern aller Altersstufen. Diese Art der Gemeinschaft ist an sich bereits eine soziale Leistung. Sie setzt psychologische Fähigkeiten voraus, die in der Natur selten sind. Wie Primatenforscher herausgefunden haben, können Schimpansen die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Artgenossen erkennen und solidarisch reagieren. Manchmal helfen sie benachteiligten Verwandten, ohne selbst etwas davon zu haben, oder tun für andere Dinge, an denen diese sich erfolglos versucht haben. Solche altruistischen Impulse ermöglichen ein soziales Miteinander. Doch diese Fähigkeit der Einfühlung stößt leicht an ihre Grenzen. Im Leben der Schimpansen gibt es häufig Konflikte, weil egoistische Neigungen stärker sind als der begrenzte Altruismus und Loyalitäten leicht aufgekündigt werden. Immer wieder kommt es zu Streit oder gar gewalttätigen Konflikten – auf die anschließend eine lange Phase der Versöhnung folgt, in denen sich die Tiere zusammenscharen, Beistand und Sicherheit suchen. Auch dies dürfte für unsere Vorfahren charakteristisch gewesen sein – ihre Möglichkeiten zur Kooperation waren ebenso begrenzt wie die Größe der Gesellschaften, in denen sie leben konnten. [...]"

Kitcher erklärt den Qualitätsunterschied, den wir - im Vergleich mit den Affen - bis heute erreicht haben, über die Entwicklung der Sprache und die damit verbundene Fähigkeit, potentielle Verhaltensregeln untereinander zu diskutieren. Mit Hilfe erster primitiver Ethiken konnten wir sozial unverträgliches Verhalten sanktionieren und Kooperation verstärken, "doch der entscheidende Schritt war die Verinnerlichung von Verhaltensvorschriften. Der Mensch stellte für sich selbst Regeln auf oder erinnerte sich an beispielhaftes Handeln." Es kann redlicherweise nicht ausgeschlossen werden, dass auch der Schimpanse im Laufe von mehreren 10.000 Jahren eine solche biologische und kulturelle Evolution durchläuft.

BeitragVerfasst: Di 8. Mai 2007, 08:42
von Sisyphos
(b) Werkzeuge als Waffen:

Eine für viele Zeitgenossen weniger erfreuliche menschliche Eigenschaft ist seine Fähigkeit, Waffen zu bauen und zum Töten einzusetzen. Dass diese Errungenschaft zu dem Dingen zählt, die die christliche These vom Menschen als "Krone der Schöpfung" stützen, beweist das Segnen von Waffen durch Priester, das wir vor allem in Kriegszeiten beobachten können. Waffen sind für den Menschen zweifellos wichtig. Das schließt jedoch nicht aus, dass unsere Verwandten, von denen wir uns vor ca. sechs Millionen Jahren trennten, die Praxis der Herstellung und Verwendung von Waffen ebenfalls entwickelt haben. Im SPIEGEL (23.2.2007) (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,468093,00.html) war zu lesen, dass Schimpansen Zweige zu Speeren anspitzen (sie benutzen dafür ihre Zähne), um mit ihnen zu jagen:

"[...] Sie scheinen stets zu lächeln, ihr Gesicht wirkt freundlich, vertrauensvoll. Aber Schimpansen können auch anders: Hinterlistig wie mancher Mensch überfallen sie wehrlose Opfer im Schlaf, legen sie lahm und morden sogar. Mit extra angefertigten Holzspeeren überwältigen die menschenähnlichen Tiere Galagos, kleine Affen, die auch Buschbabys genannt werden. Eigens angespitzte Äste stoßen die Schimpansen in Baumhöhlen, in die sich die nachtaktiven Buschbabys tagsüber zum Schlafen zurückziehen. So versuchen sie, die kleinen Primaten aufzuspießen. [...]"

Von unseren Vorfahren wissen wir, dass Speere zu den ersten Waffen zählten und vermutlich ähnlich Anwendung fanden. Untersuchungen über den Neandertaler haben ergeben, dass dieser sich offenbar fast ausschließlich von Fleisch ernährte (Quarks & Co. 8.11.2005: http://www.quarks.de/dyn/25744.phtml). Noch heute gibt es Völker, vor allem im hohen Norden, die überwiegend von der Jagd leben. Nordamerikanische und kanadische Indianer sowie die Eskimos sind aufgrund der klimatischen Bedingungen dazu gezwungen. Sie haben sich angepasst. Während also die Schimpansen mit ihren Waffen noch recht unbeholfen umgehen, haben wir den Umgang im Lauf der Zeit zunehmend perfektioniert.

BeitragVerfasst: Di 8. Mai 2007, 09:02
von Klaus
@Sisyphos, schaust du mal hier Weiter unten kommen ein paar interessante News über die Affenforschung.

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2007, 16:01
von Sisyphos
(c) Kommunikation:

Auf der Suche nach dem spezifisch Menschlichen, das die These von der "Krone der Schöpfung" erhörten könnte, schienen wir in der Vergangenheit vielfach fündig geworden zu sein, aber immer gab es einen schlauen Affen, der uns eines Besseren belehrte. Schimpansen nutzen wie wir viele unterschiedliche Werkzeuge zur Lösung von praktischen Problemen und Bonobos bedienen sich einer Reihe einfallsreicher Sexualpraktiken zur Lösung sozialer Probleme. Aber wie ist es mit der Sprache? Sind wir wenigstens noch die einzigen, die sprechen können? Ja! Aber der Affe ist möglicherweise auf dem Weg dahin. Dass sich Schimpansen mit Menschen in einfacher Zeichensprache verständigen können, wurde schon vor vielen Jahren festgestellt. BR-Online (2004) (http://www.br-online.de/wissen-bildung/artikel/0401/17-affen-grammatik/index.xml) berichtet von neueren Forschungen:

"[...] Wilde Affen etwa nutzen bestimmte Laute, um Gegenstände ihrer Umgebung zu bezeichnen. In Gefangenschaft trainierte Affen können sogar abstrakte Bild-Symbole zu einfachen Sätzen zusammensetzen. [...] Marc D. Hauser, Professor für Psychologie und Neurowissenschaft an der Universität von Harvard, erforscht seit über 15 Jahren die Fähigkeit von verschiedenen Primaten, bestimmte Aspekte von Sprache wahrzunehmen. Dazu trainiert er die Affen nicht, sondern untersucht ihre spontanen Reaktionen auf bestimmte Muster der Sprache, immer im direkten Vergleich mit menschlichen Neugeborenen. Doch, was er auch testete, immer zeigten die Affen die gleichen Wahrnehmungsfähigkeiten wie die Menschenbabys. [...] Die Primaten können beispielsweise eindeutig Schottisch von Japanisch unterscheiden. Und sie können wie Säuglinge einfache abstrakte Regeln einer Sprache erkennen - das Grundprinzip der Grammatik. Hauser spielte so genannten Liszt-Affen, einer kleinen Primatenart aus Kolumbien, eine Folge von Kunstworten vor, die aus drei Silben zusammengesetzt waren, wobei zweite und dritte Silbe gleich waren (ABB): wi-di-di, le-we-we usw. Folgte auf eine solche Reihe ein anders gebildetes Wort wie wi-wi-di (AAB), wurde es von den Äffchen als aus der Reihe fallend wahrgenommen. [...]"

Es scheint, als würden Affen einfache sprachliche Grundlagen verstehen. Mit komplexeren Sprachregeln können sie aber nicht mehr umgehen. Der Fortschritt, den der Mensch gemacht hat, ist seine komplizierte Grammatik. Offenbar liegt unser Menschsein verborgen in verschachtelten Nebensätzen (die übrigens auch nicht jedes Mitglied unserer Spezies erfolgreich konstruieren kann, wie das Beispiel des bayerischen Ministerpräsidenten zeigt).

(d) Ökonomisches Handeln:

Zu den großartigsten Errungenschaften der Menschheit gehört - ganz gleich, wie man es moralisch bewerten mag - das ökonomische Denken und Handeln. Nach dem Prinzip Eigennutz verfahren aber auch Affen. Und sie können lernen, mit Geld umzugehen. Rolf Degen berichtet in BILD DER WISSENSCHAFT (4/2007) (http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/276129.html?page=0), dass unsere haarigen Vettern uns dabei in nichts nachstehen:

"[...] Affen können unerwartet gut mit Geld umgehen: Sie nutzen Rabatte, verstehen das Konzept der unterschiedlichen Kaufkraft und sparen manchmal sogar. Doch auch bei ihnen verdirbt zuviel Geld den Charakter – es kann sie zu Betrügern und Dieben machen. In allen Fällen ist den Tieren wie den Menschen Gerechtigkeit wichtig, und ebenfalls wie die Menschen haben auch die Affen Angst vor Verlusten. [...]"

Das Prinzip Eigennutz findet seinen deutlichsten Niederschlag im wirtschaftlichen Handeln. Seien es Menschen, Schimpansen oder Kapuzineraffen, es ist überall das gleiche gottlose Verhalten. Forscher berichten sogar von Diebstahl und käuflicher Liebe, in dem ein Weibchen einem Männchen für Geld Sex gestattete, wobei die Affendame ihren Verdienst anschließend direkt in Naturalien umtauschte: Sie kaufte sich ein paar leckere Trauben. Der Umgang mit Geld wird gesteuert durch das Streben nach größtmöglichem Gewinn.

(e) Überlegenheit:

Die Sonderstellung des Menschen gerät noch mehr ins Wanken, v.a. angesichts folgender Erkenntnisse, die bei der WELT (23.4.2007) (http://www.welt.de/wissenschaft/article828184/Was_Affen_besser_koennen_als_wir.html) von Elke Bodderas zusammengestellt wurden. Die Evolution hat unseren nächsten zoologischen Verwandten Dinge mitgegeben, auf die wir neidisch sein müssen: Ein wunderbares Gedächtnis und die Fähigkeit zu schneller Assoziation.

"[...] Wenn Ayumu Lust hat auf Obst, fummelt sie eine Münze hervor, geht zum Automaten und wirft sie ein. Es gibt Bananen, Äpfel, Rosinen, Feigen. Rosinen mag sie am liebsten. Das Geld hat sich die Schimpansin selber verdient – beim Computerspiel, ihre Gegner sind Menschen. Beim Spiel Mensch gegen Affe gewinnt Ayumu jedes Mal. Es ist eine Szene, angesichts deren sich Verhaltensforscher erstaunt die Augen reiben. Die Schimpansin sitzt vor einem Touchscreen-Monitor, in Sekundenbruchteilen blitzen Zahlen von 1 bis 9 auf und verschwinden wieder, zurück bleiben weiße Quadrate. Die Schimpansin presst ihren Finger auf die Kästchen und holt die Zahlen zurück – mathematisch genau, in aufsteigender Reihenfolge: 1,2,3 und so weiter. Das schafft kein Mensch. [...]"

Beim SPIEGEL (17.4.2007) (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,477761,00.html) war eine Woche vorher zu lesen, dass uns die Schimpansen sogar genetisch überlegen sind. Seitdem wir uns vor sechs Millionen Jahren trennten - so ein Vergleich von 14.000 bei Menschen und Schimpansen vorkommenden Genen - waren die Affen in der positiven Selektion erfolgreicher. Forscher stellten fest, "dass sich beim Schimpansen immerhin 233 Gene durch positive Selektion geändert haben dürften, beim Menschen hingegen nur 154". Sie konnten sich besser an ihre Umwelt anpassen, weil sie lange Zeit in einer größeren Population gelebt haben. Beim Menschen hingegen, der in kleinen, stark fragmentierten Gemeinschaften lebte, kam es häufiger zu zufälligen, auch nachteiligen Veränderungen.

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2007, 16:17
von Klaus
Bitte keine Spiegel-Links, da die die Links sehr speziell handhaben, sind die relativ schnell tot oder plötzlich verweisen sie auf kostenpflichtige Inhalte.

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2007, 16:34
von Sisyphos
Klaus hat geschrieben:Bitte keine Spiegel-Links, da die die Links sehr speziell handhaben, sind die relativ schnell tot oder plötzlich verweisen sie auf kostenpflichtige Inhalte.



HPD verweist auch auf den Spiegel. Außerdem zitiere ich (direkt und indirekt) die wichtigsten Aussagen (mit Datumsangabe). Dass Seiten im Internet nicht ewig sind, ist ja ein generelles Problem.

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2007, 16:48
von Sisyphos
Zusammenfassung

Welche Sonderstellung hat der Mensch, wenn andere Arten in ihrer Evolution die gleichen Schritte tun? Um überleben zu können, kooperieren Affen innerhalb ihre Horde. Sie können einfühlsam sein und hilsbereit. Sie bauen und nutzen Werkzeuge und Waffen und kommunizieren miteinander. Ein Training ermöglicht ihnen sogar, aus ihren biologischen Potentialen noch mehr herauszuholen, als zum Überleben in ihrer natürlichen Umwelt notwendig ist. Affen können lernen, mit Geld umzugehen, sich übers Ohr zu hauen und Reichtümer anzuhäufen. In einigen Gebieten sind sie uns sogar baumhoch überlegen: sowohl kognitiv als auch körperlich. Wer von uns Menschen kann schon mit einem Affen mithalten, der galant in Baumwipfeln klettert?

BeitragVerfasst: Sa 12. Mai 2007, 21:25
von Sisyphos
Ich habe den Text eingestellt.

Für eure Hinweise vielen Dank!

Andreas

BeitragVerfasst: Do 5. Jul 2007, 09:36
von Sisyphos
Ich sammle mal weiter...



Orang-Utans verwenden Wasser als Werkzeug (3.7.2007)

Die Aufgabe, die sich Leipziger Forscher für die Primaten ausgedacht haben, hat es in sich: In einem Gefäß schwimmt eine Erdnuss, ein Leckerbissen für die Tiere, der allerdings auf Grund des niedrigen Wasserspiegels unerreichbar ist - für Orang-Utans ist das jedoch kein Hindernis. [...]


Link: http://www.welt.de/wissenschaft/article994355/Orang-Utans_verwenden_Wasser_als_Werkzeug.html


Clevere Schimpansen helfen gerne (5.7.2007)

Max-Planck-Forscher liefern den experimentellen Beweis, dass Schimpansen Artgenossen „selbstlos" helfen. Trotzdem ist Altruismus wohl nur eine spezielle Form des Eigennutzes. [...]


Link: http://hpd-online.de/node/2355

BeitragVerfasst: Fr 6. Jul 2007, 13:24
von pariparo
tja. unsere haarigen verwandten... sie schauen sich übrigens beim sex in die augen :ops: macht sonst keine andere tierart. und sie erkennen ihr spiegelbild.