Eine Frage des Stils?

Eine Frage des Stils?

Beitragvon Andreas Müller » Mo 12. Feb 2007, 23:12

Das Problem bei den Brights sind ihre abgehobenen Diskussionsgrundlagen. In dem Stil wird es zu keiner Basis führen, die mit euch zieht. Könnt ihr die Dinge nicht einfach benennen, in guter deutscher Sprache, ohne intellektuelle Überspitzung? Bei euch geht es wahrscheinlich solang, dass der, der die meisten Fremdwörter benutzt der Beste ist.


So die Kritik auf meine Darlegung der Ziele der Brights auf dem Blog:
http://brightsblog.wordpress.com/2007/02/12/brights-eine-selbstbestimmung

Wie könnte man dieses Problem lösen? Tatsächlich sollte es in unserem Interesse sein, möglichst viele Menschen zu erreichen und sie nicht durch zu hohes Niveau abzuschrecken.
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Beitragvon musikdusche » Di 13. Feb 2007, 08:52

In der Tat nicht ganz unberechtigte Kritik. Allein schon das Wort "Naturalismus" wird von vielen Leute nicht direkt verstanden. Vielleicht sollte man eine kleine Vokabelliste BrightsSprech - Deutsch erstellen, so in der Art "Naturalismus - Alles was passiert, unterliegt Naturgesetzen" etc. damit man fertige Formulierungen für passende Situationen hat (z.B. bei einem Gespräch mit einem interessierten Laien)
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 13. Feb 2007, 11:10

1.) Volle Zustimmung zu Musikdusches Beitrag
wobei
2.) hier im Forum der Diskussionstil zumindest nicht durchgängig intellektuell, philosophisch abgehoben ist :)
aber
3.) es durchaus "nicht günstig" ist, einen vermutlich unbekannten Begriff (Brights) mit überwiegend vermutlich unbekannten Begriffen (z.B. Naturalismus - die 450.000 Googlefunde dürften auch meist der Kunstrichtung gelten) zu erklären.
4.) Wenn man dem Volk die Brights nahebringen will, muss man auch mit der Sprache des Volkes reden - dies meine ich absolut und ganz wertfrei.
5.) Die Antwort von "wooly" ist ja web-untypisch in fast-richtigem Deutsch abgefasst (naja *bg*), als Kulturpessimist muss ich sagen, ja ausserordentlich und ungewöhnlich fehleram (aber nicht fehlerfrei), also ist "wooly" nicht ganz unbefleckt von den Segnungen der Sprache. Wenn so jemand schon einen abgehobenen Stil bemängelt, wie schaut dies dann mit dem Rest aus?
6.) Man benutze keine Schlagworte die erklärungsbedürftig sind. Dies gilt - bzw. sollte gelten - für die (Werbe-)Wirtschaft wie auch für die Brights, ausser man will was verschleiern (so wie in der Werbewirtschaft oder Politik).
7.) Das Niveau ist nicht unbedingt zu hoch (in vielen Fällen schon), sondern u.U. auch einfach zu einseitig, zu speziell, zu fachspezifisch, als auch jeden vom Prinzip her gut gebildeten Menschen selbsterklärend zu sein. Da Schlagworte aber nicht unwichtig sind, muss man sie irgendwie und -wo erklären (siehe Musikdusches Vorschlag) und nur so nutzen, dass sie nicht hinderlich wirken.
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Beitragvon Andreas Müller » Di 13. Feb 2007, 13:13

Auf der anderen Seite finde ich meine Darlegung nicht so schwer zu verstehen. Ich habe sie ja extra als zusätzliche Erklärung geschrieben. Ich frage mich auch, wo man anfängt und wo man aufhört.

Um das für jeden verständlich zu machen, müsste ich glaube ich ein ganzes Buch schreiben. Dort würde ich dann erklären, was Übernatürlich ist, warum es das ist, auch genauer darauf, was Mystisch bedeutet und auf den Naturalismus.

Die Frage ist nur: Können wir nicht bis zu einem gewissen Grad erwarten, dass sich die Leute mal selbst informieren, ein Klick auf Wikipedia reicht schließlich meist aus?

Davon abgesehen wäre eine Art Bildzeitung von Aufklärern eine gute Idee. Sehe aber Probleme in der Realisation. Wenn man schwierige Themen kommentiert und sie jeder verstehen soll, dann dauert das ewig.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 13. Feb 2007, 13:31

Der Autor hat geschrieben:Auf der anderen Seite finde ich meine Darlegung nicht so schwer zu verstehen. Ich habe sie ja extra als zusätzliche Erklärung geschrieben. Ich frage mich auch, wo man anfängt und wo man aufhört.
Ich habe woolys Einlassung wirklich weniger auf deinen Beitrag bezogen gesehen, noch möchte ich meinen Post als Antwort auf deinen Blog-Beitrag reudziert sehen. Zwar Tauchen auch dort eventuell erklärungsbedürftige Begriffe auf, ich habe (beides) aber "globaler" gesehen und in meinem Fall gemeint.
Ein Problem innerhalb einer (Fach-)Gruppe, ist immer das Einschleichen von gruppen- oder fachspezifischen Wörtern, die für Außenstehende u.U. erklärungsbedürftig sind, während der Insider dies nicht einmal erkennen kann.
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Re: Eine Frage des Stils?

Beitragvon Kurt » Di 13. Feb 2007, 17:26

Der Autor hat geschrieben:Wie könnte man dieses Problem lösen? Tatsächlich sollte es in unserem Interesse sein, möglichst viele Menschen zu erreichen und sie nicht durch zu hohes Niveau abzuschrecken.


Schwierige Frage. Erstmal sollte man unterscheiden, welches Publikum man anspricht. Dass wir in internen Diskussionen unsere Termini beibehalten, kann uns keiner verübeln. Von Mathematikern verlangt schließlich auch niemand, sie sollen "deutsch reden". Wenn es an Außenstehende gerichtet ist, sollte man vielleicht ein bisschen klarer reden. Naturalismus und Positivismus kann man sehr leicht umschreiben. Viel weiter würde ich nicht gehen. Wer Interesse hat, kann sich selber informieren. Die Kirche benutzt auch Ausdrücke und Gedankengänge, die kein Schwein versteht, trotzdem rennen die Leute in Massen dahin. Daran kann es also nicht liegen. Schaden könnte es nicht, ein paar Schlagworte zu prägen, die die Haltung der Brights verdeutlichen. Auf diese Weise kann man unsere Position wohl am einfachsten übermitteln.
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Beitragvon Klaus » Di 13. Feb 2007, 17:45

O wie ich den neuen Kommentar von "wooly" verstehe liest er regelmäßig hier im Forum und neuerdings auf dem Blog. Insofern finden unsere Diskussionen in der Öffentlichkeit statt, auf alle Fälle muss man da was machen.
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Beitragvon Andreas Müller » Di 13. Feb 2007, 17:59

Wir können ja die "Ausgangsthreads" zu einem Thema allgemein verständlich schreiben und dann diskutieren wie zuvor. Wenn jemand was nicht versteht, dann erklären wir es eben.
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Beitragvon Klaus » Di 13. Feb 2007, 18:05

Gute Idee, vllt sollten wir bestimmte, spezifische Threads nicht veröffentlichen, und Threads mit "populär-wissenschaftlicher" Basis, praktisch als Aushängeschild nutzen, nur mal so als Idee.
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Beitragvon Münchhausen » Mi 21. Feb 2007, 20:49

Das klingt vielleicht etwas verrückt, aber wie wäre es wenn beim Fremdworteinsatz eine kurze Erklärung in Klammer daneben geschrieben wird.

Ich habe das in einem Rhetorik Buch (Die Kunst der Redegewandtheit) gesehen und war sehr angetan, vorallem da ich selbst nicht sehr hochgetrimmt mit Fremdwörtern bin, bei Philosophieschen Strömungen, Weltansätzen oder sonstigen größeren schwer erklärbaren Sachen könnte ein Link wo das Thema erklärt wird weiterhelfen. Das ganze macht viel Arbeit beim schreiben, und dafür spaß beim Lesen (Sofern es sich in Grenzen hällt)

Fremdwörter sind da um Sätze zu vereinfachen, nicht sie komplizierter zu machen, andere nicht so belichtete Menschen durch Sprache auszuschließen bzw. um Anzugeben. Mit dem Leitsatz müsste es sich doch halbwegs einfach schreiben lassen?
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Beitragvon Klaus » Mi 21. Feb 2007, 20:53

Ist ne gute Idee, und schult auch einen selbst, kurze knappe Definition des Fremdwortes
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Beitragvon Münchhausen » Mi 21. Feb 2007, 20:58

Freut mich dass es Anklang findet, ich glaube dass es auch dem Missbrauch und dem Missverständnis von Fremdwörtereinsatz vorbeugen könnte, und bei den "hochgestochenen" Diskussionen der Brights kann ein Fremdwort doch schon entscheidend sein.

mfg
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