stine hat geschrieben:Aber gerade die Heiligen soll es doch wirklich gegeben haben. Franz von Assisi zB oder Elisabeth von Thüringen waren reale Persönlichkeiten in einer realen Welt. Sie konnten doch zu Lebzeiten gar nicht wissen, dass sie mal heilig gesprochen werden. Sie haben nur vorbildlich gelebt und hatten immer für Mensch oder Tier etwas übrig.
Franz von Assie und die Heilige Elisabeth waren wohl beide höchst gläubige Menschen, deren Handeln und Leben extrem eng mit ihrem Glauben verwebt war. Und ich meine, zumindest was die hl. Elisabeth betrifft, dass ihr Handeln auch wirklich religös motiviert war. Schon so nach dem Motto: Wenn ich jetzt so und so lebe (bzw. in ihrem Fall: leide...), dann habe ich es im Jenseits besser bzw. komme nicht in die Hölle.
Ich muss sagen, meine Bewunderung für die heilige Elisabeth hält sich irgendwie auch in Grenzen. Du schreibst, sie hatte für Mensch oder Tier immer was übrig. Mein Eindruck ist eher, dass sie für sich selbst zu wenig übrig hatte. Jedenfalls, was ihr weltliches Dasein betrifft. Aber das war ja auch nur eine Übergangsphase, vielleicht eine Art Prüfung Gottes oder so für sie?
Aber nochweniger habe ich für ihren Ziehvater übrig... War bestimmt offiziell auch ein religöser Mensch... Und hat gegen ihren Willen diese Prunkkirche mit ihrem Namen gebaut - für viel Geld. Und war es nicht auch er, der für ihre schnelle Heiligsprechung gesorgt hat? Aber der sie auch verprügeln wollte, weil sie auf der Wartburg versucht hat, Brot zu den Armen zu bringen, dass sich dann in Rosen verwandelt haben soll?
Vielleicht gibt es auch irgendwelche plausiblen naturwissenschaftlichen Erklärungen heute zu den Wundern der Heiligen oder Wundern, die Jesus vollbracht haben soll, damals.
Nanna hat geschrieben::skeptisch: Wieso sollte sich ein Wanderweg der Aufklärung mit Heiligen beschäftigen
Ich denke auf jeden Fall, das Leben der heiligen Elisabeth, der Kirche, ihres Hospitals und ihrer Heilig-Sprechung liese sich gut an der Elisabethkirche und den Ausgrabungen dort darstellen. Und das wäre - meiner Ansicht nach - schon deutlich religionskritisch.
Ich habe mich nicht so viel näher damit beschäftigt. Und bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass ihre Heiligsprechung und der Kirchbau ein rein machtpolitisch motivierter Akt war damals. auch eine Form der Aufklärung, oder nicht?
Von der Elisebethkirche aus ist es übrigens nur ein Katzensprung bis zum sehr schön plastisch und blindengerecht gestalteten Planenten-Lehrpfad.