Ungleichgewicht

Bei technischen Problemen oder für administrative Fragen.

Re: Ungleichgewicht

Beitragvon El Schwalmo » Do 12. Feb 2009, 13:42

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
JustFrank hat geschrieben:Kinder, Kinder,

ihr müsst nicht gleich alle beleidigt sein, nur weil mal jemand mit einem Fakt daher kommt.
Wer? Wo?
Alle? :erschreckt:

ich würde die Bedeutung der 'weichen' Wissenschaften als gar nicht so gering einschätzen.

Ein Beispiel: innerhalb der Evolutionsbiologie gab es immer wieder mal heftige Kontroversen. Dann lässt man Philosophen auf diese Frage los.

Gayon, J. (1990) 'Critics and criticism of the modern Synthesis. The viewpoint of a philosopher' Evolutionary Biology 24:1-50

ist ein Musterbeispiel. 'Evolutionary Biology' wurde von Dobzhansky, dem wohl wichtigtsen Gründungsvater der Sytnthetischen Theorie der Evolution ('modern synthesis') begründet, 1990 (Dobzhansky verstarb 1975) gab Hecht, ein Vertreter eben dieser Theorie, die damals in der Kritik stand, diese Zeitschrift heraus. Er bat Gayon, einen Wissenschaftsphilosophen, sich mit den Einwänden gegen diese Theorie zu befassen. Ich denke, dass das sehr hilfreich war.

Es gibt immer wieder Fälle, in denen auf der Basis von 'Daten, Fakten, Zahlen' eben nicht entschieden werden kann, wer Recht hat, denn 'Fakten' sind nicht 'gegeben' und 'hart', wie oft geglaubt wird. Der Begriff wird nicht zufällig von lateinisch 'facere, machen' abgeleitet. Sie werden nur zu dem, was sie sind, wenn man sie im Rahmen einer (Mess-)Theorie interpretiert. Gerade das herauszuarbeiten gelingt den 'Zahlenmenschen' oft nicht, und dann benötigen sie eben Hilfe von Menschen, die einen Überblick haben. Die sind dann im Detail möglicherweise weniger kompetent, sind dafür aber weniger 'betriebsblind'.

Noch schwieriger wird es, wenn man sich mit Phänomenen befasst, die gar nicht mehr so recht quantifizierbar sind. Also mit allem, was uns Menschen wirklich bewegt. Ich vermute, dass man sich hier eher im Wege steht, wenn man IIRC Galilei ('zähle, was zählbar ist, und mache zählbar, was nicht zählbar ist') allzu ernst nimmt. Bestenfalls kommt man so zu GIGO.
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Re: Ungleichgewicht

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 12. Feb 2009, 14:01

El Schwalmo hat geschrieben:ich würde die Bedeutung der 'weichen' Wissenschaften als gar nicht so gering einschätzen.
Tut dies wer?
Wenn ich sagte, mir läge die Atomphysik näher als Kant und Hegel, dann bedeutet dies nur das gesagte und nicht mehr.
Vielleicht habe ich auch höchste Achtung vor den Philosophen, denn Atomphysik würde ich vielleicht bis ins ff verstehen und beherrschen, die Philosophie Kants oder Hegels aber kein bisschen. Und was ich nicht versteh, dessen Bedeutung schätze ich nicht unbedingt als gering ein. Schätzt du etwa alles als geringwertig ein, was dir nicht so nahe liegt?
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Re: Ungleichgewicht

Beitragvon El Schwalmo » Do 12. Feb 2009, 14:05

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
El Schwalmo hat geschrieben:ich würde die Bedeutung der 'weichen' Wissenschaften als gar nicht so gering einschätzen.
Tut dies wer?

davon gehe ich aus.
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Re: Ungleichgewicht

Beitragvon JustFrank » Do 12. Feb 2009, 20:34

Ich habe überhaupt keine Wertung über irgendeine Wissenschaft abgegeben.

Ich habe nur ein wenig gezählt, eine Feststellung gemacht und das kundgetan. Wenn das schon zu viel ist, frage ich mich wahrlich, ob Flexibilität, Urteilsvermögen und Kritikfähigkeit hier ähnlich gut ausgeprägt sind wie im Vatikan.

@El Schwalmo: Natürlich zähle ich Geisterfahrer. Ich sammele ja auch die Meinungen von Blockierten.
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