Imagine No Religion

Bei technischen Problemen oder für administrative Fragen.

Beitragvon Ogion » Mi 6. Dez 2006, 23:14

Ich wollte natürlich nicht andeuten, man solle 'die einfach lassen'. Ich wollte nur deutlich machen, dass das zwar ein großes Problem ist, aber auch nicht der Weg zum Paradies :). Natürlich ist es nötig, dagegen vorzugehen, aber damit sind noch nicht alle Probleme gelöst.

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Beitragvon gavagai » Do 7. Dez 2006, 11:50

Klaus hat geschrieben:Letztlich wird es immer Fanatiker geben, ob nun Hooligans, Stalker, Revoluzzer, links-und rechts-Radikale. Fanatiker jedweder Coleur sehen immer nur eine Seite der Medaille.
Die schlimmsten sind aber die, die ihren Körper mittels Sprengstoff in Kleinteile zerlegen und glauben, 7 Jungfrauen werden das Puzzle schon lösen.
Servus Klaus wieder volle Zustimmung.
Und die Ergänzung: ich finde es gut, angebracht und löblich, den Gruppen die Motivation zu entziehen. Ich lasse also die hier vorgebrachte Argumentation nicht gelten, beispielsweise:
Wenn den Afroamerikaner die Hooligans nicht schlagen, dann tun's eben die Neonazis. Also tun wir nix.
Ebensowenig lasse ich gelten: Wenn die Religiösen das WTC nicht zerstört hätten, dann hätten es eben andere Fanatiker gemacht. Also tun wir nix.
Ich akzeptiere die Meinung von 1von6,5Milliarden und Ogion, die es anscheinend anders sehen. Kann dies aber nicht nachvollziehen. IMO kann ich/soll man die Bekämpfung eines Übels nicht dadurch verhindern, unterlassen oder schlecht reden, indem ich sage/man sagt: Na ja, wenn dieses Übel wegfällt, dann gibt's halt andere.
Wobei ich nicht einmal für ein Verbot oder eine Einschränkung der freien Religionsausübung bin. Im Gegenteil: ich bin für die freie Religionsausübung. Das Argument hier war nur: Wenn es keine Religion gäbe, wäre die Welt sehr viel friedlicher, weil den religiösen Fanatiker der Boden enzogen wäre.
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Beitragvon Klaus » Do 7. Dez 2006, 13:44

gavagai, ich habe in der Sache und in der Argumentation deinerseits überhaupt keine Probleme, ich sehe die Dinge ähnlich, wenn nicht genau so.
Ich plädiere immer für die Freiheit von der Religion. Die Menschen sollten erst ab einem bestimmten Alter sich für die unterschiedlichen Wege entscheiden können. Das löste das Problem des Fanatismus nicht, auch klar.
Aber Religionen sind Ausdruck ideeller Macht über Menschen die sich dann materiell determiniert. Im Islam konnte vor 800 Jahren nur einer eine Fathwa aussprechen, heute ist schon fast jeder Imam dazu in der Lage. Die Inflation ist unverkennbar.
Wenn dann noch solche Nachrichten dazukommen wundert mich eigentlich gar nichts mehr.
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Beitragvon gavagai » Do 7. Dez 2006, 20:31

Klaus hat geschrieben:Wenn dann noch solche Nachrichten dazukommen wundert mich eigentlich gar nichts mehr.

Servus Klaus,
ja, völlige Zustimmmung. Zu der Nachricht: ich las die auch und freute mich insgeheim. Für Brights und Atheisten ist der Schulterschluß von Katholen, anderen Christen, Muslime, Zwölf Stämme, und Scientology problematisch. Jeder Streit unter denen passt mir ins Konzept :wink:
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Beitragvon Klaus » Do 7. Dez 2006, 20:34

:ironie: Ok, dann machen wir es wie die Römer, divide et impera.
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Beitragvon Ogion » Do 7. Dez 2006, 21:22

Wenn den Afroamerikaner die Hooligans nicht schlagen, dann tun's eben die Neonazis. Also tun wir nix.
Ebensowenig lasse ich gelten: Wenn die Religiösen das WTC nicht zerstört hätten, dann hätten es eben andere Fanatiker gemacht. Also tun wir nix.


Du hast mich offenbar missverstanden:
Ich bin beileibe nicht der Meinung, man solle die Verbrechensbekämpfung sein lassen, nur weil es mehr als eine Ursache für Verbrechen gibt. NUR: Das 'religiöse Problem' zu lösen, würde nicht SÄMTLICHE Probleme lösen. Es ist keine Lösung aller Probleme, die Religion abzuschaffen. Genausowenig ist ein Computerspieleverbot die ultimative Verhinderung aller Amokläufe...
Natürlich sollte man die eine Ursache (Religiöser Fanatismus) bekämpfen, aber man sollte nicht meinen, dann alle Probleme gelöst zu haben. Es wird dann immer noch Leute geben, die andere Probleme haben, und die dann zu ähnlichen Verbrechen kommen.

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Beitragvon Max » Do 7. Dez 2006, 21:30

Man hätte aber immerhin bereits eine große Gewalt- und Hassquelle beseitigt. Natürlich gibt es neben der Religion noch andere solcher Quellen, die mit der Beseitigung der ersteren keineswegs versiegen.
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Beitragvon gavagai » Do 7. Dez 2006, 21:44

Servus Freunde,
an die, die die Gefährlichkeit der Religion nicht so richtig (oder zumindest nicht so wie ich) sehen; die vor allem nicht erkennen, dass no religion sehr viel Verbrechen, Terror und Leid ersparen würde:
Heute, Süddeutsche Zeitung, S. 3:
In einer kanadischen Polygamisten Sekte soll es Missbrauch und Mädchenhandel gebe - die Behörden schauen weg.

Ohne Religion wäre dieser (eventuelle) Missbrauch und Mädchenhandel nicht passiert. Ich fände das erstrebenswert!
OK, 1von6,5Milliarden, ich kenne deinen Einwand vom 06.12.2006, 18:59 Das geschriebene Wort sagt noch lange nichts über die Richtigkeit aus.
Zugegeben. Zumindest gab es aber so ähnliche Fälle, wie in der SZ (OK, kenne ich wieder nur aus den medien; ich bin halt bei so nem Scheiss nie dabei!). Man kann - denke ich - nicht alles, was die Medien berichten mit Das geschriebene Wort sagt noch lange nichts über die Richtigkeit aus beiseite wischen. Fast all mein Wissen habe ich vom geschriebenen Wort. (Aber das ist jetzt ein anderes Thema)
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Beitragvon Klaus » Do 7. Dez 2006, 21:53

gavagai, ich glaube es waren die Mormonen in Kanada, und diese sind in Deutschland auch sehr aktiv, gerade unter jungen Menschen.

Und Dawkins hat Recht The Root of All Evil - Religion

Der Film ist jetzt auch als DVD zu haben.
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Beitragvon gavagai » Do 7. Dez 2006, 21:53

Ogion hat geschrieben:Du hast mich offenbar missverstanden:
Ich bin beileibe nicht der Meinung, man solle die Verbrechensbekämpfung sein lassen, nur weil es mehr als eine Ursache für Verbrechen gibt. NUR: Das 'religiöse Problem' zu lösen, würde nicht SÄMTLICHE Probleme lösen. Es ist keine Lösung aller Probleme, die Religion abzuschaffen. Genausowenig ist ein Computerspieleverbot die ultimative Verhinderung aller Amokläufe...
Natürlich sollte man die eine Ursache (Religiöser Fanatismus) bekämpfen, aber man sollte nicht meinen, dann alle Probleme gelöst zu haben. Es wird dann immer noch Leute geben, die andere Probleme haben, und die dann zu ähnlichen Verbrechen kommen.

Servus Ogion, danke für die Klarstellung meines Missverständnisses, das vielleicht im Gesamtzusammenhang der Diskussion mit dem anderen Diskutanten (Zahlwort in den Milliarden) zusatnde kam.
Mit deinen obigen Aussagen kann ich mich voll identifizieren. Wobei ich anderer Stelle sogar schon gesagt habe, dass ich trotzdem nicht meine, man solle jetzt die Religionen per Order verbieten. IMO soll man immer wieder laut darauf hinweisen, was die alles auf dem Kerbholz haben und welchen Unfug sie eigentlich glauben.
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Beitragvon Max » Do 7. Dez 2006, 22:02

Fakt ist, dass die Religion einen großen, einen sehr großen Schaden in der Welt anrichtet. Dieser Schaden ist erstens direkter Art und zweitens indirekter Art. Der direkte Schaden manifestiert sich in der Form von Folterungen, Kriegen, Genoziden, etc. und es ist der, den wohl jeder einsieht. Er wird eingesehen, weil er so riesig ist und daher undleugbar ist, und nicht weil er unbedeutsam wäre. Sogar die Theologen sehen ihn ein, jedoch meinen sie, dieser Schaden sei nicht der Wille Gottes. Unabhängig davon, dass die Behauptung bezüglich des Willens Gottes unprüfbar und unbegründet ist, ändert sie nichts an dem verursachten Schaden.
Der indirekte Schaden ist psychologischer und pädagogischer Art. Religion bildet immer auch eine Form der Erziehung und bringt ein Welt- und Menschenbild mit sich. Dieses Welt- und Menschenbild ist nicht rational, aber es ist dogmatisch; es ist Glaube. Und die religiösen Vorstellungen und die religiöse Erziehung richten ebenfalls einen Schaden in der Welt an. Es werden Entscheidungen in der Politik aufgrund von 2000 Jahre alten Schriften getroffen. Man erzieht Kinder mit Methoden, die nach allen heutigen, wissenschaftlichen Erkenntnissen falsch sind; weil dies eben Tradition ist. Es gibt tatsächliche eine Reihe von Menschen, die von sich sagen, sie dürften samstags keine Lichtschalter bewegen. Es gibt Wissenschaftler, die ihre akademische Karriere aufgeben, weil sie erkennen, dass die Wissenschaft nicht sagt, dass die Erde 6000 Jahre alt ist und damit der Bibel zuwiderläuft. Das sind nur einige wenige Beispiele des Schadens gewesen, welche die den Religionen inhärenten Ideologien mit sich bringen.
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Beitragvon Ogion » Do 7. Dez 2006, 22:33

Liebe Leute, ich bin doch auf eurer Seite. Ja, Religion richtet großen Schaden an.

Nur sollte man nicht vergessen, dass es zusätzlich zur Religion andere Dinge gibt, die ebenfalls großen Schaden anrichten. IMO ist Armut ein ganz großer Grund für diversre Ungerechtigkeiten und Krige etc. Auch dagegen muss man vorgehen (Armut). Also, wenn man sich die Gründe für Leid anschaut, dann sollte man nicht bei der Religion stehenbleiben. Es gibt zum Beispiel auch vieles, was nur oberflächlich Religion ist. So würde ich zum Beispiel die Pädophilie von einige Pfarrern nicht unbedingt als religiös gegeben ansehen. Das dürfte eher so Gründe wie Machtmissbrauch, Minderwertigkeitskomplexe, seelische Traumata... haben.

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@Erdsee

Beitragvon Klaus » Do 7. Dez 2006, 23:21

ist schon klar auf wessen Seite du bist :D , und die soziale Komponente spielt eine große Rolle. Aber selbst hier kommt sehr stark die Religion zum tragen, christliche Nächstenliebe, in den nächsten Wochen werden wieder die Bettelbriefe rausgehen, man wird sich der Menschen erinnern, denen es nicht gut geht und dann geht das alles seinen gewohnten Gang. Wer spricht heute schon über Altruismus, Nächstenliebe ist in aller Munde, selbst ohne den Zusatz christlich, bringt es jeder mit der Kirch in Verbindung. Oder charismatisch, auc so eine Metapher um religiöses zu umschreiben.
Wer an soziale Dienste denkt, denkt an kirchliche Einrichtungen, die nicht unerhebliche Zuwendungen vom Staat erhalten. Oder denke an die Rolle der Kirche im Rahmen der Schwangerenberatung, überall sitzen Kirchenfritzen. :evil:
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