Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)

Re: Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)

Beitragvon Myron » Mo 7. Jan 2013, 20:39

Peter hat geschrieben:Nach ziemlich genau einem Jahr heftiger Auseinandersetzungen sind ALLE drei Egelsbacher Kreuze inzwischen von den öffentlichen Plätzen entfernt worden und stehen neben der Kirche auf kirchlichem Grund und Boden. Die sogenannten Ersatzkreuze der 2. Generation sind komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden.


Gratulation! :applaus:
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Re: Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)

Beitragvon mat-in » Do 10. Jan 2013, 09:49

Jup. :2thumbs:
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Re: Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)

Beitragvon Peter » So 27. Jan 2013, 16:38

Liebe Religion,

kann ich die Frage nach den Grundprinzipien stellen?

Denn seltsamerweise oder auch gar nicht so seltsamerweise können sich die Gläubigen und die Ungläubigen nicht darauf einigen, was diese Grundprinzipien eigentlich sind. Für den vernunftbegabten Griechen, der sich mit der Wahrheitsfrage befasste, waren die Grundprinzipien Ausgangspunkte (arche), die wir wahrnehmen können, eben weil wir über Wahrnehmung/ Bewusstsein (nous) verfügen. Durch Anwendung reiner Vernunft und im Vertrauen auf unsere Sinneswahrnehmung von der Welt glaubten Descartes und Spinoza, eine Beschreibung der Wahrheit zu erlangen, die wir auch als wahr anerkennen können. Gläubige Denker dagegen – Thomas von Aquin, Ibn Ruschd – behaupteten, die Vernunft existiere außerhalb des menschlichen Bewusstsein, schwebe gleichsam im Raum wie das Nordlicht oder der Asteroidengürtel und warte nur darauf, entdeckt zu werden. Einmal entdeckt, war sie konstant und unveränderlich, galt sie doch als präexistent und brauchte uns nicht, um existieren zu können; es gab sie einfach. Die Vorstellung körperloser, absoluter Vernunft ist starker Tobak, besonders wenn Du, Religion, sie mit der Idee der Offenbarung verknüpfst. Denn dann ist es schließlich mit dem Denken vorbei, nicht? Alles, was bedacht werden muss, wurde offenbart, und das war’s, absolut, auf ewig und ohne Hoffnung auf Widerruf. Gott hilf uns, möchte man da schreien. Ich halte es mit der anderen Liga, mit dem Team, das glaubt, wenn Grundprinzipien dieser Art nicht von Grundprinzipien der anderen Art in Frage gestellt werden können – indem man neue Ausgangspunkte findet, unser Denken und unsere Sinneswahrnehmung auf diese Ausgangspunkte richtet und so zu neuen Schlussfolgerungen gelangt –, dann sind wir erledigt, unser Hirn vermodert, und Männer mit Turbanen und langen Bärten (oder Männer mit langen Gewändern, die vorgeben, zölibatär zu leben, während sie sich an kleinen Jungen vergehen) werden die Erde beerben. In kulturellen Belangen aber, und das mag Dich verwirren, bin ich durchaus kein Relativist und glaube an Universalien. An Menschenrechte zum Beispiel, menschliche Freiheit, an die menschliche Natur, an das, was sie will, was sie verdient. Folglich kann ich Professor S. Huntingtons Überzeugung nicht zustimmen, der zufolge die Vernunft zum Westen und der Obskurantismus zum Osten gehört. Das Herz ist, was es ist, und kennt keine Himmelsrichtungen. Der Drang nach Freiheit ist so universell wie der unvermeidliche Tod. Er mag nicht präexistent sein, schließlich ist er eine Folge unserer essenziellen Menschlichkeit, doch ist Freiheit nicht verhandelbar. Ich verstehe, Religion, dass Dich das verwirren mag, doch bin ich da sehr deutlich. Ich habe mein Nous befragt, und es hielt den Daumen hoch. Ach, und P.S.: Was hat es nur mit diesen pakistanischen Formularen auf sich (den vielen, für jede Kleinigkeit), die verlangen, dass man seine Religion ankreuzt, ein ›Nein‹ als Antwort aber nicht akzeptieren? Ein ›Nein‹ heißt, das Formular ist ungültig, und man muss ein neues ausfüllen oder die Folgen ertragen, die sehr unangenehm sein können. Ich weiß nicht, ob das in anderen muslimischen Ländern auch so ist, nehme es aber an. Findest Du das nicht ein bisschen übertrieben, Religion? Fast schon faschistisch? Was ist das für ein Klub, in dem die Mitgliedschaft zur Pflicht wird? Ich dachte, die besten Klubs sind exklusiv und versuchen, das Gesindel außen vor zu halten.

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Re: Hilfe gegen "Kreuzzug" in Südhessen (Egelsbacher Kreuze)

Beitragvon Vollbreit » So 27. Jan 2013, 17:13

Meiner Meinung nach sprichst Du da viele wichtige Themen an, die aber unglücklich kombiniert oder einfach zu viel sind.
Das kann in der gewünschten Diskussion eigentlich nur zu unglücklichen Vermengungen führen.

Vielleicht kannst Du die Fragen hierarchisieren, oder auf die (für Dich) wichtigsten Punkte reduzieren oder eine gewünschte Reihenfolge angeben?
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