Sisyphos hat geschrieben:Ja. Das lehne ich alles ab.
Hast du denn kein Glaubensbekenntnis? Schlimm! Ich lehne gar nichts ab ! Ich bin ein Zustimmer.
Sisyphos hat geschrieben:Ja. Das lehne ich alles ab.
Telos hat geschrieben:Sisyphos hat geschrieben:Ja. Das lehne ich alles ab.
Hast du denn kein Glaubensbekenntnis? Schlimm! Ich lehne gar nichts ab ! Ich bin ein Zustimmer.
xander1 hat geschrieben:Mir wird dabei nur klar, dass Brights keine Freigeister sind, ernüchternd.... Das intrinsische Motiv der Neugier ist für einen Bright alles, nur nicht das oberste der Motive.
xander1 hat geschrieben:Vielleicht begreift man dass man falsch gelegen hat und entscheidet sich um.
ganimed hat geschrieben: Wenn das Tötungstabu sich oben links im Hirn manifestiert hat, dann wäre das wohl ein Fall von "evolutionärer Ethik".
Wikipedia schreibt dazu:"Die evolutionäre Ethik versteht sich als Versuch aus der Darwinschen Abstammungslehre die Ethik naturwissenschaftlich begründen zu können."
Telos hat geschrieben:Fragen über Fragen, die mir die Brüchigkeit einer naturwissenschaftlichen Ethik bereits im Ansatz aufweisen.
Telos hat geschrieben:Was ist mit den alten Begriffen Schuld und Vergebung?
Telos hat geschrieben:Vergebung ist über das Diesseitige hinaus nicht mehr denkbar, sie muss es aber sein, wenn sie den Menschen vollständig befreien soll.
Telos hat geschrieben:Was ist, wenn plötzlich entscheidende ideelle Konstrukte wie die Willensfreiheit keine naturalistische Basis mehr finden und so der Verbindlichkeit eines Rechtssystems nicht mehr geglaubt wird, so dass es obsolet wird ?
Telos hat geschrieben:Und was ist mit Kants Unsterblichkeit der Seele, die sich über das Diesseits in das mögliche Jenseits hinein vor einem Gott verantworten muss - denn sonst muss die formelle und materiale Gerechtigkeit aufgegeben werden?
Telos hat geschrieben:Was sind Natchos?
ganimed hat geschrieben: Wäre es nicht irgendwie vernünftiger, erstmal die Antworten abzuwarten? Anhand deiner Fragen den Naturalismus als brüchig zu werten, erscheint mir schon etwas voreilig. Oder wie heißt es hier im Forum manchmal so schön: das ist tendenziös!
ganimed hat geschrieben: [Schuld und Vergebung] bleiben erhalten. Werden aber als das gedeutet was sie sind: zwischenmenschliche Bewertungsmuster. Ich ordne meinem Nachbarn ursächliche Anteile an dem Schwund meiner Äpfel zu (ich gebe ihm teilweise die Schuld, dass von meinem Baum Äpfel fehlen). Ich mag die Äpfel aber sowieso nicht und bewerte seine Taten daher relativ neutral (ich vergebe ihm).
Telos hat geschrieben:Vergebung ist über das Diesseitige hinaus nicht mehr denkbar, sie muss es aber sein, wenn sie den Menschen vollständig befreien soll.
ganimed hat geschrieben:Der Tod ist vollständige Befreiung genug, findest du nicht auch? Zumindest für den Fall, dass es kein Leben danach gibt. Insofern wäre dann also auch ohne deinen Vergebungsbegriff eine vollständige Befreiung möglich.
ganimed hat geschrieben:1. An die Verbindlichkeit des Rechtssystems wurde noch nie vollständig geglaubt. Wie sonst sind alle möglichen Übertretungen zu erklären? Wieso sollte man sonst überhaupt eine Exekutive haben, also eine Polizei und Strafen? Wenn jeder an die Verbindlichkeit glaubte, würde er alle Regeln einhalten und/oder sich selbst bestrafen.
ganimed hat geschrieben:2. Wenn die Willensfreiheit als ideelles Konstrukt wegfällt (bei mir ist das der Fall) bleibt doch aber immer noch das emotionale, im Hirn erlebte Konstrukt. Eine Illusion zwar, aber dennoch nicht wirklich klein zu kriegen und bezogen auf den Alltag ja auch gar nicht in Frage gestellt.
Telos hat geschrieben:Und was ist mit Kants Unsterblichkeit der Seele, die sich über das Diesseits in das mögliche Jenseits hinein vor einem Gott verantworten muss - denn sonst muss die formelle und materiale Gerechtigkeit aufgegeben werden?
ganimed hat geschrieben:Genau. Der Glaube an eine universelle Gerechtigkeit sollte aufgegeben werden. Gerechtigkeit ist ein ideelles Konstrukt, dass in der Realität nur immer in Annäherung erreicht wird und meistens eher überhaupt nicht. Unserem Hirn ist offenbar ein recht ausgeprägter Gerechtigkeitssinn zu eigen, aber der ist naturgemäß auch immer nur subjektiv. Wirkliche, objektive Gerechtigkeit gibt es also nicht.
Telos hat geschrieben:Was sind Natchos?
Telos hat geschrieben:Die Befreiung, die an die Vergebung gekoppelt wäre, bliebe auf der Strecke. Es sei denn, man einigt sich darauf, die Kopplung sei obsolet. Das würde meinem Gefühl jedoch nicht genügen.
Telos hat geschrieben:Andert aber nichts dran: Dies setzt den Glauben an die Willensfreiheit voraus.
Telos hat geschrieben:Ich bin sicher, wir müssen unbedingt dran [Glaube an eine universelle Gerechtigkeit] festhalten. Wir der Glaube daran relativiert, ist das Tor geöffnet, sich die Erlaubnis zur Unmoral unter Berufung auf Beliebigkeit zu geben.
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