Die Kühe und ihr Methan

Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon Spaceman_Spiff » Mi 27. Aug 2008, 09:28

Im Hünertöterthread wird momentan einiges bezüglich Vegetarismus geschrieben. Angeblich sollen Kühe mit ihrem Methanausstoss den Klimawandel beschleunigen, sows zum Bsp. :furz:
Die Frage die ich mir noch nicht beantworten konnte: Ist das Methan nicht regenerierbar? Es werden schliesslich keine fossilen Rohstofflager angezapft sondern das Methan entsteht aus Gras welches wieder CO2 benötigt um zu wachsen. Und das Methan reichert sich ja auch nicht an, sondern wird wieder zu CO2 und so in den Kreislauf rückgeführt. Somit sollte es doch Klimaneutral sein (wie das Verbrennen von Holz).
Weiss jemand ob da einfach sensationslüsstern (Klimawandel interessiert!) etwas in die Welt gesetz wurde, oder haben wir so viele Kühe dass das Methan nicht schnell genug abgebaut werden kann?
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 27. Aug 2008, 11:30

Weder Methan noch CO2 wird schnell genug wieder abgebaut bzw. irgendwo "eingebaut". Methan ist aber wohl noch besser als CO2 dazu geeignet in höheren Luftschichten den Treibhauseffekt (durchlassen des Sonnenlichts und zurückhalten der Wärmeabstrahlung ins All, eben wie in einem Treibhaus das Glas) zu verstärken. Deshalb ist hier nicht die CO2 bzw. Kohlenstoffmenge im Methan relevant, sondern tatsächlich das Methan als solches.
Mit der reinen Kohlenstoff-Bilanz wäre es nicht so schlimm - wenn für die Viehherden nicht gigantische Urwaldflächen abgeholzt würden, und ein Hektar Holz speichert halt mehr Kohlenstoff, als ein Hektar Grashalme.
Es sind also zwei verstärkende Faktoren.

Und ganz davon abgesehen, so ganz klimaneutral ist das Verbrennen von Holz natürlich auch nicht, nur auf lange Sicht stimmt die CO2-Bilanz wenn gleich viel wieder aufgeforstet wird, wobei das CO2-Niveau durchaus etwas angehoben ist (gegenüber absolut keiner CO2-Emission durch den Menschen). Es ist aber selbstverständlich extrem viel besser, als das Verfeuern von fossilen Brennstoffen (hier steigt das Niveau ständig und quasi unaufhaltsam).

Ich heize übrigens seit vielen Jahren nur noch mit Windbruch und ähnlichem "Holzabfall", der so oder so zumindest teilweise (durch Verrottung) den CO2-Weg in die Atmosphäre gefunden hätte.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon sun » Mi 27. Aug 2008, 13:08

Methan hat auf 100 Jahre gesehen einen 25 mal so starken negativen Einfluss auf die Erwärmung als CO2.
Verstärkend kommt noch hinzu, dass Methan nur ca. 9 Jahrelang in der Atmosphäre überlebt und in diesem Zeitraum die ganze Wirkung entfaltet. (ca . 70 mal stark).
Das hat natürlich den Vorteil, dass die Reduktion des Methanausstoßes nach 10 Jahren schon komplett greift, was bei CO2 eben nicht so ist.

Methan wird tatsächlich zu CO2 abgebaut, aber da die Menge deutlich kleiner ist spielt dieses Randprodukt dann wohl keine Große Rolle mehr.
Ich glaube, da die Pflanzen ja CO2 binden und die Tiere dann CH4 an die Atmosphäre abgeben ist das nicht klimaneutral.
Denn das Methan wirkt zuerst negativ, wird dann umgewandelt und in den Pflanzen gebunden. Ob die Tiernahrung das äquivalent (Treibhausgasmäßig gesehen) an CO2 enthält was das Tier als Methan ausstößt (die Nahrung müsste dann ja das 25 fache des Ausstoßes ursprünglich gebunden haben) ist unwahrscheinlich.

Schlussendlich hat man das Problem, dass Methan auch bzw. besonders durch Reisanbau und bewässerte bzw. gedüngte Flächen erzeugt wird. Ob die Viehzucht eine große Rolle spielt ist in Wikipedia eher nicht ersichtlich. Wenn aber die Nahrungsproduktion der Tiere schon Methan erzeugt, kann natürlich die Nahrungsaufnahme der Tiere nicht mehr positiv in deren Bilanz eingerechnet werdne, bzw. die Produktion der Nahrung muss negativ verrechnet werden. Dann wird die Bilanz wieder schlechter.

Der Anteil von Methan an der KLimaerwärmung wird auf 25% geschätzt?!
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 27. Aug 2008, 13:18

sun hat geschrieben:Ob die Viehzucht eine große Rolle spielt ist in Wikipedia eher nicht ersichtlich.
Sie spielt eine sehr große Rolle und Wikipedia ist und war noch nie eine gute verlässliche(!) Grundlage. Viehhaltung und Straßenverkehr spielen ungefähr eine ähnlichstarke Rolle. (wenn ich mich richtig erinnere)
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon sun » Mi 27. Aug 2008, 15:48

Jow andere Quellen Sprechen von 20-25 Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgase.
Allerdings wird dann die Rodung von Regenwäldern, der Wasserverbrauch, die Verwüstung und so weiter mit reingerechnet soweit ich das verstanden habe.
Das muss ja nicht für jede Form der Tierhaltung gelten!

Auch unser Bundestag hat wohl schon festgestellt, dass die Reduzierung des Fleischkonsums auf ein gesundes Maß, uns viel Geld im Gesundheitswesen ersparen könnte und einen günstigen und enormen Schritt bei der Bekämpfung des Klimawandels darstellt.

P.S.: Wiki ist so schlecht nicht, wenn man sich darüber im klaren ist, dass da auch murks stehen kann man die Daten also mit Zeitungsartikeln (auch Murks) und anderen Quellen noch ergänzt!
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon Elis » Mi 27. Aug 2008, 19:01

sun hat geschrieben:Verstärkend kommt noch hinzu, dass Methan nur ca. 9 Jahrelang in der Atmosphäre überlebt und in diesem Zeitraum die ganze Wirkung entfaltet. (ca . 70 mal stark).


Hier steht, 12 Jahre.
http://www.deutsches-museum.de/dmznt/kl ... index.html

Es ist in der Tat nicht ganz einfach, die korrektesten Quelle zu ermitteln. :nosmile:

sun hat geschrieben:P.S.: Wiki ist so schlecht nicht, wenn man sich darüber im klaren ist, dass da auch murks stehen kann man die Daten also mit Zeitungsartikeln (auch Murks) und anderen Quellen noch ergänzt!

offtopic zu Wikipedia:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/306/78228/
.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 27. Aug 2008, 20:46

@ Elis: Danke für den OT-Link
Ein Individuum entwickelt dagegen ein Höchstmaß an Dummheit, wenn es mit umfangreichen Machtfunktionen ausgestattet und gleichzeitig von den Folgen seiner Handlungen abgeschirmt wird.
:2thumbs:

sun hat geschrieben:P.S.: Wiki ist so schlecht nicht, wenn man sich darüber im klaren ist, dass da auch murks stehen kann man die Daten also mit Zeitungsartikeln (auch Murks) und anderen Quellen noch ergänzt!
Zustimmung. Nur würde ich die Vertrauenswürdigkeit einer guten Zeitung deutlich höher sehen, ihr aber definitiv nicht blind vertrauen.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon pinkwoolf » Fr 29. Aug 2008, 21:12

sun hat geschrieben:Wiki ist so schlecht nicht, wenn man sich darüber im klaren ist, dass da auch murks stehen kann man die Daten also mit Zeitungsartikeln (auch Murks) und anderen Quellen noch ergänzt!

Volle Zustimmung! Wiki ist doch eine - irgendwie - offene Wissensquelle. Welche andere verdient denn eine inhärent größere Vertrauenswürdigkeit? Der Brockhaus? Herders Lexikon?

Wo informiert sich denn 1von6,5Milliarden, wenn er etwas über den Hintergrund des Konfliktes der Basken mit den Spaniern herausfinden will? Die primären Quellen dürften einige sprachliche Hürden in den Weg stellen.
Na ja; man muss ja nicht alles wissen. :no:
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 30. Aug 2008, 09:29

Du missverstehst "vertrauen" und "als Quelle nutzen" als eine Einheit. Du stimmst dem (richtigen) Satz von "sun" zwar zu, ziehst daraus aber anscheinend - so verstehe ich dich jedenfalls - absolut nicht die richtige Konsequenz.

Ja, ich halte den Brockhaus für vertrauenswürdiger, auch weil ich weiß dass er durchgehend eine (politisch) konservative Linie hat. Deshalb kann ich diesen Faktor relativ verlässlich in mein Misstrauen einbauen, Wikipedia ist auch hierin nicht abschätzbar.

Ich habe weder einen kleinen noch einen "Großen Herder" je genossen, deshalb vermag ich zu diesem (veralteten) Werk nichts sagen.
Brockhaus habe ich übrigens auch veraltet im Zugriff, Ende 19.Jahrh., 50er/60er-Jahre, 60er/70er-Jahre und aktuell, Meyers 70er-Jahre und (wie jeder die Möglichkeit hat) den "alten" Meyers (Ende 19.Jahrh.) und den aktuellen online. (Meyer ist übrigens weniger konservativ, soweit ich übersehen kann auch im 19. Jahrh. schon "anglophiler"/"internationaler" gewesen.)
Zugegeben, online nutze ich primär Wikipedia und(!) (spätestens im Zweifel) eine ordentliche Google-Recherche. Natürlich ist jeder Zweifel immer subjektiv (also es ist sehr subjektive, auch "tagesformabhängig" wann und wo ich Zweifel bekomme, aber es ist gerade manchmal gut, wissentlich auch tendenziöse Quelle zu nutzen, da weiß man dann worauf man achten muss. Nimmt man Quellen aus allen Lagern (Richtungen), kann man recht gut abschätzen, wo zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gelogen und getrickst wird (Schnittmenge).

Encyclopædia Britannica online bzw. von CD/DVD ist auch manchmal ganz nützlich.

Wikipedia ist gerade deshalb absolut nicht vertrauenswürdig, weil man (meist) nicht einmal abschätzen kann, ob da nicht mal wieder (als Beispiel) die Pharmalobby, linke oder rechte Gruppen, PR-Abteilungen von Politikern, 'echte Fachleute' oder einfach nur Dummheit am Werk war.
Definitiv - ich gebe es zu - ist aber Wikipedia oft meine erste Quelle, wenn der PC gerade läuft was meistens der Fall ist, und bei unwichtigen Dingen auch mal die einzige. Wobei ein Blick auf en-Wikipedia (und manchmal auch andere (insb. romanische) Sprachen) meist nicht schadet. Ich kann zwar weder (viertelwegs ordentlich, in Abstufungen) Französisch, Spanisch, Portugiesisch oder Italienisch, aber um zu erkennen, dass über ein Thema ("aus deren Muttersprache") in der de-Wikipedia hoch wahrscheinlich Schwachsinn oder falsches, sowie unvollständiges drinnen steht, reicht es doch sehr oft.
So gesehen könnte ich maximal bei dem Baskenproblem nur zwei der drei Seiten (Basken, Franzosen, Spanier) nativ anlesen, wobei für solche Probleme meine Sprachkenntnisse durchaus eher (eher sicher) bei keiner der Sprachen ausreichen würde. Ja, ich würde da durchaus Wikipedia als Quelle zuziehen und ihn sehr persönlich werten, ob ich ein bisserl vertrauen in diesen einen Artikel hätte. Wollte ich wirklich was darüber fundiert wissen wollen, würde ich auf jeden Fall(!) noch weitere Quellen (Brockhaus, Meyer, "Google") hinzuziehen.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon Elis » Sa 30. Aug 2008, 23:48

pinkwoolf hat geschrieben:
sun hat geschrieben:Volle Zustimmung! Wiki ist doch eine - irgendwie - offene Wissensquelle.


Sehe ich ähnlich.
Dennoch - auch wenn ich den Wiki-Link bei google Ergebnissen immer anklicke und lese - vertrauen kann ich Wiki letztdendlich nicht. Weil es keine Redaktion gibt. Ja, auch Redaktionen können Fehler machen. Die Fehlerrate ist aber, durch die Natur einer Radaktion bedingt, insgesamt VERMUTLICH niedriger als bei "offenen" Enzyklopädien.

Zur Übersicht und weiterführend Link-Quelle mag Wiki hervorragend geeignet sein. Aber wer würde Wiki z.b. bei einer wissenschaftlichen Arbeit ernsthaft als Quelle angeben....

Meine Sorge ist, dass in naher Zukunft viele Menschen Wiki einen Wahrheitsanspruch zusprechen könnten.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon pinkwoolf » So 31. Aug 2008, 03:25

Elis hat geschrieben: Aber wer würde Wiki z.b. bei einer wissenschaftlichen Arbeit ernsthaft als Quelle angeben....

Sicherlich niemand; er würde es jedenfalls niemals zugeben, dass er daher kommt.

Unterhalb einer wissenschaftlichen Arbeit bedient man sich dieser Quelle jedoch zumeist mehr oder weniger bedenkenlos. Sind die Beiträge denn wirklich so fern ab dem wissenschaftlichen Standard?

Bei meinen Lieblingsthemen - allgemeine Linguistik, Ethnologie, Volksglauben - habe ich bisher wenig ausgemachten Unsinn ausmachen können.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon emporda » So 31. Aug 2008, 08:41

pinkwoolf hat geschrieben:Bei meinen Lieblingsthemen - allgemeine Linguistik, Ethnologie, Volksglauben - habe ich bisher wenig ausgemachten Unsinn ausmachen können.
Bei religiösen Themen ist Wiki voll von tendenziösen Darstellungen, wie z.B. bei Noahs Flut. Da wird immer wieder die kreationistische Bibelsicht 1:1 verewigt, was mit Wissen wirklich nichts zu tun hat.

Was man gut nutzen kann, das sind Angaben zu geschichtlichen Personen (geboren, gestorben, wann und wo) und manchmal auch Auskunft zu naturwissenschaftlichen Theorien und Fakten.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 31. Aug 2008, 10:09

Elis hat geschrieben:Meine Sorge ist, dass in naher Zukunft viele Menschen Wiki einen Wahrheitsanspruch zusprechen könnten.
Vollste Zustimmung, nur bin ich mir nicht sicher ob diese Zukunft schon da ist.
Gilt natürlich nicht für jeden, aber für viele. Und diejenigen Bildungsuninteressierten die bisher Privatfernsehen mit deren Soaps, Krimi-Serien u.ä. als Hort des Wissens ansahen, wären mit Wikipedia wohl schon einen Schritt besser bedient, wenn, ja wenn jetzt nicht in diesen Kreisen (und einer erweiterten Peripherie) nicht eben das Argument "Wikipedia" deutlich mehr Gewicht hätte als, "das ist aber im Fernsehen gekommen".

pinkwoolf hat geschrieben:Bei meinen Lieblingsthemen - allgemeine Linguistik, Ethnologie, Volksglauben - habe ich bisher wenig ausgemachten Unsinn ausmachen können.
Volksglaube :lachtot: passt ja zur Diskussion über Wikipedia. Genau da würde ich Wikipedia selber einordnen. Wikipedia ist eine Art Volksglaube! :2thumbs:

In Themen wo ich mich wirklich gut auskenne und tatsächlich die Artikel Substanz (Länge, Inhalt) haben, habe ich immer irgendwann kräftige inhaltliche Fehler gefunden. Damit meine ich weder Schreib- noch "Vandalismusfehler" (die gibt es haufenweisen). Ist aber zugegeben in Zeitungen und Zeitschriften (Süddeutsche, Spiegel ...) auch nicht anders. Das Problem bei diesen Printmedien ist, die Schreiber sind zwar Fachleute, aber nur fürs Schreiben (und auch dort oft erbärmlich schlecht) aber in keinster Weise Fachleute für das jeweilige Thema.
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 31. Aug 2008, 10:19

emporda hat geschrieben:Was man gut nutzen kann, das sind Angaben zu geschichtlichen Personen (geboren, gestorben, wann und wo)
Aber auch nicht verlässlich, denn dies wird selten verifiziert und kaum einer weiß die Daten auswendig, stolpert also über falsche Angaben (außer bei ganz bekannten Daten/Personen).
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Re: Wiki

Beitragvon stine » So 31. Aug 2008, 11:51

Mal ganz ehrlich Leute:
Wir "wissen" überhaupt NUR, was wir zu lesen oder zu hören bekommen!
Wer war denn schon selbst bei wissenschaftlichen Experimenten dabei oder hat genauestens recherchiert, wenn er es denn nicht für eine Doktorarbeit gebraucht hätte? Und selbst dann ist die Gefahr an ungenaue Quellen zu kommen noch nicht aus dem Weg.

Wer hinter dem Bildschirnm sitzt oder sich die Welt ergooglt, sieht nur, was ein anderer sich ausgedacht hat. Alles, was man zu lesen bekommt ist ein Focus einzelner Betrachter, die je nach Interesse unterschiedlich wichten.
Wiki nimmt als Quelle für:
emporda hat geschrieben:Was man gut nutzen kann, das sind Angaben zu geschichtlichen Personen (geboren, gestorben, wann und wo) und manchmal auch Auskunft zu naturwissenschaftlichen Theorien und Fakten.

Alles andere kann man glauben, muß es aber nicht!

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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon emporda » So 31. Aug 2008, 12:27

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Aber auch nicht verlässlich, denn dies wird selten verifiziert und kaum einer weiß die Daten auswendig, stolpert also über falsche Angaben (außer bei ganz bekannten Daten/Personen).
Das ist richtig, dazu kommt, daß die Zeiten z.B. der Pharaonen als Beispiel an wenigen Eckdaten hängen, und die sind auch nicht exakt. Da gibt es 2 verschiedene Theorien. Ob aber der Pharao XYZ jetzt 2162 v.C oder 2167 v.C geboren wurde, das ist mir ziemlich egal.

Der Julianische Kalender ersetzt 45 v.C. den griechischen Mondkalender. Das Jahr 46 v.C. hat durch diese Umstellung 15 Monate und 445 Tage. Danach kamen noch viele unregelmäßige Schaltjahre, eine kalendarische Rückrechnung wird damit unmöglich. Kirchenväter wie St. Irenäus und Tertullian legten Jesu Geburt noch auf das Jahr 3 v.C. Die Zahl NULL war noch lange unbekannt, erst ab 1200 n.C. wurde die Zeitenwende langsam publik.

Das alleine kann schon 1 bis 2 Jahre Unterschied ausmachen. Dazu kommt das erwähnte Problem der Möchtegernexperten in Presse, Funk und Fernsehen. Die glauben wenn man irgendwelchce Fachbegriffe grammatikalisch korrekt zusammen kombiniert, dann hat man einen wertvollen technischen Text. Da stimmt dann kaum eine Dimension, Begriffe sind sachlich total verkehrt und Konsequenzen noch falscher als falsch - es ist hoffnunglos. Das gleich trifft zu, wenn sich die Religionsspinner und hohe Würdenträger der RKK zu solchen Themen äußern, man fragt sich dann ob man lachen oder doch besser kotzen soll.

Klassisches Beispiel ist die päpstliche Erkenntnis, die Evolutionstheorie ist ungeeignet das Enstehen des Leben zu beschreiben. Der hat nach fast 10 Jahren Universitätstudium und Jahrzehnten als Dozent immern noch nicht verstanden worum es dabei geht. Unsere spanische Putzfrau weiß es bereits besser, wahrscheinlich hat sie sich deswegen nicht als Papst beworben - sie hat noch nicht den ausreichenden Grad der Inkompetenz erreicht

stine hat geschrieben:Wir "wissen" überhaupt NUR, was wir zu lesen oder zu hören bekommen!
Wer war denn schon selbst bei wissenschaftlichen Experimenten dabei oder hat genauestens recherchiert, wenn er es denn nicht für eine Doktorarbeit gebraucht hätte? Und selbst dann ist die Gefahr an ungenaue Quellen zu kommen noch nicht aus dem Weg.

Wer hinter dem Bildschirnm sitzt oder sich die Welt ergooglt, sieht nur, was ein anderer sich ausgedacht hat. Alles, was man zu lesen bekommt ist ein Focus einzelner Betrachter, die je nach Interesse unterschiedlich wichten.

Das ist zwar richtig, aber wenn man 2 bis 3 Quellen nutzt, ergibt sich schon ein guter Eindruck was wahr und was tendenziös dazu gedichtet ist.

Als Rentner kann ich mir es nicht leisten teure Bücher über irgendwas zu kaufen, zumal Werke von vor 1960 durch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse zum großen Teil bereits Makulatur sind. Werke über Mathematik, Physik und Maschinenbau habe ich in Massen selber.

Auch kann ich nicht 1300 km zu einer Bibliothek nach Bern, Zürich oder Gibraltar fahren, wo es Deutsch- oder Englisch sprachige Werke gibt. Mein Französich deckt nur die Bereiche Umgangssprache, Fahrzeugtechnik und etwas Chemie ab, andere Spezialbegriffe fehlen da sie nie notwendig waren. Mein Spanisch reicht nur zur Umgangssprache und Holländisch gibt es hier gar nichts außer Käse im Supermarkt.

Mein Ziel ist es nicht irgendwelche weltbewegende Werke oder Theorien zu schaffen, sondern meine grauen Zellen am Einschlafen und Verkalken zu hindern. Ich habe sie im Beruf sehr intensiv gebraucht, so viel Nichtstun würden die mir übel nehmen.
Zuletzt geändert von emporda am So 31. Aug 2008, 13:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wiki

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 31. Aug 2008, 12:58

stine hat geschrieben:Wir "wissen" überhaupt NUR, was wir zu lesen oder zu hören bekommen!
Jein, sehr jein.

Wissen im Sinne vom Inhalt einer Universal-Enzyklopädie ( :kg: ) wie Wikipedia es sein will, ist ja bedeutend mehr als nur wissenschaftliches Wissen.
Ob Hausfrau, Bauarbeiter oder Atomphysiker, jeder Mensch hat sein Fachgebiet, auf dem er was weiß, was "fachfremde" Menschen nicht wissen. Ein abgehobener Manager könnte u.U. nicht wissen, wie man eine Waschmaschine bedient und was die Wapperl an der Wäsche bedeuten. Auch wissen Handwerker sehr viel, was weder Hausfrau noch Manager wissen, wenn auch oft das Wissen oft eher ein traditionalisiertes Halbwissen ist. Ein Durchschnitts-Installateur erkennt zwar "im Schlaf" ein 1/2"-Zinkrohr, aber nur die besseren wissen (Jahre nach der Berufsschule), warum das Ding 1/2" heißt und welche Steigung das Gewinde wirklich hat (geschweige dass sie das Withworth-Gewinde richtig auszusprechen wüssten).

Du hast aber wohl recht, je mehr man i.Allg. weiß, aus je mehr Fachgebieten das Wissen ist, desto weniger dürfte davon selbst erarbeitet sein, desto mehr dürfte dieses Wissen nur Wissen aus dritter Hand sein.

Und natürlich, um bei dem dummen Wäschewapperl-Beispiel zu bleiben, die gute artige Hausfrau, der gute folgsame Hausmann, hat u.U. noch nie ausprobiert, was passiert wenn man das 40°-Wapperl nicht beachtet und Experimente mit 95° macht. Insofern ist es tatsächlich dann kein erarbeitetes Wissen (abgesehen davon, dass die meiste 30°-Wäsche locker 60° wegsteckt (zumindest meine :santagrin: ) (bei einem zarten femininen 30°-Wäschestück würde ich es allerdings nie wagen, die Angst vor ihr wäre doch zu groß, wenn das Experiment schief ginge).
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon stine » So 31. Aug 2008, 18:17

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Wir "wissen" überhaupt NUR, was wir zu lesen oder zu hören bekommen!
Jein, sehr jein.
Und natürlich, um bei dem dummen Wäschewapperl-Beispiel zu bleiben, die gute artige Hausfrau, der gute folgsame Hausmann, hat u.U. noch nie ausprobiert, was passiert wenn man das 40°-Wapperl nicht beachtet und Experimente mit 95° macht. Insofern ist es tatsächlich dann kein erarbeitetes Wissen (abgesehen davon, dass die meiste 30°-Wäsche locker 60° wegsteckt (zumindest meine :santagrin: ) (bei einem zarten femininen 30°-Wäschestück würde ich es allerdings nie wagen, die Angst vor ihr wäre doch zu groß, wenn das Experiment schief ginge).
Was ich auch ganz sicher weiß ist, dass die rote Unterhose in der weißen 60Grad-Wäsche nichts zu suchen hat :mg: !

Ich weiß auch, dass Pudding leicht anbrennt, wenn er zu hoch erhitzt wird und dass Gemüse ungenießbar labbrig wird, wenn man es zu lange dünstet. Das würde ich unter den Begriff "Erfahrung" stellen.
Ob aber keine sinnvolle Unterscheidung zwischen Teilchen und Wellen möglich ist, da das gleiche Objekt sich je nach Art der Untersuchung entweder als Welle oder als Teilchen verhält und ob dies berechtigterweise als Welle-Teilchen-Dualismus bezeichnet werden kann, ist keine meiner Erfahrungen, sondern fällt unter den Begriff des theoretischen Wissens.

Unser Allgemeinwissen baut sich prinzipiell und immer mehr aus dem auf, was andere Menschen niedergeschrieben haben. (muß ja zwangsläufig so sein) Hier gibt es sicherlich auch genug schwarze Schafe, die den Erfolg ihrer Forschungsarbeiten ungebührlich aufgebauscht haben, um ihren Sponsoren für die nächste Versuchsreihe noch ein paar Scheinchen zu entlocken. Selbst hier kann man als Außenstehender nie ganz sicher sein, ob immer alles "wahr" ist, was man so zu lesen bekommt. Nicht selten gibt es hinterher eine Richtigstellung, die dann viel kleiner und nicht auf der ersten Seite gedruckt ist.

Zum Thema Wissen und Erfahrung: In der Werbung scheint immer alles easy und alles möglich zu sein. DSL-Telefonie und Internet-Anschluß, alles mit einer Flatrate. Man braucht überhaupt nur noch einen einzigen (Billig)Anbieter. So heißt es und so steht es geschrieben. Das "weiß" jemand, der das so liest. Sobald man sich aber in diese Welt begibt und selbst "Erfahrung" sammelt, merkt man sehr schnell, dass das ganze meist nicht so funktioniert, wie es geschrieben steht und wer dann einen Service barucht wird auf eine Hotline verwiesen, die in der 24Ct/Minute-Warteschleife hängen bleibt (obwohl der Anbieter sonst mit Gratistelefonie wirbt?), sodass das ganze Billigpaket aufgefressen wird :( .

Das hat jetzt aber mit Methan-Gas gar nichts mehr zu tun. :/

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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 31. Aug 2008, 18:45

stine hat geschrieben:Das hat jetzt aber mit Methan-Gas gar nichts mehr zu tun. :/
Ach doch ein bisserl, früher hat man dies einfach als heiße Luft und Sch... bezeichnet. :kg: Und als solches würde ich die von dir angesprochene DSL-Werbung heute bezeichnen.
(Auch wenn viel Methan die Kuh als Rülpser vorne verlässt, also maximal als heiße Luft abgetan werden kann.)

Lernen könnte man aus der DSL-Werbemisere: Traue keiner Werbung. Dies habe ich aber schon vorher gewusst, aber zugegeben, nie gedacht wie "verlogen" man werben darf und die Leute schlucken die Scheiße doch tatsächlich. :ahhh:
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Re: Die Kühe und ihr Methan

Beitragvon emporda » Mo 1. Sep 2008, 03:49

stine hat geschrieben:Zum Thema Wissen und Erfahrung: In der Werbung scheint immer alles easy und alles möglich zu sein. DSL-Telefonie und Internet-Anschluß, alles mit einer Flatrate. Man braucht überhaupt nur noch einen einzigen (Billig)Anbieter. So heißt es und so steht es geschrieben. Das "weiß" jemand, der das so liest. Sobald man sich aber in diese Welt begibt und selbst "Erfahrung" sammelt, merkt man sehr schnell, dass das ganze meist nicht so funktioniert, wie es geschrieben steht und wer dann einen Service barucht wird auf eine Hotline verwiesen, die in der 24Ct/Minute-Warteschleife hängen bleibt (obwohl der Anbieter sonst mit Gratistelefonie wirbt?), sodass das ganze Billigpaket aufgefressen wird
Auch eine Erfahrung, ihr seid irgendwie sehr arm dran
Bei uns betreibt die Gemeinde das Funknetz, das kostet knapp 70 € im Jahr. Falls es Probleme gibt, nimmt man den Roller, fährt den 1 km schnell runter ins Rathaus, spricht mit dem Typen der das macht und die Sache ist geregelt. Reklame gibt es nicht dafür, das weiß man halt.

Das hat jetzt aber mit Methan-Gas gar nichts mehr zu tun. :/
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