Vielleicht eins vorweg. Es gibt Dutzende von Evolutionstheorien, die sich teilweise widersprechen. Um diese kategorisieren zu können, benötigt man eine Begrifflichkeit. Dass Du die nicht kennst ist kein Problem, denn das hat mit Biologie nichts zu tun, sondern mit Wissenschaftsgeschichte etc. Ich mache Dir keinen Vorwurf, dass Du mich erst fragen musst, um was es eigentlich geht. Aber ich finde es etwas merkwürdig, dass Du so tust, als sei Dein Nichtwissen ein Argument für eine arrogante Sprache. Das steht Dir nicht zu.
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[ ] Gradualismus
Es muss noch gezeigt werden, dass zb. Taxaübergreifend ein Gradualismus ausreicht. Das Gegenteil wurde jedoch auch noch nicht gezeigt, also abwarten.
Das sehe ich auch so. Aber das ist schon etwas viel zu wenig für einen Standard, findest Du nicht auch?
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[ ] Extrapolationismus
Genau 5 Google Treffer dazu, 3 davon aus deiner Feder. Obskurer ging es wohl kaum, oder?
Vielleicht lernst Du im Studium auch noch, wie man eine Literaturrecherche betreibt. Google ist was für Foren, wenn man mal schnell einen auf 'literature bluffing' machen muss und auf Wikipedia-Nievau glänzen möchte.
Aber selbst bei google wirst Du fündig, falls Du 'extrapolationism' suchst.
Ein kleiner Tipp: es gibt auch google scholar. Dort findest Du schon deutlich eher, was Du suchst.
folgsam hat geschrieben:Ob sich 'Mikroevolution' zu 'Makroevolution' aufaddieren lässt, muss noch gezeigt werden. Schwerwiegende Eindwände dagegen sind mir nicht bekannt. Abwarten
Eben. Aber wieder kein Glanzpunkt für einen Standard.
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[ ] Externalismus
Keine Ahnung wie du das im Bezug zum Darwinismus meinst. Möchtest du das Erklären?
Eigentlich nicht, denn ich habe keine Lust, mit jemandem zu diskutieren, der nicht einmal die Begriffe kennt, um die es geht.
Falls Du nur ein paar Zeilen lesen möchtest, schau mal in
Dawkins, R. (1995) 'River Out of Eden. A Darwinian View of Life' London, Phoenix
S. 108
Das Kapitel endet mit "You know my methods, Watson. Apply them." und zuvor ist schön beschrieben, wie man externalistisch argumentiert.
Und noch ein Tipp: wenn Dir Legaität egal ist, musst Du nur nach dem Namen eines Buchs und 'pdf' googeln. Du wirst Dich wundern, was Menschen schon alles als Scan ins Web gestellt haben.
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[ ] Pangenesis
Dazu schreibt zb. Futuyma in 'Evolution', 2005 nichts. Weitere Recherche erscheint mir deswegen erstmal sinnlos, da es sich vermutlich um ein veraltetes und überholtes Konzept Darwins handelt.
Merkst Du eigentlich was? Exakt das schrieb ich doch. Und das war mein Punkt: 'Darwinismus' ist nicht 'wahr', eben weil er falsche Elemente enthält. Und nun das herauszupicken, was noch nicht widerlegt ist (schau mal weiter oben, Du schreibst immer nur 'abwarten' und nicht 'das ist bewiesen') kann es auch nicht sein.
Aber auch hier noch ein Tipp: Warum schaust Du in ein downgegradetes Buch (wenn Du die älteren Auflagen des Futuyma kennst, weißt Du, was ich meine) über aktuelle Evolutionsbiologe, wenn es um Theorievergleich und Wissenschaftsgeschichte geht? Das ist in etwa so, als würdest Du im Telefonbuch nach den Berufen der Menschen suchen, die dort aufgelistet sind.
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:[ ] Deszendenz
Hier kann man ein Kreuzchen machen, Deszendenz ist praktisch bewiesen.
Exakt. Das habe ich auch schon zum umphteensten Male gepostet.
folgsam hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Ist es 'wahr', dass der 'Darwinismus' die Theodizee-Frage löst?
Darüber darf sich wahrlich ein Theologe den Kopf zermartern. Was kümmert das Theodizee einen Evolutionsbiologen?
Eben. Aber das ist ein hochinteressanter Punkt: die Großkirchen lehnen ID ab. Und nun überleg mal, warum die Theodizee-Frage wieder akut wird, wenn man anstelle von Darwinismus ID vertritt. Nur ein Tipp:
Behe, M.J. (2007) 'The Edge of Evolution. The Search for the Limits of Darwinism' New York; London; Toronto; Syndney, Free Press
S. 237 unter dem passenden Titel 'When Bad Things Happen to Good People'.
Und nun noch mal deutlich: Du hast hier gepostet, wie alt Du bist, was Du studierst und wie weit Du damit bist. Die Fragen, die ich gestellt habe, haben mit Deinem Bildungsgang wenig zu tun. Du hast alles Recht der Welt, nachzufragen. Aber es ist nicht besonders prall, wenn Du dabei eine Diktion verwendest, die man sich erlauben kann, wenn man in dem betreffenden Thema kompetent ist.