Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Mo 26. Okt 2009, 07:06

Gibt es einen ähnlichen Philosophen wie Nietzsche, mit so einer ähnlichen Weisheit?
Ich bin hier auf einige römische Zitate gekommen: http://geschichtsverein-koengen.de/RoemSprichwort.htm
Vielleicht kennt jemand einen römischen Philosophen oder einen mittelalterlichen.

z,B. folgendes finde ich sehr weise
den Sprüchen Salomonis (17, 28), wo es heißt: "Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch für weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte" (Übersetzung von Luther) und in Hiob 13, 5: "Wollte Gott, ihr schwieget, so wäret ihr weise" (Übersetzung von Luther).

Naja und dieser Spruch ist ja ein alter Klassiker: Wenn Du Frieden willst, rüste zum Krieg!
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Twilight » Mo 26. Okt 2009, 09:44

xander1 hat geschrieben:Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch für weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte

Weise? Vermutlich.

Auf jeden Fall ist die Grundaussage auch heute noch aktuell:
Ich denke da so an die nicht enden wollenden "Was wollte uns der Autor/Maler/sonstiger Künstler damit sagen?"-Diskussionen aus der Schule. Die einfachsten Möglichkeiten in der Art von "Nichts" oder "Denk mal drüber nach" oder "Ich wollte einfach etwas machen und verkaufen, um mich ernähren zu können" wurden nie gelten gelassen.
Auf die Art konnten die selbst die unwahrscheinlichsten Gedankengänge in das Künstlerhirn hinein interpretiert werden, so dass dieser plötzlich jemand war, der der Welt seine Weisheit hinterlassen wollte und nicht einfach nur ein hübsches Bild malen, weil er es konnte und ihm die Tätigkeit Spaß machte.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Myron » Di 27. Okt 2009, 00:31

Wie wär's mit Seneca?
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Di 27. Okt 2009, 13:18

Nein, Seneca ist ein Nietzsche entgegengesetzer Philosoph, ein decadént par excellence, einer von Nietzsches "Unmöglichen".

Sind die Quellen Nietzsches gemeint, so wären Heraklit, verschiedene Sophisten (Protagoras, auch wenn er offenbar ein gewisser Einfluss war, war nicht der wichtigste dabei für Nietzsche); aus dem Aristoteles sind viele Gedanken hervorgegangen; aber wenn man ein Äquivalent an Mensch sucht, so ist wohl - egal wie gegensätzlich dessen Philosophie auch ist - Spinoza zu nennen.
Geht es allerdings um die Ähnlichkeit der Lehren, so können generell fast alle Lebensphilosophen ab Nietzsche genannt werden; Dilthey von diesen nicht. (Jede biozentrische Sichtweise lässt das Pulsieren der Widersprüche zu (bei Nietzsche "Krieg" gehießen.)

Nietzsches Weisheit steht dem genannten römischen Spruch übrigens entgegen.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Do 12. Nov 2009, 15:15

Meinst du den? "Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch für weise gerechnet und verständig, wenn er das Maul hielte"

Nietzsche hat übrigens in einem Buch ungefähr geschrieben, dass Weisheit einer Frau durch einen Philosophen beigebracht wurde, und dass das nicht gut sei.... ich müsste jetzt zu lange suchen um das zu finden, aber das dürfte in mehr als nur einem Buch von Nietzsche stehen.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Do 3. Dez 2009, 22:22

"Man sieht einem Menschen viele Schwächen der Moralität nach und handhabt dabei ein grobes Sieb, vorausgesetzt, dass er sich immer zur strengsten Theorie der Moral bekennt! Dagegen hat man das Leben der freigeistischen Moralisten immer unter das Mikroskop gestellt: mit dem Hintergedanken, dass ein Fehltritt des Lebens das sicherste Argument gegen eine unwillkommene Erkenntniss sei." (F.W.N. Morgenröte)
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Fr 4. Dez 2009, 13:15

Ich muss zu meiner Schande :mg: gestehen, dass ich den Text nur teilweise verstehe. Mir gefällt eigentlich mehr der Schreibstil, als der Inhalt. Nietzsche ist ein Trickser. Er glaubt nicht an das was er schreibt, wie die meisten Philosophen. Ihnen ging es oft nur darum etwas zu bewirken bei den Menschen. Fast jeder Text, der Weisheit verbreiten soll ist gespickt mit Beeinflussung der Menschen. Das sind 2 Seiten der Medallie. Weisheit ist etwas statisches. Das ist ein weiteres Problem.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Fr 4. Dez 2009, 16:11

Auch das Verspeisen von Äpfeln beeinflusst Menschen; dein tägliches Tun und dein täglicher Umgang beeinflussen - Gottverdammt, Beeinflussung ist etwas so unglaublich natürliches! Was ihr alle dagegen habt... lieber in der Burg verschanzen, wo kein Laut mehr an euch dringt, damit ihr frei jeder Beeinflussung seid? Bei Satan, echt jetzt...
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Fr 4. Dez 2009, 21:15

Beeinflussung ist nicht gleich Beeinflussung. Mich stört die vorsätzliche Beeinflussung mit falschen Tatsachen. Schlimm ist es, wenn man sogar noch bemerkt, dass jemand einen manipulieren will und das auf niedere billige Art, dass es fast schon eine Beleidigung ist, jemanden mit so billigen Methoden zu beeinflussen.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Fr 4. Dez 2009, 23:25

Bleibt für dich zu erklären, wo Vorsatz beginnt, ob du es z.B. auf den Begriff eines freien Willens gründen willst; auf welchen Begriff von freiem Willen du den Vorsatz gründen willst (Kant und Schopenhauer, z.B., haben da sehr unterschiedliche Anschauungen: für Schopi ist es wirklich nur ein Begriff, aber Kant nimmt es als Entität - das macht große Unterschiede! vor allem was die derzeitige Suche nach dem "freien Willen" im Gehirn betrifft; was gelangweilte Forscher nicht alles für Moral, Sitte und Recht zu tun fähig sind...)

Wenn du ganz unversehentlich von jemandem beeinflusst wirst, siehst du es dann nicht als schlimm an? Selbst wenn die Auswirkungen für dich (in deinem Gesichtsfeld) schlimmer sind, aber derjenige es eben nicht "wollte", nicht "absichtlich" tat? Ich bin der Überzeugung, dass es so ist, wie es beim Jakob steht, daß Gott niemanden versucht und von niemanden versucht wird, dass vielmehr jeder von sich selbst versucht wird. (Kierkegaard, Der Begriff Angst)
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Fr 4. Dez 2009, 23:41

Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Bleibt für dich zu erklären, wo Vorsatz beginnt, ob du es z.B. auf den Begriff eines freien Willens gründen willst;

Ich ziehe die Grenze nicht so eng wie du vermutest. Ich unterstelle pure Absicht, wenn ich denke es zu erkennen. So tief reinschaun kann man da auch nicht in Personen. Angeblich gibt es doch gar nicht den freien Willen nach moderner Ansicht. Da verwundert es mich, dass beide Denker von so einem schreiben. Man muss sich doch unter Kontrolle haben und nicht ständig versuchen andere zu beeinflussen.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Wenn du ganz unversehentlich von jemandem beeinflusst wirst, siehst du es dann nicht als schlimm an?

Es kann schlimme Ausmaße annehmen, theoretisch und auch praktisch. Aber ich hätte damit ein geringeres Problem.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben: Selbst wenn die Auswirkungen für dich (in deinem Gesichtsfeld) schlimmer sind, aber derjenige es eben nicht "wollte", nicht "absichtlich" tat?

Das kommt eigentlich auf die Auswirkungen an. Wenn die Auswirkungen gering sind, dann ist es mir egal. Also es ist eine Kombi, die bewusste Absicht macht es schlecht, wenn es schlechte Beeinflussung ist und die Auswirkungen in Kombination.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Ich bin der Überzeugung, dass es so ist, wie es beim Jakob steht, daß Gott niemanden versucht und von niemanden versucht wird, dass vielmehr jeder von sich selbst versucht wird. (Kierkegaard, Der Begriff Angst)

Ja das stimmt, aber hier spielt der freie Wille auch seine Rolle. Es gibt Menschen, die erfasst Gott und es gibt Menschen die erfasst er nicht. Ein Ex-Zeugejohva meinte zu mir, dass sie belogen werden wollen. Damit hängt es zusammen, ob man von sich selbst versucht wird.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Sa 5. Dez 2009, 00:16

Was für unbestimmtes Gerede: erst kategorisch die Absicht verdammen und dann vollkommen unüberlegt die Grenzen aufweichen und es doch wieder hypothetisch machen. *gähn* Willst du nicht lieber mal was spannendes erzählen? etwas, das nicht vollkommen relativistisch ist und deswegen den Anschein macht, wie als würde es dich gar nichts angehen, wovon du sprichst? oder steht dir da dein Deifizit im Wege?
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Sa 5. Dez 2009, 16:18

Jarl Gullkrølla hat geschrieben:etwas, das nicht vollkommen relativistisch ist und deswegen den Anschein macht, wie als würde es dich gar nichts angehen, wovon du sprichst? oder steht dir da dein Deifizit im Wege?

Ich soll also etwas erzählen, das mich etwas angeht und das Absolutheit besitzt, eine feste Meinung. Eigentlich hatte ich bisher immer das Ideal angestrebt mich überzeugen zu lassen und nicht so engstirnig zu sein wie manch andere Menschen. Mich wundert das nur, dass du Absolutheit suchst. Manipulation ist nunmal nichts absolutes. Außerdem weiß ich nicht, was für dich spannende Themen sind. VIelleicht interessiert dich ja etwas aus meinem Informatikstudium, aber wohl eher kaum. Deshalb gönne ich mir nicht so oft nur ein Philosophiebuch. Ich bin auch nicht so sehr philosophisch bewandert, wie du einmal vermutet hattest. Ich habe ein sehr bruchstückhaftes Wissen und konzentriere mich mehr auf den Broterwerb (Studium).
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Sa 5. Dez 2009, 16:31

Amour plaisir der Erkenntnis also?

Computerlinguisten sind die besseren Informatiker ;-)
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Sa 5. Dez 2009, 17:31

Was sind Computerlinguisten und was bedeutet Liebeslust der Erkenntnis? Ja, ich habe eine gewisse Liebeslust der Erkenntnis könnte man meinen.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Sa 5. Dez 2009, 18:04

Das heißt "Neugierde", und es bedeutet, dass man Erkenntnis zu sich nimmt, wie manch anderer seine Brünstigkeit auslebt.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Sa 5. Dez 2009, 21:38

Ja, Erkenntnis ist für mich eher etwas, das mir Sinn im Leben gibt.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Sa 5. Dez 2009, 22:03

Und genau D a s erzieht dazu, ausschließlich angenehme Erkenntnisse wahr zu nennen. Solang nach Sicherheit es verlangt...

Philosophie ist etwas anderes.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon xander1 » Sa 5. Dez 2009, 22:08

Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Und genau D a s erzieht dazu, ausschließlich angenehme Erkenntnisse wahr zu nennen. Solang nach Sicherheit es verlangt...

Philosophie ist etwas anderes.

Das stimmt nicht. Kannst du das belegen? Ich zweifle daran.
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Re: Gibt es einen ähnlichen Philosophen?

Beitragvon Jarl Gullkrølla » Sa 5. Dez 2009, 23:51

Ich kann ALLES belegen, genau das macht ja einen guten Christen aus.
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