sapere aude hat geschrieben:Also nochmal zusammenfassend: Stell Dir eine Sache vor, die absolut unmöglich ist, so unmöglich, dass es nicht einmal sinnvolle Annahmen über ihre mögliche Existenz gibt. Könnte man die Nichtexistenz dieser Sache zu beweisen versuchen?
Myron hat geschrieben:Das heißt, für jeden beliebigen widersprüchlichen und folglich unmöglichen Gegenstand gilt, dass er nicht existiert; denn wenn er existierte, dann gäbe es ja widersprüchliche und folglich unmögliche Gegenstände, was—siehe Beweis—logisch und damit a priori ausgeschlossen ist.
webe hat geschrieben:Die erste Version ist in ihrem Rahmen richtig, denn hier ging es um allgemeines Zug fahren; und das zweite Beidpiel steht für die Lebenszeit, somit unterscheidet sie sich darin von der ersten.
HFRudolph hat geschrieben:Es gibt zwei Arten von Möglichkeiten,
a) einmal die denktheoretische Möglichkeit, die im Sinne des wissenschaftlichen Fallibilismus für jede Erkenntnis offen ist, b) andererseits die praktische Möglichkeit, die nachweisbar ist und somit Bestandteil unserer Vorstellung von der Realität ist, also unseres Weltbildes ist.
Unter a) ist etwa die Behauptung einzuordnen, dass auf dem Mars rosa Kanninchen leben. Unter b) fällt etwa die Aussage, dass es möglich ist, dass es in einem Monat hier regnet.
Die theoretische Möglichkeit (a) kann aber nicht Bestandteil unserer konkreten Vorstellung von der Welt sein, da sie beliebig ist. In ihr spiegelt sich lediglich die Eigenschaft der theoretischen Offenheit des Weltbildes, die aber praktisch stets an Nachweise und Plausibilitäten geknüpft ist. Einen konkreten nur denktheoretischen beliebigen Umstand zur Bezeichnung des eigenen Weltbildes zu erheben ist überflüssig und irreführend.
Negative Umstände sind ohnehin nur in ganz seltenen Ausnahmefällen beweisbar. Beweise sind normalerweise Schlussfolgerungen. Ich gehe davon aus und erwarte aufgrund meines Erfahrungshorizonts, dass ein Apfel nach Apfel schmeckt, dennoch kann man im strengen Sinne eines Beweises nicht sagen, dass ein Apfel nicht auch nach Fleisch schmecken könnte. In diesem theoretischen Sinne ist es tatsächlich unmöglich, die Eigenschaft der Unmöglichkeit zu beweisen.
Die Beweislast für die Behauptung praktischer Möglichkeit liegt aber stets bei dem Behauptenden. Die rein denktheoretische Möglichkeit kann zwar die Eigenschaft der Offenheit des Weltbildes veranschaulichen, ist aber bezogen auf eine konkrete Vorstellung wie eine Gottheit irrelevant.
Ich denke, dass man aufgrund dieser Irrelevanz einem Agnostiker geradezu unterstellen muss, dass es ihm um einen höheren Grad von Relevanz geht, als lediglich um die denktheoretische Offenheit des Weltbildes. Für andere Fälle ist die Bezeichnung als „Agnostiker“ nicht korrekt, weil sie nicht plausibel ist.
El Schwalmo hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Das heißt, für jeden beliebigen widersprüchlichen und folglich unmöglichen Gegenstand gilt, dass er nicht existiert; denn wenn er existierte, dann gäbe es ja widersprüchliche und folglich unmögliche Gegenstände, was—siehe Beweis—logisch und damit a priori ausgeschlossen ist.
um es auf den Punkt zu bringen: das im Sprechen über das Sein ausgeschlossen ist.
Nun gilt es einzusehen, dass damit nichts hinsichtlich des Seins ausgesagt ist. Du gibst der Logik den Primat.
Myron hat geschrieben:Wie gesagt, das logisch Unmögliche und das ontologisch Unmögliche sind analog:
El Schwalmo hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Wie gesagt, das logisch Unmögliche und das ontologisch Unmögliche sind analog:
darauf können wir uns einigen ;->
sapere aude hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Wie gesagt, das logisch Unmögliche und das ontologisch Unmögliche sind analog:
darauf können wir uns einigen ;->
Schach!
Solche Analogieschlüsse sind durchaus oft heuristisch fruchtbar, ihre Schwäche besteht jedoch in dem Problem, ob und inwieweit die angenommene Ähnlichkeit zutrifft.
El Schwalmo hat geschrieben:… den Zusammenhang zwischen Logik und Sein. …
El Schwalmo hat geschrieben:Vielleicht noch ein Denkanstoß: das ist nun das x-te Mal, dass Du eine Andeutung nicht verstanden hast, einen Text, der Deinen Standpunkt widerlegt, als Bestätigung interpretierst oder die 'Logik' Deiner Argumentation nach der Diktion Qubits 'geistiger Dünnpfiff' ist. Unter diesem Aspekt solltest Du Deine vollmundigen Lobpreisungen, Dir seien neue Argumente eingefallen, die irgendwie besonders nachdenkenswert sein könnten, etwas kritischer sehen.
Myron hat geschrieben:sapere aude hat geschrieben:Also nochmal zusammenfassend: Stell Dir eine Sache vor, die absolut unmöglich ist, so unmöglich, dass es nicht einmal sinnvolle Annahmen über ihre mögliche Existenz gibt. Könnte man die Nichtexistenz dieser Sache zu beweisen versuchen?
Die Nichtexistenz widersprüchlicher und folglich unmöglicher Gegenstände lässt sich prädikatenlogisch ganz einfach beweisen:
Das heißt, für jeden beliebigen widersprüchlichen und folglich unmöglichen Gegenstand gilt, dass er nicht existiert; denn wenn er existierte, dann gäbe es ja widersprüchliche und folglich unmögliche Gegenstände, was—siehe Beweis—logisch und damit a priori ausgeschlossen ist.
sapere aude hat geschrieben:Sag mal, El Schwalmo, was glaubst Du eigentlich wer Du bist?
sapere aude hat geschrieben:Dass die Unmöglichkeit von Unmöglichem nicht beweisbar ist, ist wahr.
El Schwalmo hat geschrieben:sapere aude hat geschrieben:Dass die Unmöglichkeit von Unmöglichem nicht beweisbar ist, ist wahr.
wahr ist auch, dass wir nichts hinsichtlich dessen beweisen können, das sich unserer Erkenntnisfähigkeit entzieht.
So what?
sapere aude hat geschrieben:Damit ist Agnostizismus intellektuell inkonsequent.
El Schwalmo hat geschrieben:sapere aude hat geschrieben:Damit ist Agnostizismus intellektuell inkonsequent.
ist Dir der Unterschied zwischen einer epistemischen und einer pragmatischen Position klar?
Falls ja, wundere ich mich, warum Du geschrieben hast, was Du gerade geschrieben hast. Falls nein solltest Du die ersten Postings noch einmal lesen.
sapere aude hat geschrieben:Du setzt hier die Widersprüchlichkeit als Eigenschaft des Nichtexistenten voraus. Gilt das notwendig?
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