von StefanK » Mi 30. Jan 2008, 17:49
Hallo stine,
in Anlehnung an den Kinofilm Die Matrix ist die Matrix für mich eine Illusion, eine Welt, die nicht existiert, an deren Existenz man aber fest glaubt, weil alle sich so verhalten, als gäbe es sie. Zunächst glaube ich, das Jesus nie existiert hat und alle vorliegenden Beweise für seine Exisitenz Fälschungen sind. Diese Meinung kann ganz gut von der kritischen Religionswissenschaft untermauert werden (Buch "Jesus Mysteries"). Damit fällt das ganze christliche Kartenhaus zusammen. Die Kirche nimmt die reale Existenz Jesus an und lebt damit in einer Märchengeschichte - ein Luftschloss - die Matrix! Ich war zunächst total geschockt, als ich das Buch Jesus Mysteries gelesen habe. Nach einer Weile dachte ich mir, dass es gar nicht schlimm ist , dass Jesus nicht existiert hat, weil ich ihn dann als rein geistiges Ideal wahrnehmen kann. Ich habe dann ein buddhistisches Verständnis von Jesus entwickelt, quasi ein Ideal in das ich mich selbst verwandeln kann. Das ist meines erachtens der Sinn des Abendmahls - die Verschmelzung von Mensch mit dem göttlichen Ideal. Meine Matrix ist zusammen gebrochen, als ich versucht habe, meinem kleinen Jungen die christliche Lehre nahezubringen. Da habe ich gemerkt, dass ich das nicht mit gutem Gewissen machen kann. Es ist eine Sache, selbst an einem Phantasy Rollenspiel teilzunehmen, aber andere damit zu indoktrinieren konnte ich nicht.
Das Matrix-Konzept ist ein sehr guter Perspektivenwechsel. In Diskussionen ist es interessant zu beobachten, ob Leute aus dem inneren der Matrix argumentieren oder außerhalb. Innerhalb der Matrix kritisiert man an Details und Auslegungen einer aber an sich für wahr gehalten Geschichte. Außerhalb ist alles nur eine Fiktion.