Pro Reli???

Re: Pro Reli???

Beitragvon JustFrank » Mo 2. Mär 2009, 18:46

Religionsunterricht hat an Schulen nichts verloren, weil er in keiner Weise zur Bildung eines Menschen beiträgt.

Stattdessen werden hier junge Menschen dazu angehalten, sich mit nutzlosem Unsinn zu befassen, also quasi Bildung zu verlieren.

Und weshalb Verdummung an Schulen ein Wahlpflichfach sein soll, ist mir schleierhaft.
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Klaus » Mo 2. Mär 2009, 19:54

JustFrank hat geschrieben:Religionsunterricht hat an Schulen nichts verloren, weil er in keiner Weise zur Bildung eines Menschen beiträgt.

So isses, wenn die lieben Kleinen volljährig sind, sollten sie sich entscheiden können, das wäre tragbar, aber kein christliches "Waterboarding"(Taufe) an Kleinstkindern, mit der nachfolgenden Indoktrination.
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Falk » Di 3. Mär 2009, 00:01

stefan2 hat geschrieben:Bei einer Unterweisung durch Lehrkräfte aus religiösen Kaderschmieden ("Bibelschulen", "Koranschuen" oder wie die heißen, vielleicht würde das "Opus Dei" hier gerne Aufgaben übernehmen ...) ist das alles vorbei. Und das sollten wir strikt bleiben lassen

Das sieht mir nach Fehlschluss aus - diese Unterweisung durch nicht-staatlich geprüfte Lehrkräfte aus religiösen Kaderschmieden kann doch problemlos parallel stattfinden und sogar früher als der Religionsunterricht in der Schule. Wenn das also wirklich eine Gefahr darstellt, dann ist diese jetzt schon gegeben. Religionsunterricht komplett abzuschaffen würde da auch nichts mehr ändern. Den gemäßigten Gegenpol kann man ja auch mit einem Ethik-Unterricht setzen, der Religion regelmäßig thematisiert.

An dieser Pro-Reli-Posse finde ich besonders den Freie-Wahl-Zirkus abstoßend, den sogar die pseudo-liberale Berliner FDP mitträgt. Freie Wahl ist scheinbar nur dann gegeben, wenn man zur freien Wahl gezwungen wird, nicht wenn man freiwillig frei wählen darf. Das sind Menschen, mit denen ich lieber nicht in einem Land zusammenleben möchte, wenn ich die Wahl hätte, aus Angst.
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Re: Pro Reli???

Beitragvon stine » Di 3. Mär 2009, 07:33

Falk hat geschrieben:An dieser Pro-Reli-Posse finde ich besonders den Freie-Wahl-Zirkus abstoßend, den sogar die pseudo-liberale Berliner FDP mitträgt. Freie Wahl ist scheinbar nur dann gegeben, wenn man zur freien Wahl gezwungen wird, nicht wenn man freiwillig frei wählen darf. Das sind Menschen, mit denen ich lieber nicht in einem Land zusammenleben möchte, wenn ich die Wahl hätte, aus Angst.
Interessant ist in diesem Zusammenhang doch wohl eher, wer diese Wahl gefordert hat: Waren es die Freigeister, die Ethik nicht mehr als Pflichtfach wollten oder waren es die religiösen Fanatiker, die ihre Kinder aus Etihk raushalten wollten?
Wer den Verursacher kennt, der weiß auch, was die Folge sein sollte. Ich denke, dass Berlin ein Problem hat.
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Contra Pro-Reli

Beitragvon der Berliner » Mi 4. Mär 2009, 13:44

Falk hat geschrieben:
An dieser Pro-Reli-Posse finde ich besonders den Freie-Wahl-Zirkus abstoßend, den sogar die pseudo-liberale Berliner FDP mitträgt. Freie Wahl ist scheinbar nur dann gegeben, wenn man zur freien Wahl gezwungen wird, nicht wenn man freiwillig frei wählen darf. ...


Hallo Falk,
ich war auch insbesondere von der Haltung der Berliner FDP schockiert - Weiß aber inszwischen, dass die Meinung der Parteispitze durchaus nicht von allen Mitgliedern geteilt wird.
Ich habe Frau Specht-Habbel (Bildungspolitische Sprecherin der Berliner FDP) eine Mail geschrieben, in der ich ihr u.a. folgende Fragen gestellt habe (könnte man ja evtl. auch mal in entsprechend abgewandelter Form an die anderen Parteien schicken):

- Tritt die Berliner FDP weiterhin für die Trennung von Staat und Kirche ein (gelten insb. noch die auf dem Bundesparteitag in Hamburg 1974 dazu beschlossenen Grundsätze oder hat sich daran etwas geändert?)?

- Sieht die Berliner FDP konfessionellen Religionsunterricht und nicht konfessionsgebundenen Ethikunterricht prinzipiell als gleichwertig an? Anders ausgedrückt: Hat die Vermittlung religiöser Bekenntnisse für die Berliner FDP den gleichen Stellenwert wie die durch wissenschaftliche Methoden gestützte Wissensvermittlung zu ethischen und religiösen Fragen?

- Ist die Berliner FDP der Meinung, dass eine Unterrichtsorganisation, in der Schüler separat jeweils zu einer Glaubensrichtung unterrichtet werden, für eine Förderung von gegenseitiger Toleranz in Fragen von Werten und Weltanschauungen besser geeignet ist als ein gemeinsamer Unterricht für alle Schüler?


Meine Argumente für einen Ethikunterricht als normales Schulfach

- Es ist sinnvoll, dass sich alle Schüler gemeinsam in einem eigens ausgewiesenen Schulfach "Ethik" Prinzipien sozial verträglichen Zusammenlebens
aneignen. Eine Separierung von Schülern unterschiedlicher Religionen und von nicht-religiösen Schülern ist der Integration und der Erziehung zur wechselseitigen Toleranz nicht förderlich.

Überzeugend hat das Bundesverfassungsgericht in seiner Pressemitteilung vom 19.04.2007 im Zusammenhang mit der Abweisung einer Klage gegen den
Berliner Ethikunterricht begründet: „... Der Landesgesetzgeber darf der Entstehung von religiös oder weltanschaulich motivierten „Parallelgesellschaften“ entgegenwirken und sich um die Integration von Minderheiten bemühen....Die Fähigkeit aller Schüler zur Toleranz und Dialog ist eine Grundvoraussetzung nicht nur für die spätere Teilnahme am demokratischen Willensbildungsprozess, sondern auch für ein gedeihliches Zusammenleben und wechselseitigem Respekt vor der Glaubensüberzeugung und Weltanschauung anderer... Im Rahmen des staatlichen Erziehungsauftrags darf der Landesgesetzgeber mit Rücksicht auf die tatsächlichen Gegebenheiten und die religiöse Orientierung der Bevölkerung daher die Einführung eines gemeinsamen Ethikunterrichts für alle Schüler ohne Abmeldemöglichkeit vorsehen, um so die damit verfolgten legitimen Ziele gesellschaftlicher Integration und Toleranz zu erreichen und den Schülern eine gemeinsame Wertebasis zu vermitteln. .“
(vgl.
http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... 7-048.html
)

- Im Schulfach Ethik sollten alle relevanten Religionen und nicht-religiöse Weltanschauungen behandelt und kritisch reflektiert werden. Eine wie auch immer geartete Sonderstellung religiöser Weltsichten und Werte ist nicht gerechtfertigt. Die oft von den Kirchen beanspruchte Deutungshoheit in moralischen Fragen ist weder theoretisch (Bibel mal vollständig lesen, nicht nur die netten Stellen!) noch historisch gerechtfertigt. Die oft beschworenen "christlichen Werte" sind in den meisten Fällen humanistische Werte, die teilweise gegen die Kirchen erst erkämpft werden mussten.

- Die klare Trennung von Staat und Kirche ist ein hohes Gut. Daraus folgt, dass die Beschäftigung mit religiösen Dingen Privatsache ist. Von Angehörigen eines religiösen Bekenntnisses kann man (ähnlich wie von Angehörigen anderer Interessengruppen wie Parteien oder Verbänden) verlangen, dass sie einen Religionsunterricht, der als Bekenntnisunterricht definiert ist, zusätzlich und außerhalb des Rahmens staatlicher Beschulung besuchen.

- Der Berliner Ethikunterricht ist nicht nur eine erhaltenswerte Ausnahme gegenüber den meisten Bundesländern, sondern beispielhaft für das Umgehen
mit ethischen Fragen, die dem Grundgesetz, der Aufklärung und dem Humanismus verpflichtet sind.

Zur Kampagne Pro-Reli

- Die Absurdität des Slogans "Freie Wahl zwischen Ethik und Religion" ist kaum zu überbieten:

a) Wörtlich genommen heißt das, dass Ethik und Religion wohl zwei verschiedene Sachen sind (dem würde mancher vielleicht gar nicht widersprechen :-) )

b) mit "Freie Wahl .. und" wird suggeriert, man könne das eine oder das andere oder beides wählen. Zumindest müsste es heißen "Freie Wahl zwischen Ethik oder (!) Religion". Korrekt im Sinne der Forderung von Pro-Reli muss es aber "Pflicht zur Wahl zwischen entweder Ethik oder Religion" heißen.

- Das Anliegen von Pro-Reli ist legitim, der Volksentscheid ein sinnvolles demokratisches Mittel.
Pro-Reli sollte aber fair darüber aufklären, WAS sich bei einem "JA" beim Volksentscheid ändern würde, nämlich:

a) Schüler müssen sich zwischen der Teilnahme am Fach Religion und dem Fach Ethik entscheiden. Sie können nur entweder Religion oder Ethik belegen -
Beides geht nicht.
b) Religion wäre "ordentliches Schulfach" mit allen Konsequenzen, incl. der Vergabe von Schulnoten (und ihrer Einbeziehung in "Berechnungen" z.B. wenn es um Versetzungen geht).
b) Das Wahlpflichtfach Ethik/Religion würde bereits mit der 1. Klasse starten (mit allen auch finanziellen Konsequenzen).

Zu einer Kampagne "Contra Pro-Reli"

Da es nun einen Volksentscheid gibt, sollte er von denjenigen, die am Erhalt eines für alle gemeinsamen Ethik-Unterrichts interessiert sind, genutzt
werden, um genau diese Meinung auch zu dokumentieren. D.h.
hingehen und mit "NEIN" stimmen!
Ich persönlich fände es gut, wenn es dann mehr NEIN- als JA-Stimmen geben würde.

Zum Glück formieren sich jetzt die Kräfte, die einen Erfolg von Pro-Reli verhindern wollen:

-> "Pro Ethik"

http://www.proethik.info/


Bisher war von dieser Initiative leider viel zu wenig zu hören :-(

Das ändert sich hoffentlich bald!

(s. auch
http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/ ... 51771.html
)



Gruß
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Falk » Fr 6. Mär 2009, 12:11

Hast du denn schon eine Antwort von der FDP bekommen? Würde mich doch schwer interessieren, wie die Herrschaften ihre unprogressive, unliberale Haltung begründen. Ich kann es mir nur so erklären, dass sie der unfairen Vorgehensweise von Pro Reli auf den Leim gegangen sind. :kopfklatsch:

Deine Ausführungen unterschreibe ich so. Pro Ethik scheint ja nun aktiver zu werden. Auf dem Brightsbog findet sich ein Tagesspiegel-Artikel, der über deren startende Kampagne informiert. Hoffentlich gehen genügend Menschen zur Abstimmung, um ausreichend Neins zusammenzubekommen. Ich bezweifel es aber irgendwie.
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Re: Pro Reli???

Beitragvon stine » Fr 6. Mär 2009, 13:35

Erfahrungsgemäß gehen bei Volksentscheidungen nur die zum Unterschreiben, die eine klare Vorstellung haben von dem, was sie erreichen wollen. Und das sind in der Regel auch diesselben, die den Stein ins Rollen gebracht haben.

Manche Volksentscheide sind auch so verpackt, dass JA oder NEIN nicht auf den ersten Blick erkennen lassen, welches Ergebnis sich dahinter verbirgt. Ich kann mich hier an einen erinnern der so ähnlich lautete: "Ich bin nicht dafür dass es keinen Tunnel gibt..."
Also da ist oft nicht nur Muttchen überfragt.

LG stine
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Re: Pro Reli???

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 6. Mär 2009, 15:50

stine hat geschrieben:Erfahrungsgemäß gehen bei Volksentscheidungen nur die zum Unterschreiben,
Wie viel Erfahrung hast du denn damit? So viel Volksentscheide gab es noch nicht, selbst wen du Bürgerbegehren mit einbeziehst.
stine hat geschrieben:die eine klare Vorstellung haben von dem, was sie erreichen wollen.
Was du dir wieder schönredest ... :mg:
Ganz ehrlich, so eine gute Meinung an das Volk der Stimmenabgeber kann ich deutlich nicht teilen, egal ob sie jetzt "meine Meinung" oder andere haben. Das Gros gibt dies Stimme für das ab, wofür sie wie auch immer überzeugt wurden. Aber Ahnung oder gar Sachverstand hat damit selten zu tun.
Und unter "klare Vorstellung" würde ich mit klar sowas vorstellen.
stine hat geschrieben: Und das sind in der Regel auch diesselben, die den Stein ins Rollen gebracht haben.
Naja, fürs Quorum müssten es i.d.R. ein paar mehr sein
stine hat geschrieben:Manche Volksentscheide sind auch so verpackt, dass JA oder NEIN nicht auf den ersten Blick erkennen lassen, welches Ergebnis sich dahinter verbirgt. Ich kann mich hier an einen erinnern der so ähnlich lautete: "Ich bin nicht dafür dass es keinen Tunnel gibt..."
"Bürgerentscheid", aber genau dieses Beispiel zeigt doch, dass es mit den klaren Vorstellungen nicht weit her sein kann.
Wenn die Vorbeter (Politiker) sagen, mache dein Kreuzerl rechts oder links, dann macht der anständige Traditionswähler doch dort sein Kreuzerl. Auch wenn die Tradition, die in Bayern auf Meineid (Old Schwurhand) gebaut ist, gerade etwas brökelt.

stine hat geschrieben:Also da ist oft nicht nur Muttchen überfragt.
Teufel auch, irgendwo habe ich schon wieder den bzw. die Ironiesmilie(s) übersehen :(
Ich kann die Brücke von überfragten Muttchens zu klaren Vorstellungen nicht so recht bauen :erschreckt:
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Re: Pro Reli???

Beitragvon stine » Fr 6. Mär 2009, 18:36

Ich kann mich an ein paar Bürgerentscheide erinnern, wo ich genau lesen mußte, was nun mein JA oder NEIN bedeuten sollte.
Und da kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das nicht mit Absicht so formuliert wurde, dass das Gros der Unterzeichner sich schon mal vertippt.
Aber "viele" Bürgerentscheide, da hast du recht, waren es nicht. In der Regel entscheiden die von uns (Nicht)Gewählten für uns, was Sache ist. So soll echte Demokratie ja auch funktionieren, gell? :^^:

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Re: Pro Reli???

Beitragvon JustFrank » Fr 6. Mär 2009, 18:38

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ich kann die Brücke von überfragten Muttchens zu klaren Vorstellungen nicht so recht bauen :erschreckt:


Muttchen stine hat eine klare Vorstellung davon, dass sie bei diesem Thema überfragt ist.
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Haltung der Berliner FDP zum Wahlpflichfach

Beitragvon der Berliner » Fr 6. Mär 2009, 19:15

Falk hat geschrieben:Hast du denn schon eine Antwort von der FDP bekommen?


Habe ich.
Ich denke aber, es wäre nicht korrekt, die Antwort von Frau Specht-Habbel hier einfach zu zitieren (war ja schließlich eine persönliche Mail an mich).

Nur soviel:

Der Punkt Wahlpflichtfach Ethik/Religion ist in der Berliner FDP nicht unumstritten, aber
es besteht ein gültiger Parteitagsbeschluss, "dass den
Schülern/Innen bzw. deren Eltern das verfassungsmäßige
Recht auf Erteilung von Religionsunterricht in deutscher
Sprache und nach universitären Studiengängen der Lehr-
personen gewährt werden sollte."


Falk hat geschrieben:...Pro Ethik scheint ja nun aktiver zu werden. Auf dem Brightsbog findet sich ein Tagesspiegel-Artikel, der über deren startende Kampagne informiert. Hoffentlich gehen genügend Menschen zur Abstimmung, um ausreichend Neins zusammenzubekommen. Ich bezweifel es aber irgendwie.


Ich hoffe, du behälts nicht Recht!

Jedenfalls tut sich einiges:

http://www.proethik.info/

Wir sollten alle etwas dafür tun, dass nicht nur Pro-Reli nicht genügend Stimmen bekommen, sondern möglichst mehr Berliner mit "NEIN", d.h. FÜR den Erhalt des aus meiner Sicht zukunftsweisenden "Berliner Modells" stimmen.

Gruß
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Re: Pro Reli???

Beitragvon stine » Sa 7. Mär 2009, 11:18

JustFrank hat geschrieben:Muttchen stine hat eine klare Vorstellung davon, dass sie bei diesem Thema überfragt ist.

Muttchen Stine ist selten überfragt. :wink:
Und schon gar nicht bei dem Pro-Reli-Thema. Allerdings ist meine Unterschrift hier auch gar nicht gefragt.

der Berliner hat geschrieben:...möglichst mehr Berliner mit "NEIN", d.h. FÜR den Erhalt des ... "Berliner Modells" stimmen.

Alles klar?

LG stine
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Astrella » So 8. Mär 2009, 09:38

Was findet denn zur Zeit in den ersten Klassen statt?
Ethik gibt es doch erst für die Stufen 7-10.
Religionskunde würde ich allgemein für wünschenswert halten, ich denke, es sollte zur Allgemeinbildung gehören, zu wissen, wie das Weltbild anderer Menschen und Kulturen aussieht.
Allerdings keinen konfessionsgebundenen Unterricht.
Und schon gar nicht als Alternative zur Ethikunterricht.

LG
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Re: Pro Reli???

Beitragvon der Berliner » So 8. Mär 2009, 10:27

Astrella hat geschrieben:Was findet denn zur Zeit in den ersten Klassen statt?
...


Anders als in den meisten Bundesländern bieten in Berlin die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften selbst ihren Religionsunterricht in den Schulen an. Schülerinnen und Schüler (bzw. dann meist ihre Eltern) haben die Möglichkeit, von der 1. Klasse an freiwillige Unterrichtsangebote von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu wählen. Derzeit gibt es in Berlin evangelischen, katholischen, jüdischen, ortho-doxen, sunnitisch-schiitischen, alevitischen und buddhistischen Religionsunterricht und das Fach Humanistische Lebenskunde. In den Grundschulen nehmen ca. 75 Prozent aller Schülerinnen und Schüler an einem der bekenntnisorientierten Unterrichtsangebote in den Schulen teil. Das Land Berlin gibt für den Religions- und Weltanschauungsunterricht in den Schulen jährlich rund 50 Millionen Euro aus. Daran hat die Einführung eines gemeinsamen Fachs Ethik nichts geändert.

Gruß
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Re: Pro Reli???

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 8. Mär 2009, 10:57

stine hat geschrieben:Und schon gar nicht bei dem Pro-Reli-Thema. Allerdings ist meine Unterschrift hier auch gar nicht gefragt.
Immer diese Doppeldeutigkeit.
1.) Habe ich schon längst gesehen
2.) Nur deshalb nach Berlin umziehen wäre auch übertrieben
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Astrella » So 8. Mär 2009, 11:34

der Berliner hat geschrieben:Anders als in den meisten Bundesländern bieten in Berlin die Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften selbst ihren Religionsunterricht in den Schulen an. Schülerinnen und Schüler (bzw. dann meist ihre Eltern) haben die Möglichkeit, von der 1. Klasse an freiwillige Unterrichtsangebote von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu wählen.


Hm, und der Rest in der Grundschule hat frei?
Ethik gibts ja erst in der 7. Klasse. Dann würde für die konfessionslosen Grundschulkinder die Wahlpflich zwischen Ethik und Religion eigentlich nur zusätzlichen Unterricht bedeuten.
Oder krieg ich jetzt was in den falschen Hals?

LG
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Re: Pro Reli???

Beitragvon der Berliner » So 8. Mär 2009, 12:14

Hallo Astrella,

Astrella hat geschrieben:
der Berliner hat geschrieben:...Schülerinnen und Schüler (bzw. dann meist ihre Eltern) haben die Möglichkeit, von der 1. Klasse an freiwillige Unterrichtsangebote von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zu wählen.


Hm, und der Rest in der Grundschule hat frei?


Ja, im Moment ist es so, dass die Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, während der Religionsstunden frei haben.

Astrella hat geschrieben:Ethik gibts ja erst in der 7. Klasse. Dann würde für die konfessionslosen Grundschulkinder die Wahlpflich zwischen Ethik und Religion eigentlich nur zusätzlichen Unterricht bedeuten.
...


Genauso ist es.
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Re: Pro Reli???

Beitragvon Astrella » So 8. Mär 2009, 15:57

Berliner hat geschrieben:
Ethik gibts ja erst in der 7. Klasse. Dann würde für die konfessionslosen Grundschulkinder die Wahlpflich zwischen Ethik und Religion eigentlich nur zusätzlichen Unterricht bedeuten.



Genauso ist es.


Ehrlich? Finde ich in DER Hinsicht gar nicht so schlecht.

Wenn allerdings den Konfessionslosen in der Grundschule ein paar Ethikstunden extra auf Auge gedrückt werden, so kann man das doch auch locker für die oberen Klassen, nur dann eben für die Konfessionellen.
Immerhin ist Religionsunterricht Privatvergnügen, dass er staatlich finanziert wird ist doch schon mehr als entgegenkommend.
Aber dafür den regulären Unterricht kürzen?
Weiten wir das ganze doch auch noch auf den Biologieuntterricht aus... :sauer:

LG
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Re: Pro Reli???

Beitragvon der Berliner » Di 10. Mär 2009, 12:58

An alle, die Pro-Reli stoppen wollen:

Am

Mittwoch, 18. März 2009, um 18.00 Uhr

findet

in
die Werkstatt der Kulturen
Wissmannstr. 32,
12049 Berlin-Neukölln
(Nähe U-Bahnhof Herrmannplatz).

(endlich) ein
Treffen der Unterstützer der Pro-Ethik-Kampagne
statt.

Es soll u.a. um die Organisation folgender Aktionen gehen:

- Infomaterial verteilen: auf den Straßen, in Geschäften, Kneipen und in Einrichtungen mit Publikumsverkehr
- bei Infoständen mitmachen
- Leserbriefe oder Blogs schreiben
- Schneeballmails an Freunde und Bekannte verschicken
- auf Webseiten Links zur Pro Ethik-Seite schalten.

Danach, um 19:00, findet am gleichen Ort die Vortragsveranstaltung "Pro Reli stoppen - das Berliner Modell verteidigen" statt
(s. http://hpd.de/node/6540).

Bitte informiert auch weitere Interessierte!

Gruß
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Re: Pro Reli???

Beitragvon der Berliner » Do 19. Mär 2009, 07:31

Falk hat geschrieben:Hast du denn schon eine Antwort von der FDP bekommen? Würde mich doch schwer interessieren, wie die Herrschaften ihre unprogressive, unliberale Haltung begründen. Ich kann es mir nur so erklären, dass sie der unfairen Vorgehensweise von Pro Reli auf den Leim gegangen sind. :kopfklatsch:


Leider scheint die Berliner FDP nicht Pro-Reli auf den Leim gegangen zu sein, sondern selbst diese Kompagne mit initiiert zu haben.

Dazu auch die folgende Webseite über das Anbiedern von Lindner und Pflüger beim "Kondomverweigerer":

"..Grund für den Besuch bei Papst Benedikt XVI. war das von Pflüger initiierte Volksbegehren „pro-reli“..."

http://www.liberale.de/webcom/show_arti ... 907/i.html

:explodieren:

Gruß
der Berliner
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