1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wer? Wo?JustFrank hat geschrieben:Kinder, Kinder,
ihr müsst nicht gleich alle beleidigt sein, nur weil mal jemand mit einem Fakt daher kommt.
Alle?
ich würde die Bedeutung der 'weichen' Wissenschaften als gar nicht so gering einschätzen.
Ein Beispiel: innerhalb der Evolutionsbiologie gab es immer wieder mal heftige Kontroversen. Dann lässt man Philosophen auf diese Frage los.
Gayon, J. (1990) 'Critics and criticism of the modern Synthesis. The viewpoint of a philosopher' Evolutionary Biology 24:1-50
ist ein Musterbeispiel. 'Evolutionary Biology' wurde von Dobzhansky, dem wohl wichtigtsen Gründungsvater der Sytnthetischen Theorie der Evolution ('modern synthesis') begründet, 1990 (Dobzhansky verstarb 1975) gab Hecht, ein Vertreter eben dieser Theorie, die damals in der Kritik stand, diese Zeitschrift heraus. Er bat Gayon, einen Wissenschaftsphilosophen, sich mit den Einwänden gegen diese Theorie zu befassen. Ich denke, dass das sehr hilfreich war.
Es gibt immer wieder Fälle, in denen auf der Basis von 'Daten, Fakten, Zahlen' eben nicht entschieden werden kann, wer Recht hat, denn 'Fakten' sind nicht 'gegeben' und 'hart', wie oft geglaubt wird. Der Begriff wird nicht zufällig von lateinisch 'facere, machen' abgeleitet. Sie werden nur zu dem, was sie sind, wenn man sie im Rahmen einer (Mess-)Theorie interpretiert. Gerade das herauszuarbeiten gelingt den 'Zahlenmenschen' oft nicht, und dann benötigen sie eben Hilfe von Menschen, die einen Überblick haben. Die sind dann im Detail möglicherweise weniger kompetent, sind dafür aber weniger 'betriebsblind'.
Noch schwieriger wird es, wenn man sich mit Phänomenen befasst, die gar nicht mehr so recht quantifizierbar sind. Also mit allem, was uns Menschen wirklich bewegt. Ich vermute, dass man sich hier eher im Wege steht, wenn man IIRC Galilei ('zähle, was zählbar ist, und mache zählbar, was nicht zählbar ist') allzu ernst nimmt. Bestenfalls kommt man so zu GIGO.