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Re: Atheismus 2.0 - Ein Leben nach dem Tode ohne Gott?

stine hat geschrieben:Was hat die Unsterblichkeit eigentlich mit der Frage zum Leben nach dem Tod zu tun?

Nicht sterben zu wollen, bedeutet im Umkehrschluss, dass man ewig leben will.
stine hat geschrieben:Wer nicht stirbt lebt sein Leben VOR dem Tod.

?
stine hat geschrieben:Ein Leben nach dem Tod ohne Gott ist für mich durchaus denkbar. Kommt eben darauf an, wie man Leben definiert.

Jedes sprachliche Rumgedruckse ist da völlig überflüssig - du bist tot, wenn dein Stoffwechsel sich einstellt. Ich halte nichts davon eine wie auch immer geartete Form von Existenz ("weil mein Körper von Würmern im Sarg zerfressen wird, lebe ich in den Würmern weiter" :irre:) einzelner Bestandteile der Materie oder abstrakter Information (ein Foto, ein Schriftstück oder sonstwas) als ein Weiterleben zu definieren. Du müsstest jedem Klopapier dann ein Leben zugestehen, weil es irgendwannmal ein Baum war, der irgendwannmal vielleicht sich von den Überresten einer Leiche ernährt hat, die irgendwannmal ein Mensch war :irre: :irre: :irre:
stine hat geschrieben:Die Natur ist Leben und unser Körper ist Natur.

....und alles ist Gott und Gott bin ich. Alles sind Atome und mein Körper auch, also bin ich ein Atom.....
Das Leben ist nicht so ein sinnloser Begriff wie "Natur", sondern konkret definierbar: Fortpflanzung, Stoffwechsel. Als Menschen IST uns auch unser Bewusstsein wichtig, welches uns von der Amöbe unterscheidet (wahrscheinlich).
stine hat geschrieben: Ob Bewusst oder unbewusst, das kann einem egal sein. Die Rückführung zur Natur im Tiefschlaf sozusagen.

Selbst im Tiefschlaf kannst du deine Umgebung wahrnehmen und auch träumen - der Tod ist nichts.
stine hat geschrieben:Religionen wurden (auch) deswegen erfunden, weil sich der Mensch seines geistigen und körperlichen Lebens voll bewusst ist. Religionen helfen mit der eigenen Endlichkeit fertig zu werden und das macht schon Sinn, wenn man nicht in einer Depression, hinsichtlich des eigenen Verfalldatums, enden möchte.

Das ist EINE Bewältigungsstrategie - die irrationalste, die man sich nur vorstellen kann. Warum ist es so selten, dass Menschen die Brisanz des Todes erkennen und sich trotzdem nicht dem Wunschdenken hingeben? Erfordert es wirklich so viel Willensstärke, dass man nicht daran zerbricht, sondern seine Kraft daraus bezieht?
stine hat geschrieben:Wer sich Visionen der Unsterblichkeit hingibt, hat sich noch nicht damit abgefunden, dass er den ganzen Weg allen Lebens gehen muss.

Mit anderen Worten: Derjenige hat noch nicht resigniert.
stine hat geschrieben:Das Schlimmste ist, glaub ich, am Ende seiner Tage feststellen zu müssen, dass man eigentlich ganz gern mal ... dies und das ... gemacht hätte und ... dies und das ... NICHT gemacht hat, weil ...

Genau das sehe ich auch so - ich würde es ewig bereuen, resigniert zu haben und nicht bis zum letzten Atemzug am Leben festgehalten zu haben.
von Darth Nefarius
Do 10. Jul 2014, 13:33
 
Forum: Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Thema: Atheismus 2.0 - Ein Leben nach dem Tode ohne Gott?
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Re: Wohin seid ihr abgewandert?

Lumen hat geschrieben:Ihr habt Vorschläge und Wünsche eingeholt, ich habe welche gemacht. Mehr auch nicht.

Manche Sachen (wie mehr Beteiligung) kann man nicht nur mit 2 Leuten arrangieren. Wenn deine Vorschläge und dein vorläufiges Interesse ernst gemeint waren, wieso hilfst du dann nicht mit? Es kostest dich kaum Zeit dort ein paar Kommentare zu schreiben (dann gibt es zumindest mehr Beteiligung und vielleicht auch Themen nach deinen Vorstellungen).
von Darth Nefarius
Fr 11. Jul 2014, 16:34
 
Forum: Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Thema: Wohin seid ihr abgewandert?
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Re: Wünsche an ein neues Forum

Sorry stine, wenn der Start schlecht gelaufen ist - xander hat die technischen Details jetzt ja beseitigt und die Begrüßung ist wohl so ausgefallen, weil man sich nunmal kennt. Nichts war böse gemeint.
von Darth Nefarius
Sa 12. Jul 2014, 17:24
 
Forum: Technisches und Forenverwaltung
Thema: Wünsche an ein neues Forum
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Das neue Forum

Xander und ich haben das neue Forum jetzt fertiggestellt. Wir haben uns grob an den Brights orientiert (was die Idee betrifft, die Grundsätze und wie wir uns definieren würden), die Struktur und die Themenfelder sind ähnlich, aber schon jetzt spannender :up: (u.a. "Der Tod", "Was sind Tiefen?", "1.Weltkrieg", "Fußball-WM", "Gottlose Kirche oder ganz anders?", "Evolutionstheorie " ...) und wir sind immer offen für Ratschläge, über so ziemlich alles kann diskutiert werden.
Der Name ist AtheNa und steht für Atheismus und Naturalismus. Zwar versuchen einige den Begriff "Atheismus" zu meiden, aber gute Gründe kenne ich dafür nicht und laut atheist census befürworten die meisten Atheisten, dass man sie auch Atheisten nennt. der Naturalismus ist dabei ein Erbe der Brights und konkretisiert das Selbstverständnis über die Ablehnung des Glaubens an einen Gott hinaus. Auf der Startseite ist aber noch aufgezählt, für wen sonst noch das Forum interessant sein dürfte und wer willkommen ist (Säkularisten, Humanisten, Skeptiker...)
Der Name wie auch das "Wappentier" (eine Eule) spielen nicht zufällig auf die griechische heidnische Göttin Athena/Athene an - ein Symbol für die angestrebte Weisheit, eine heidnische Göttin (wobei zwar nicht in diesem Kontekt, wohl aber nicht selten "heidnisch" und "atheistisch" gleichgesetzt wurden), die den Wunsch einiger Atheisten eine Ersatzkirche zu formen katalysieren könnte und gleichzeitig eine ironische Figur, die ein Atheist mit einem Augenzwinkern betrachten und "verehren" kann (und "Athe"-ismus und "Na"-turalismus haben diesen Namen geradezu herausgefordert). Wer hier also Interesse hat, ist willkommen, sofern der- oder diejenige sich benimmt (ich tue es auch :mg: ).
Hier ist der Link:
http://www.athe-na.de/index.php
von Darth Nefarius
Sa 19. Jul 2014, 18:18
 
Forum: Brights-Bewegung
Thema: Das neue Forum
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Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen

Godwin`s law ist bestätigt - ein Tiefpunkt für jede Diskussion.
von Darth Nefarius
Sa 19. Jul 2014, 21:39
 
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Thema: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
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Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen

Indem man jede provinzpolitische Posse einer Provinzpartei gleich als Nazipolitik bezeichnet?
von Darth Nefarius
So 20. Jul 2014, 19:17
 
Forum: Gesellschaft & Politik
Thema: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
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Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen

Wow....ja dann hast du Recht, das ist was ganz anderes und sie sind tatsächlich Nazis. :irre:
von Darth Nefarius
So 20. Jul 2014, 20:36
 
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Thema: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
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Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen

Die schlechten Vergleiche gehen dir wohl nie aus. Witterst du etwa wirklich hinter einer Nicht-Maut die Wiederauferstehung des 3. Reiches?
von Darth Nefarius
Mo 21. Jul 2014, 14:12
 
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Thema: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
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Re: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen

provinzler hat geschrieben:
Nanna hat geschrieben:Aber natürlich sind die Nazis wieder am Marschieren, schon klar... ohne die tägliche Dosis Schnappatmung mit Kreischanfall geht's einfach nicht, oder?

Wenn ich dir so zuhöre, wundert mich nicht mehr, warum das damals funktioniert hat. Der Glaube dran, dass das schon alles iwie seine Richtigkeit haben wird, ist einfach zu stark bei vielen...

Nö, aber selbst wenn dieses Gesetz einem nicht gefällt (vielleicht sogar aus gutem Grund und nicht, weil jede Steuer das Werk des Teufels ist(nach deinem Verständnis = des Staates)), ist der Nazi-Vergleich schlichtweg nicht angemessen.
Der Staat ist eine Organisationsform und jede naive "Alternative" von Anarchisten ist nur ein mittelalterlicher Lokal-Abklatsch einer funktionierenden staatlichen Organisation - die Polizei wird dann "Bürgerwehr" genannt und schon ist alles gut, abgesehen davon, dass dieser Provinzialismus jede Industrie, Infrastruktur, Kommunikation und Rechtsstaatlichkeit zur Hölle schickt, weil ein paar Anarchos glauben, sie wüssten es besser und alle anderen sind korrupt. Soll ich dir was sagen? Diese Einstellung, dass man wisse, was das beste für alle anderen ist und sich nicht korruptionsanfällig hält (unabhängig davon, dass eine krasse Mehrheit weltweit entweder aktiv oder passiv für eine staatliche Struktur ist und DIR wie jedem anderen Anarcho nicht zustimmt und sich gerade die Gesellschaften mit dem Feudalsystem genauso provinziell und unabhängig verhalten haben, wie du es willst - nur leider völlig undemokratisch und allen ging es beschissen), ist dem Faschismus näher als jede Steuer.
von Darth Nefarius
Mo 21. Jul 2014, 18:44
 
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Thema: Euro-/Finanz- und Wirtschaftskrisen
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Re: Warum sind wir Atheisten?

stine hat geschrieben:Ich habe mich meiner Religion entledigt und glaube auch nicht an anderer Leute Religionen.

:o0:
Arathas hat geschrieben:Warum sind (die meisten von uns) Atheisten?

Soetwas hat immer persönliche Gründe, wie bei dir ist es eine Frage der Überzeugung und des persönlichen Empfindens. Auch ich hatte einfach nicht das Bedürfnis nach einem ultimativen Big Brother (mal ehrlich - kann ein religiöser Mensch 1984 überhaupt lesen und sich selbst noch im Spiegel anschauen?) und auch nicht genug Schiss vor der REIN hypothetischen Möglichkeit einer Existenz. In einer so absurden Situation, wie du sie schilderst, würde ich mich auch nicht aufregen - ich würde eben in der Hölle landen und die Vernichtung des Himmels zusammen mit den anderen Verdammten planen - hätte kein Problem damit. Das Böse ist nur eine Frage der Perspektive und dieser ultimative Diktator würde in mir nichts anderes als den ultimativen Widerstand wecken.
von Darth Nefarius
Di 26. Aug 2014, 16:44
 
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Thema: Warum sind wir Atheisten?
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Re: Das neue Forum

:applaus: :applaus: :applaus: :up:
von Darth Nefarius
Do 28. Aug 2014, 16:46
 
Forum: Brights-Bewegung
Thema: Das neue Forum
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Re: (Die heutige) Soziologie ist keine Wissenschaft

Ich wünsche ebenfalls noch ein schönes Leben. :mg:
von Darth Nefarius
Sa 30. Aug 2014, 20:44
 
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Thema: (Die heutige) Soziologie ist keine Wissenschaft
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Re: Energie und Natur

Ich gebe stine recht - die meisten Menschen machen sich aus gutem Grund nicht die Mühe mit einem Betrunkenen ernsthaft zu reden. Aber da du nur zur Zeit der Frage betrunken warst, kann es ja sein, dass du zur Zeit des Lesens der Antworten wieder nüchtern bist, will ich mal drauf antworten:
xander1 hat geschrieben:Die ganze Konkurrenz in Natur und Kultur nur wegen Energie? Hätten wir unendlich viel Energie, wonach würde Leben dann eigentlich streben?

Der übergeordnete Begriff lautet "Ressourcen". Und zur Frage wie es aussähe, wenn unendlich viel Energie da wäre, will ich erstmal anmerken, dass tatsächlich nahezu unendlich viel Energie da ist - sie ist für uns nur im Moment kaum verfügbar. Aber angenommen wir könnten Fusionsenergie nutzen (oder die ganze andere Energie anderer Sonnen - und sei es nur durch Solarflächen), würden wir expandieren, bis die Energie wieder nicht reicht, oder wir räumlich eingeschränkt sind. Insofern relativiert sich die indirekte Frage, ob wir nicht zu wenig Energie haben - es kommt auf die Effizienz der Ausbeutung und die Erschließung der Quellen an.
xander1 hat geschrieben:Gäbe es dann überhaupt Leben?

Natürlich - es hört ja nicht auf, wenn alles gut läuft. Triebe sind ein Resultat von wie auch immer geartetem Mangel und du meinst hier wohl, dass folglich die Lebewesen trieblos sein müssten, hätten sie keine Mängel. Das ist nur teilweise richtig, denn die Fortpflanzung erwächst eigentlich aus dem genauen Gegenteil - aus Überfluss (wenn man eine Sättigung bei der eigenen Versorgung zum Aufrechterhalten des Lebens setzt und nicht bei der eigenen Zufriedenheit). Das führt zu einer negativen Rückkopplung, in der irgendwann durch die andauernde Fortpflanzung die Ressourcen wieder zur Neige gehen und wir uns nicht mehr fortpflanzen.
xander1 hat geschrieben: Die Frage stellt sich, wenn man eine KI entwickeln will, denn die muss auch irgendwohin streben. Ansonsten wäre sie nur ein Programm, ein Algorithmus. Oder nicht?

Was sind denn Triebe wenn nicht Algorithmen? Der Drang etwas zu tun ist nur ein durch Selektion programmierter Anreiz dieses zu tun, weil die Vorfahren mit dem gleichen Drang diesen weitergegeben haben (im Gegensatz zu denen, die diesen nicht hatten und deswegen auch ausgestorben sind).
von Darth Nefarius
So 7. Sep 2014, 13:10
 
Forum: Philosophie
Thema: Energie und Natur
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Re: ABSCHIEDSGRUSS

Zum Abschied will ich nur schreiben, dass ich enttäauscht bin - in Zeiten, wo religiöse Fanatiker die schlimmste Seite des Glaubens im 21. Jahrhundert zeigen (wie oft hieß es hier, dass es andere Zeiten waren, in denen sich die Menschen die Köpfe eines Gottes wegen einschlugen), sind Atheisten nicht fahig an Einfluss zu gewinnen. Ich weiß nicht, ob ich von dieser Bewegung, oder von der restlichen Menschheit oder von beiden enttäuscht bin. Scheinbar können sich Religionen alles erlauben und eine der wichtigsten Ursachen für das Übel, das geschieht, wird nicht erkannt - die Religion selbst. Das (wohl auch zutreffende) Profil der Anhänger dieses IS ist meist ein dummer, ungebildeter und sozial ausgegrenzter Jugendlicher, eventuell mit Migrationshintergrund. Und damit meint man auch alle Ursachen benannt zu haben - aber arbeitslose, ungebildete und isolierte Menschen führen nicht von sich aus einen Vernichtungskrieg, dazu braucht es die Religion. Ich fasse es nicht, dass in dieser Lage die Atheisten zu unfähig sind, daraus wieder Kapital zu schlagen - stattdessen steigt nur die Fremdenfeindlichkeit und AFDler bekommen zweistellige Wahlergebnisse.
RIP Brights, keiner wird euch vermissen.
von Darth Nefarius
Mi 24. Sep 2014, 10:51
 
Forum: Brights-Bewegung
Thema: Abschiedskommentare
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Re: ABSCHIEDSGRUSS

xander1 hat geschrieben:Mir war nicht bekannt, dass du es in deinem privaten Umfeld mit Fanatikern zu tun hast.

Habe ich nicht, aber meine Aufmerksamkeit endet nicht bei meinen 4 Wänden - abgesehen davon wohne ich in einer Großstadt und der internationale Terrorismus hat es auf solche abgesehen, insofern betrifft es mich vielleicht schon, wenn die Fanatiker zu mächtig und dreist werden.
xander1 hat geschrieben:Und wie sollte dir ein Internetforum dagegen helfen?

Bis vor einiger Zeit waren die Brights ja nicht nur ein Forum - dass es so weit gekommen ist, hat mit den gleichen Problemen zu tun wie es die Piratenpartei hatte - zu viele wollen was zu sagen haben und die Führungsspitze gibt nach, will es allen recht machen, scheitert damit gewaltig und vergisst die Kernkompetenzen (wer will Sozialpolitik von Piraten?). Mehrere Strategien zu fahren ist kein schlechter Ansatz (z.Bsp. Atheistenkirchen oder nicht, oder sich offen Atheist zu nennen oder nicht), aber dann bitte vernetzt und koordiniert, stattdessen zersplittert sich die Bewegung in viele Subgruppen. Ich meine, es gibt ja Erfolgskonzepte, die Bewegungen am Laufen halten - wenn idiotische Sekten das schaffen, wieso keine atheistischen Akademiker? Was den Brights wohl wirklich gefehlt hat, ist die Leitfigur. Ob politische oder religiöse Bewegung - wenn es funktioniert hat, dann hat es lokal angefangen. Eine Zeitung müsste rausgebracht werden, ein wohlhabender Gönner müsste gefunden werden, eine engagierte Leitfigur müsste gefunden werden, die das Gesicht der Bewegung wäre und natürlich eine prägnante Symbolik und ein Anlass, um sich dieser Bewegung anzuschließen. So wie ich das sehe, gab es alles irgendwie stückchenweise, aber nichts wurde zusammengeführt.
von Darth Nefarius
Mi 24. Sep 2014, 18:25
 
Forum: Brights-Bewegung
Thema: Abschiedskommentare
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Re: ABSCHIEDSGRUSS

xander1 hat geschrieben:Ich denke aber, dass dein Motiv eher durch deine eigenen Erfahrungen entstanden ist und es wirkt auf mich so, dass das Problem der Fanatiker eher ein Vorwand für dich ist.

Natürlich spielen für mich persönliche Erfahrungen die größte Rolle (wie für alle anderen Menschen), trotzdem verachte ich auch religiöse Fanatiker, die eine potenzielle und reelle Gefahr für mich darstellen. Ich bin alt und klug genug um zu wissen, dass ein Terrorist gefählirch ist, ohne jemals einem begegnet zu haben.
xander1 hat geschrieben:An dem Terrorismus ist der Westen selbst schuld. Muss ich noch viel mehr dazu schreiben? Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn Extremisten in Deutschland sind, egal ob sie Deutsch sind oder nicht.

Findest du Terrorismus als Reaktion auf - was auch immer - wirklich angemessen? Ja, es gab die Kolonialisierung, Stellvertreterkriege, Begünstigungen von Diktatoren usw. (ich will damit nicht sagen, dass ich das billige - es widert mich an) - aber die betreffenden Länder haben letztlich die größere Verantwortung für ihr Scheitern. Jemanden mit Waffen zu beliefern bedeutet nicht den Abzug zu drücken, einen Diktatoren zu bezahlen bedeutet nicht, ihm auch zu gehorchen. Ich bin sicherlich der letzte, der die Aktionen des Westens im nahen Osten rechtfertigen will, aber ich sehe bei bestem Willen keine Rechtfertigung für Anschläge.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben: - zu viele wollen was zu sagen haben und die Führungsspitze gibt nach, will es allen recht machen, scheitert damit gewaltig und vergisst die Kernkompetenzen

Ich bin generell für maximale Demokratie, so weit es möglich ist, was aber nicht in 100% der Fälle möglich ist.

Richtig, und wenn es eben nicht funktioniert, muss man rechtzeitig die Strategie wechseln.
xander1 hat geschrieben:Parteien brauchen ein Gesamtkonzept für alle Bereiche die infrage kommen, wenn sie als Regierung da stehen. Das gilt auch für die Piraten, wie es auch für die Grünen gegolten hat.

Ist richtig, trotzdem sollte die Aufmerksamkeit eben auf den Kernkompetenzen liegen und alles andere auch Kompromissen erliegen dürfen. Bei den Grünen tut es das ja (Friedensbewegung? - Rot-Grün zieht in den Krieg; Liberale Asylpolitik? Kretschmann unterstützt die Reform; Wehrpflicht? Guttenberg schafft sie ab....). Wenn man sich über Kleinigkeiten streitet wird daraus nichts.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Atheistenkirchen

Riecht nach einem Phantasiewort.

Ein Neologismus höchstens, aber kein Phantasiewort:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/atheisten-treffen-sich-in-london-in-ehemaliger-kirche-a-889063.html
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben: wenn idiotische Sekten das schaffen, wieso keine atheistischen Akademiker?

Ganz einfach, weil die Sekten Gründe gefunden haben warum es "soziale" Zusammenkünfte geben muss, warum man eine Einheit ist. Diesen Grund gibt es selbst bei der Spaßsekte nicht, mit dem Spaghettimonster.

Natürlich gibt es die - Koordination, Organisation, gegenseitige Motivation und das :kotz: Geselligsein. Im Netz fühlt man sich immer als würde man einen Monolog führen (geht mir mindestens so).
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Was den Brights wohl wirklich gefehlt hat, ist die Leitfigur.

Oh Gott +grusel+. Wenn du wirklich Atheisten verscheuchen willst, dann wenn du denen ne Leitfigur gibst. Sowas brauchen Religiöse wie den Jesus oder den Mohammed. Es ist ja gerade eines der Gründe Atheist zu sein, weil man solche Leitfiguren nicht will. Besonders wenn man älter als 30 oder 40 ist, dann ist es kaum noch denkbar dass man eine Leitfigur anhimmelt, außer aus Angst, wenns ein Diktator ist.

stine sagt es ja - eine Leitfigur ist kein Messias, sondern ein Idol, ein Anführer. Dawkins beispielsweise war den geisteswissenschaftlichen Atheisten wohl zu sehr Naturwissenschaftler und gleichzeitig auch nicht engariert genug, um konkrete Organisation zu übernehmen (damit meine ich "Anführer" - jemand, der Abstimmungen moderiert, repräsentiert, Verantwortung übernimmt und im Zweifelsfall die Entscheidungen trifft. Es geht um praktische Organisation und die erfordert eine Hierarchie).
Leitfiguren oder Anführer sind nicht per se Diktatoren - ich betrachte die gewählten Politiker in Europa (zumindest die meisten) jedenfalls nicht als Diktatoren.
xander1 hat geschrieben:Weils noch kein Internet gab. Ja nee dein Einwand mit "lokal" ist aber berechtigt. Ich vermute, dass die soziale Strutkur eines Internetforums ein Problem ist, weil es zu viel "Gegeneinander" gibt und weil man sich im Internet mehr erlaubt als im wahren Leben. Es gibt auch andere soziale Strukturen im Internet: Facebookähnliche Seiten, Twitterähnliche Seiten, Blogs, Bilderalbumseiten, etc. Man müsste mal solche Seiten untersuchen. Darüber Aufsätze schreiben, über deren Eignung und selbst Leute befragen, die auf solchen Seiten unterwegs sind.

Ne, die scheinen dasselbe Problem zu haben - es schaukelt sich alles mögliche hoch und irgendwelche empfindlichen Persönlichkeiten werfen sich vor nen Zug, weil irgendjemand ihnen gesagt hat, dass das zuletzt gepostete Foto scheiße aussieht. :irre: Und weil ein paar andere Idioten das lustig finden, hacken sie kollektiv aus Banalitäten auf einen Sündenbock ein. Genau aus diesem Grund meide ich soziale Netzwerke - im realen Leben kann man solchen Menschen immerhin noch eine pfeffern und sie halten die Klappe.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:Eine Zeitung müsste rausgebracht werden, ein wohlhabender Gönner müsste gefunden werden,

Ja, das wäre wirklich zielführend.

Etwa nicht? Jede erfolgreiche Partei und jede erfolgreiche Religion hat sich einen Verlag erschaffen, der günstige Wahrheiten vertreibt. Daazu braucht man natürlich Geld (wie für alles andere wie Veranstaltungen, Aktionen, usw...).
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:eine prägnante Symbolik

Ja, schon, nur müsste man da vorsichtig ran gehen. Also dieses Sonnenlicht oder was das sein soll von den Brights wirkt auf mich eher sektenhaft, so mal meine subjektive Meinung. Außerdem ist Symbolik für mich eher Kinderkram. Aber man braucht schon gute Symbole.

Für die einen ist es Kinderkram für die anderen ein visuelles Lesezeichen im Kopf. Woran denkst du bei einem blau-weißen Rautenmuster mit kreisroter Umrahmung? An Bayern-München. Woran denkst du bei einem Halbmond? An den Islam. Woran denkst du bei einem Kreuz (Senkrechte gegen Waagerechte)? An das Christentum (oder den Tod). Sowas muss schon sein und ich habe genau deswegen auf die Eule und "Athena" im neuen Forum bestanden.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben:und ein Anlass, um sich dieser Bewegung anzuschließen.

... der nicht (nur) wegen der Feindschaft gegen Religionen existiert. Ich hatte in diesem Forum schon immer kritisiert, dass es zu wenig Grund gibt sich den Brights anzuschließen. Die meisten haben nur einen Ort gesucht, auf dem sie gegen Relgionen schimpfen dürfen.

Ich finde eigentlich, dass es Grund genug gab, sich irgendwie irgendeiner atheistischen Bewegung anzuschließen - Pädophililie-Skandale, Mafiagelder im Vatikan, der islamische Staat.... kaum zwinkert man und schon wird von etwas Neuem berichtet, das Grund genug wäre. Zugegeben - vielleicht nicht bei uns, aber wieso denn nicht beispielsweise im Irak oder Syrien? Wieso erklären säkuläre Kräfte nicht ihre Unabhängigkeit von religiösen Zwängen und erkennen nicht die Ursache ihrer Konflikte in der Religion (klar, man könnte noch darüber diskutieren, dass es auch ethnische und geostrategische Motive gibt - aber zumindest letzteres gilt nur für die Anführer, für die kämpfenden Idioten ist es tatsächlich wichtig, ob sie einen von der gleichen religion vor ihrer Flinte haben oder nicht. Ethnische Konflikte decken sich teilweise extrem mit den religiösen - trotzdem scheinen die Menschen auch bei unterschiedlicher Herkunft eher miteinander auszukommen, wenn sie dieselbe Religion haben).
Wahrscheinlich sind diese Menschen schlicht zu ungebildet, um diesen Zusammenhang zu erkennen und die Religionen dort zu mächtig.
xander1 hat geschrieben:
Darth Nefarius hat geschrieben: So wie ich das sehe, gab es alles irgendwie stückchenweise, aber nichts wurde zusammengeführt.

hä?

Naja, Dawkins war für kurze Zeit wirklich derjenige, der einem am ehesten als Atheistensprecher einfallen würde, Anlässe um gegen Religion oder die Aufweichung des Säkularismus vorzugehen gibt es - wie gesagt - genug, Geld gab es zumindest bei dieser Gjordano-Bruno-Stiftung (wenn sie sich denn schon "Stiftung" nennt) und jedes Forum hätte gut den Sprung in eine Zeitung schaffen können, wenn es denn lokal eine Häufung an Mitgliedern gegeben hätte (das einzige, was mir wirklich gefehlt hätte).
von Darth Nefarius
Fr 26. Sep 2014, 18:10
 
Forum: Brights-Bewegung
Thema: Abschiedskommentare
Antworten: 11
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