mat-in hat geschrieben:Ich denke ein gewisser Wunsch nach "unerreichbaren Dingen" wie ein Leben nach dem Tod oder gar nicht erst zu sterben ist nicht verkehrt. Es ist ja schließlich immer ein Traum, der uns antreibt... der Traum zu fliegen, der Traum länger zu leben, ... schlimm und in meinen Augen "Glauben" wird es da, wenn ich solche Dinge postuliere, ohne jeden Beweis und einfach ohne mein Gehirn zu benutzen - nein, sogar unter aktiver Abschlatung meines Gehirns - solche Dinge für gegeben hinnehme.Darth Nefarius hat geschrieben:Wenn ihr das Bedürfnis verspührt und nicht eine gewisse intellektuelle Übelkeit zum Glauben, dann glaubt ihr auch schon!
Ach ja: willkommen im Forum.
ganimed hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Die Konsequenz ist, dass, wenn man seine Einstellung als Atheist richtig durchdenkt, dass man auch Nihilist ist
Ich habe unter "Nihilist" nachgeschaut. Ist eine etwas schwammige Bezeichnung, mit der noch nicht klar ist, was genau verneint wird. Was wird bei deinem Nihilismus verneint? Und wieso genau ist das für dich die logische Konsequenz aus dem Atheismus?
Mark hat geschrieben:Ich finde den Mann putzig, so ähnlich wie der Lesch..
Was tut nun wohl also ein Atheist der trotz einer solchen unwiderlegbaren (allerdings aus immanenten Gründen) Behauptung bisher der Ansicht war sich ab und an philosophisch zu fühlen ? Trauert er der Liebe Gottes hinterher ?
Ist schon frech von ihm.. darum hat er es ja auch nicht ganz so ausgedrückt, um nicht zu frech zu sein. Und er weiss, daß er nichts beweisen muss.. könnte auch ein Provokateurskünstler sein
stine hat geschrieben:Doch das kann man und es gibt auch Wahrheiten, die immer richtig sind. Eine davon ist die Wahrheit der Grenzen. Je enger sie gesteckt werden, umso fröhlicher ist es am Schlagbaum. Wenn es keine Grenzen mehr gibt, folgt nicht zwangsläufig mehr Zufriedenheit
mat-in hat geschrieben:Ich könnte natürlich abwägen, ob mein Leben so viel Leid verursacht, daß es - eingeräumt das man dafür dem Leben anderer Lebewesen auch einen Wert zugestehen muß - nicht lebenswert ist.
Teh Asphyx hat geschrieben:Der Mensch hat diese wunderbare Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen (und auch mancher Tiere) nachzuvollziehen und sein Verhalten dementsprechend anzupassen. Das Problem ist, dass die meisten Menschen das schon in frühester Kindheit verlernen, weil diese Fähigkeit geleugnet wird und ihnen stattdessen ein kategorischen Regelsystem eingeprügelt wird.
Unter anderem deswegen habe ich für Kant auch echt nicht viel übrig.
Nanna hat geschrieben:Ich bezweifle, dass unzureichende Information immer Ursache irrationaler Ängste ist. Flugangst oder Höhenangst haben auch Leute, die ganz genau wissen, dass das Besteigen eines Flugzeugs oder Turms mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit des damit verbundenen eigenen Ablebens verbunden ist, als das Besteigen eines Taxis. Trotzdem, was werden die Leute unbesorgter tun? Genauso sind auch Leute gegen Windräder, obwohl die eigentlich schlank, elegant und sauber sind oder gegen Impfungen, obwohl die Risiken der Masernimpfung lächerlich gegen die Risiken einer Maserninfektion sind - und die Leute wissen das im Prinzip oder haben es im Allermindesten schonmal gehört!
ganimed hat geschrieben:@Darth Nefarius: mit aussterben meine ich ja nicht, dass wir alle kollektiven Selbstmord begehen sollen. Am Leben hängen und es so lange, lustvoll und leidlos wie möglich führen, ist genau meine Devise. Mit Aussterben meinte ich ja nur, auf Nachkommen zu verzichten. Wieso soll man als Menschheit ewig so weitermachen und immer wieder kleine, süße Würmer in die Welt setzen und ihnen das Leben und seine Leiden aufbürden? Nur weil die Evolutionsspielregeln das vorschreiben?
Ich vermute nämlich, all die rational klingenden Gegenargumente, wieso die Menschheit doch bitteschön unbedingt überleben muss, sind alle nur das Resultat evolutionsbedingter Emotionen und Bedürfnisse in uns. Ich fände es daher rational eine Überlegung wert, sich irgendwann mal, muss ja nicht heute sein, von dieser genetischen Programmierung zu lösen und irgendwie "selbstbestimmter" das Ende unserer Spezies in netter Atmosphäre, weil geplant und gut vorbereitet, selbst herbeizuführen. Ansonsten gäbe es doch wieder diese postzivilisatorischen Endzeitszenarien, wo ein paar ausgemergelte Gestalten ums Überleben kämpfen bis der letzte Mensch irgendwo auf der Welt in einer erbärmlichen Höhle an Hunger und Krankheit verendet. So war es doch für die Neandertaler vermutlich auch. Das fände ich vermeidenswert.